Englisch Electric Lightning F.3XR712, No. 111 Squadron, Wattisham 1965von Gabriel Basurco (1:144 144th)Zum VorbildGroßbritanniens erster seriengefertigter Überschalljäger sollte als Abfangjäger dienen und musste sich zeitlebens nachsagen lassen, dass so ein Flugzeug in Zeiten von Boden-Luft-raketen eigentlich überflüssig sei. Die Entwicklung ging schon kurz nach dem Krieg los und 1958 war der Prototyp voll entwickelt. Er kam ohne Nachbrenner über die Schallgrenze und maximal bis Mach 2.0. Die F.3, indienstgestellt 1962, schaffte fast Mach 2.3. Die initiale Steigrate von 50.000 Fuß/Minute war lange Zeit Weltrekord und ist im Vergleich zu modernen Kampfflugzeugen immer noch Spitze! Die Lightning ist in vieler Hinsicht besonders: übereinander angeordnete Triebwerke, komischer Tragflächenschnitt und Zusatztanks, die auf die Oberseite der Flügel montiert werden konnten. Diese Tanks waren ein Tribut an die magere Reichweite der Maschine und man konnte sie eigentlich nur AUF der Tragfläche montieren, weil die Lighting ihre Hauptfahrwerksschächte in den Tragflächen hatte. Mein Modell zeigt letztgenannte Extravaganz nicht, aber es bringt einen schönen gelben Farbtupfer in meine Sammlung. Das Geschwader No. 111 wurde 2011 nach fast hundertjähriger Geschichte aufgelöst. Bekannt wurde die 111 als Heimat der "Black Arrows", der Kunstflugstaffel der 60er Jahre auf Hawker Hunters. Ein ausführlicher Artikel zur Lightning findet sich online in der Flugrevue, ebenfalls sehr zu empfehlen ist die Seite "thunder&lightning.co.uk" mit noch mehr und sehr interessanten Infos. Mein ModellDer Kit ist ein Resinkit von 144th. In punkto Originaltreue und Detaillierung gibt es nichts zu beanstanden, wie immer kann man aus der Box bauen oder sich nach Belieben austoben. Ich habe ein paar Baustellen aufgemacht: Cockpit, tiefgezogene Kanzel, selbstgedrehter Radarkonus, zwei Raketen und verfeinerte Düsenauslässe. Ich habe schon bei der Buccaneer gemerkt, dass die Blechstöße bei 144th überdimensioniert und sehr tief sind. Zu Anfang habe ich noch überlegt, gleich alles zuzuspachteln und schön zu schleifen. Ich habe es leider erstmal gelassen und mit der Silberlackierung (Alclad) gemerkt, wie unmöglich das aussah. Ich musste feststellen, dass in die engen Panellines der Farbnebel überhaupt nicht hereinkommt und die Panellines als fette schwarze Rillen so richtig auffielen. Da waren Rumpf und Tragflächen schon zusammengebaut. Mein erster Impuls war "Wegschmeißen", mein zweiter Impuls war "Retten was geht". Also habe ich die Panellines doch noch größtenteils verfüllt und das ganze geschliffen, immer mit der Angst, dass ich vielleicht die Tragflächen abbreche, nochmal gespritzt und fand es am Ende ganz okay. Die schönen Decals reißen manches raus. Aber wie gesagt: die Resinteile sind aus der Box recht rustikal und wenn man ein Finish haben möchte, das mit den feinen Decals mithalten kann, dann muss man sich rechtzeitig drum kümmern! Ich hoffe es gefällt, viel Spaß mit den Bildern! Gabriel Basurco Publiziert am 31. August 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |