Volkswagen T3 TransporterDeutsche Bundespost 1985von Jens Lohse (1:25 Revell)Vorbild und Modell:Im Mai 1979 stellte Volkswagen den neuen Typ2 T3 der Fachpresse vor. Wider erwarten war es erneut ein Fahrzeug mit Heckmotor, doch die Karosserie war eine komplette Neukonstruktion. Ab August 1979 ging der neue T3 in Produktion. Neben der modernen Form war in jeder Dimension ein Größenzuwachs festzustellen und die Front- und Heckscheiben waren höher und breiter. Es gab den bekannten 1,6 l Boxermotor und einen neuen 2,0 l Flachmotor, der auch mit einem Dreigang-Automatikgetriebe angeboten wurde. Im März 1981 folgte ein 1,6 l Diesel, der schon aus dem Golf bekannt war. Die Dieselvariante wurde vor der Markteinführung in einem großen Feldversuch bei der Deutschen Bundespost getestet. Die Dieselvariante ist am zweiten Kühlergrill für die Wasserkühlung zu erkennen. Mitte 1982 folgte noch ein 1,9 l Benziner. Die Produktion des T3 endete in Deutschland im Jahre 1992. 1984 brachte Revell unter der Nummer 7382 den VW T3 Kastenwagen auf den Markt. Im Kit enthalten war ein Decalbogen mit verschiedenen Länderkennzeichen und Decals für ein Fahrzeug der DBP. Die Heckklappe und Schiebetür sind als Einzelteile vorhanden, die Schiebetür kann beweglich gebaut werden. Es gab von dieser Kastenwagen-Variante zuletzt 1990 eine Wiederauflage, ebenfalls als Fahrzeug der DBP, doch mit anderer Werbung auf dem Fahrzeug. Insofern ist dieser Bausatz eine Rarität und wird zu sehr hohen Preisen gehandelt.
Der Bau:Der Bausatz lag schon viele Jahre angefangen im Bausatzlager. Weil ich mich von einigen Bausätzen getrennt habe fiel mir der Kit wieder in die Hände und sollte jetzt endlich fertiggebaut werden, zumal ich selbst fast mein ganzes Berufsleben lang große gelbe Autos mit Posthorn gefahren habe. Los ging es mit einer Bestandsaufnahme, der Unterboden, Achsen und Motor waren schon fertiggebaut und lackiert. Für den Laderaum fertigte ich eine Trennwand zwischen der Fahrerkabine und dem Laderaum an. Eine Durchstiegsmöglichkeit gab es nur bei den Hochdachversionen bei der DBP. Auch das Trennbrett zwischen der Motorabdeckung und dem Laderaum wurde nachgerüstet. Es soll verhindern, das Ladung bei einem Bremsvorgang nach vorn rutschen kann und Schaden nimmt. Für den Laderaum verwendete ich Revell 76 als Grundierung und 374 für den Endanstrich. Der Boden wurde mit Revell 8, die Sitze und Türverkleidungen mit Revell 381 bemalt. Weiter ging es mit der Karosserie, hier mußten zunächst einige Sinkstellen im Dach verspachtelt werden. Heckklappe, Schiebetür und Karosserie wurden mit Revell 310 grundiert und nach ausreichender Trocknungszeit mit Humbrol RAL 1021 endlackiert. Diese Farbe ist auch der Originalton der DBP. Leider ist der Farbton nicht mehr im Sortiment von Humbrol und meine Dose war auch schon etwas überlagert. Es hatten sich feine Klumpen gebildet, die ich mit einem feinen Metallsieb entfernte. Die im Kit beiliegenden getönten Klarteile tauschte ich gegen die Teile eines Campers, sie waren nicht getönt und passen besser zum Transporter.
Decals:Die alten Decals waren nicht mehr zu gebrauchen, sie waren vergilbt. Ich scannte die Decals ab und bearbeitete sie mit einem Grafikprogramm. Die Decals für die Türen wurden auf klarer Folie gedruckt, die anderen auf weißer Folie. Nach einer Versiegelung mit Klarlack konnten sie auf das Modell aufgetragen werden. Nur die Kennzeichen des alten Bogens verwendete ich, sie wurden mit dem Trägerpapier zusammen auf das Modell geklebt. Ladegut und Figur:Ich wollte den T3 mit offenem Laderaum zeigen und dafür war natürlich auch Ladegut erforderlich. Nach kurzer Suche im Web fand ich die Produkte von Manufaktur FT. Herr Thiele bietet ein kleines Sortiment von Ladegütern in den Eisenbahnmaßstäben 1:87,1:32 und 1:22,5 an. Es können Einzelkartons oder Sets geordert werden. Weil Kartons ja in jeder Größe gleich gefaltet sind bestellte ich zwei Sets in 1:32 und 1:22,5. Nach einer Woche traf die Ware dann bei mir ein. Es sind Adressen und Aufkleber vorhanden und vorgeschnittene Streifen dünnes Packband. Mit einer Biegehilfe für PE-Teile lassen sich die Kanten sehr gut falten und später wurden die Kartons mit Holzleim schrittweise montiert. Ich kann die Sets nur empfehlen, die fertigen Kartons sehen sehr realistisch aus. Um nicht ständig die kleinen Kartons neu stapeln zu müssen klebte ich jeweils mehrere zu Blöcken zusammen. Natürlich sollte auch eine Figur in die kleine Szene gestellt werden. Eine passende fand ich im alten Revell-Set 7445, Trucker-Figuren. Es wurden nur die Unterarme verändert, damit die Figur ein Paket tragen kann. Bemalt wurde die Figur in den damaligen Farben der Dienstkleidung. Grundfarbe war grau mit Akzenten in grün, blau oder magenta. Die kleine Base besteht aus einem alten Schinkenbrett, mit 600er Schleifpapier beklebt und mit weißen Strichen bemalt. Sie ist universell einsetzbar und hat schon einige Modellbauausstellungen gesehen. Die neuen Decals sind aufgetragen Fazit:Mit dem T3 Kastenwagen wurde ein weiterer unvollendeter Kit fertiggestellt. Jetzt liegt nur noch ein Ford Capri unvollendet im Schrank. Er ist im nächsten Winter an der Reihe! Der Bau hat sehr viel Spaß gemacht und ein weiteres seltenes Modell bereichert meine Sammlung! Auch die Figur und das Ladegut machten viel Freude beim bauen. Es ist bedauerlich, das es dieses Modell des T3 Transporters seit 1990 nie wieder als Neuauflage gab. Es würde super in die derzeitige "Bulli-Parade" von Revell passen! Weitere Bilder
Jens Lohse Publiziert am 08. Mai 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |