Boeing 737-200CC-CYP, Ladecovon Roland Cartarius (1:144 MPC)
Es ist einige Zeit vergangen und so möchte ich heute ein zweites Modell hier vorstellen. Auch mit diesem Modell verbindet mich eine persönliche Erinnerung ans Original, aus diesem Grund möchte ich es der Leserschaft hier nicht vorenthalten. Wir gehen zurück ins Jahr 1997, als ich eine Reise nach Südamerika unternahm und mich diese Boeing 737 von Santiago nach Arica in der Wüste Atacama an der Grenze zu Peru transportierte. Ladeco war eine chilenische Fluggesellschaft und schon damals in der Hand von LanChile, bediente vorwiegend Inlandsrouten und die 737 war das häufigste Muster. Anfang der 2000er Jahre wurde sie in LanExpress umfirmiert. Der Flug selber war von gemischten Gefühlen begleitet, einerseits war die Maschine top renoviert (damals waren die 737-200er schon rar), der Service für einen Inlandsflug super, das Essen sehr gut, das Personal sehr freundlich. Leider saß ich am Fenster und konnte in 10.000 Meter Höhe über der Pazifikküste beobachten, wie aus dem rechten Triebwerk quasi pulsartig eine Flüssigkeit lief, es war mengenmäßig nicht viel, aber immerhin soviel, dass mich das irgendwie beunruhigte. Ich fasste mir ein Herz und sprach eine Stewardess darauf an, diese beugte sich ans Fenster und sagte dann, sie würde den Kapitän informieren. Nach kurzer Zeit kam sie aus dem Cockpit, um mir mitzuteilen, dass der Kapitän sagte, dass alles in Ordnung sei und alle Systeme keine Unregelmäßigkeiten zeigen würden. Ich überlegte mir schon, ob ich bei der Zwischenlandung in Iquique aussteigen sollte, blieb aber dann doch sitzen. Bei der Zwischenlandung beobachtete ich, wie der Kapitän sich das Triebwerk von außen etwas genauer anschaute und zu einem Techniker am Boden eine Geste in Richtung Flugzeug machte, als hätte er einen Spinner an Bord… Nun, das war meine kleine Anekdote und es ist ja wohl klar, dass ich eine Erinnerung an diesen Flug in Form eine Modells brauchte. Ich erstand Jahre später den mpc-Bausatz und fand doch tatsächlich bei DRAW DECAL Abziehbilder der Ladeco in genau jener Livery, die meine Maschine trug.
Auf dem Foto oben sieht man das Modell vor der echten Maschine im Hintergrund (die mit dem Triebwerk). Ich nahm Hintergrundfoto unmittelbar nach dem Aussteigen in Arica auf. Das Foto hier ist nun eine Kombination aus Modell vor Fotohintergrund (ein Ausdruck des Dia-Originals) und dann einer „moody“ Bearbeitung in Lightroom und Photoshop, dass das Ergebnis zu meiner Erinnerung passt. Zum Modell: Man sieht besonders auf den Seitenaufnahmen, dass sich die Abstände der Fenster auf dem Decal und die Abstände der Fenster auf dem Modell etwas unterscheiden. Wenn ich das gewusst hätte (bin kein so erfahrener Modellbauer), hätte ich die Fenster komplett verspachtelt und eben verschliffen.
Für die Triebwerke beschaffte ich mir PW JT8D Resin-Teile bei BRA.Z. Models. Das hätte ich mal lieber gelassen, der Unterschied zu den Bausatz-Triebwerken war jetzt nicht so umwerfend.
Die Farben sind wieder wasserlösliche Revell AquaColors.
Insgesamt bin ich nur einigermaßen zufrieden mit dem Ergebnis, als Erinnerung an meine phantastische erste Südamerikareise ist das Modell aber wunderbar. Es steht auf meinem Bücherregal. Roland Cartarius Publiziert am 07. Januar 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |