Boeing-Vertol BV-107-II

N6676D, New York Airways

von Johannes Wipauer (1:100 Tamiya)

Zum Vorbild

Dieser Boeing-Vertol BV-107 sieht doch aus wie ein CH-46? Ja, so nannte man diesen Hubschrauber bei den Marines, bei der Navy und natürlich auch bei der Air Force der USA. Die Zivilvariante wurde laut Wikipedia vor den militärischen Ausführungen entwickelt, Hauptaufgabe neben dem Personentransport war auch die Unterstützung beim Bau von Hochspannungsfreileitungen. Erstflug war 1958, die technischen Daten variieren etwas, aber ein MTOW von rund 11 t, die Länge von ca. 14 m, Rotordurchmesser 15,54 m und die Motorisierung durch 2 General-Electrics Turbinen T58-GE-16 mit je 1.870 WPS war wohl allen Varianten gemein. Die zivilen "Airliner" hatten zwei Mann im Cockpit und bis 25 Passagiere an Bord (Quelle Heliport, Wikipedia nennt ähnliche Zahlen).  BV-107-II sollte die verbesserte Version vom Prototyp differenzieren. Die Reichweite von 670 km ermöglichte auch die Versorgung von Off Shore-Bohrinseln.

New York Airways wurde 1949 gegründet, anfangs bot man nur Post- und Frachtdienste, hauptsächlich mit Hubschraubern an. Die BV-107 ermöglichte ab 1962 auch einen shuttle-ähnlichen Verkehr von Wall Street zu den großen Flughäfen des Big Apple, JFK, La Guardia und Newark mit einer typischen Flugzeit von rund einer Viertelstunde. Die "erste Energiekrise" brachte 1979 das Aus für diese Airline. 

Mein Modell

Mein Modell entstand schon vor einigen Jahren auf Basis eines "angebastelten Bausatzes", so waren bereits die Kabinenfenster montiert samt Klebstoffspuren, der Decalbogen war "angeschnitten", aber die wesentlichen Teile waren alle da. Bei meinem ersten Versuch wollte ich einige farblich abzusetzenden Teile mit Decals nachbilden, damals noch mit Inkjet gedruckt. Jedenfalls hab ich mir vor kurzem das gute Stück erneut auf den Arbeitstisch gelegt, die offene Einstiegstür mit einer Art Reling versehen, farblich ein wenig nachgebessert, und das ist dabei herausgekommen:

Ich hoffe, mein (wieder einmal) historischer Ausflug in die Zeit, als die NYSE in Wall Street der wirtschaftliche Nabel der Welt war, hat euch gefallen.

Johannes Wipauer

Publiziert am 02. September 2020

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