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The Twin Mills at Deer Creek

von Michael Franz (1:87 Sierra West Scale Models)

The Twin Mills at Deer Creek

Zum Vorbild

Die ersten Sägewerke wurden noch direkt im Wald errichtet, wo ein provisorisches Lager aufgebaut wurde. Die Baumstämme wurden von Pferden und Ochsen aus dem Wald zum Werk gezogen und dort verarbeitet. Als die Werke mit der Zeit größer wurden, wurden diese überwiegend fest an Flüssen errichtet, so dass die Baumstämme direkt über das Wasser angeschwemmt werden konnten.

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Der nächste Entwicklungsschritt war die Verwendung von Kreissägeblättern, später wurden sogenannte Gattersägen verwendet, die durch zusätzliche Sägeblätter Holzstämme mit einem Schnitt in mehrere Bretter zersägen konnten. Kreissägeblätter waren jedoch sehr teuer in der Anschaffung sowie im Unterhalt, da diese auch stark von Überhitzung und Verschmutzung betroffen waren.

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Die Einführung der Dampfkraft Anfang des 19. Jahrhunderts eröffnete den Sägewerken unzählige, neue Möglichkeiten. Die Ausbreitung der Eisenbahn ermöglichte den Bau neuer Sägewerke auch abseits von Flüssen und Seen. Das Altholz, bzw. Reste des Sägewerks dienten als Brennstoff für die Zündung der Kessel, wodurch die Effizienz der Werke gesteigert werden konnte. Um 1900 wurde das weltweit größte Sägewerk von der Atlantic Lumber Company in Georgetown, South Carolina betrieben, bei dem die Baumstämme den gesamten Pee Dee River bis zum Rande der Appalachen in North Carolina getrieben wurden.

The Twin Mills at Deer Creek

Der Bausatz

Die "Twin Mills at Deer Creek" stellt ein typisches Sägewerk aus der Blütezeit des späten 19./frühen 20. Jahrhunderts dar, Vorbild ist das 1901 durch die El Dorado Lumber Company am Pino Grande errichtete Sägewerk, Baumstämme wurden den Fluss herab geschwemmt bis zum Rock Creek Power House.  Erstmals wurden Transportwagen eingesetzt, um das fertige Schnittholz durch die eigene Schwerkraft bergab zu transportieren, während Pferde die leeren Waggons wieder bergauf beförderten.

The Twin Mills at Deer Creek

Das einmalige Modell der "Twin Mills at Deer Creek" stammt von SierraWest Scale Models aus Amerika und ist eines der am besten detaillierten Modelle überhaupt. Berichte über das Modell sind in verschiedensten Zeitschriften zu finden, gebaute Modelle wurden bei diversen Ausstellungen mehrfach mit dem Titel "Best-of-Show" ausgezeichnet.

The Twin Mills at Deer Creek

Der umfangreiche Bausatz von SierraWest beinhaltet Bauteile in unterschiedlichsten Materialien. Fensterrahmen, Türen, zeitgemäße Schilder und weitere Teile sind im Laser-Cut-Verfahren hergestellt. Eine Vielzahl von Teilen aus dem Resin-Guss stellen die Einrichtungsgegenstände bzw. Ausschmückungsgegenstände dar, die ein wahres Aushängeschild des Bausatz sein dürften: vollgestellte Regale, Tische, Werkbänke mit ausgezogenen, vollen Schubladen, Schränke voller Inhalt mit offenen Türen, Fässer, Flaschen oder die gemauerten Öfen zum Antrieb der ebenfalls beinhalteten Dampfmaschinen sowie eine Unmenge mehr. Aus Weißmetall gefertigt sind Teile für diverse Maschinen, Laufrollen, Antriebsrollen etc.  Die Sägeblätter sind als Fotoätzteile vorliegend, für die Fenster liegt klare Folie bei, sowie unterschiedliche Dachschindeln, Draht, Ketten, Kunststoffprofile und noch vieles mehr.

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Das wichtigste Baumaterial für das Sägewerk ist jedoch - wie beim originalen Vorbild - Holz. Holz in den verschiedensten Ausführungen und Abmessungen. Weit über 500 einzelne, jeweils über 60 cm lange Holzleisten sind anhand maßstabsgetreuer Pläne zu zuschneiden und zu verbauen. Wie im Original bestehen sämtliche Wände aus einer Trägerkonstruktion aus Holzbalken, auf der dann die einzelnen Holzleisten aufgeklebt werden. Neben den Wänden werden sämtliche Bodenteile, Dachkonstruktionen, Förderanlagen und mehr aus einzelnen Leisten originalgetreu aufgebaut.

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Neben dem Handbuch, das weit über 100 Seiten umfasst, liegen maßstabsgetreue Baupläne bei, nach denen sämtliche Wand-, Boden- und Dachsegmente aller Gebäude und Anlagen hergestellt werden.

The Twin Mills at Deer Creek

Besondere Bedeutung bei diesem Projekt fällt auf die realistische Alterung und Darstellung der Holzteile und auf eine lebendige Ausgestaltung aller Bereiche des Dioramas, das am Ende immerhin mit 36" x 36" für den Maßstab 1:87 gigantische Ausmaße erreichen wird! Neben den vollständig ausgestatteten und gealterten Gebäuden finden sich auf dem Diorama dann sämtliche weiteren Einrichtungen des Sägewerkes sowie ein See, in dem die Baumstämme lagern, Eisenbahnschienen sowie eine typische Landschaft mit Elementen aus der Natur.

The Twin Mills at Deer Creek

Die gesamte Anlage ist enorm umfangreich. Alle Elemente, die im Plan dargestellt und nachfolgend beschrieben sind, sind in dem Bausatz beinhaltet und lassen ein großes Diorama entstehen.

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Farbgebung der Holzleisten und -Balken

Für die Kolorierung der Hölzer werden zwei unterschiedliche Farbmischungen angelegt: Eine auf Wasserbasis für die dünnen Holzleisten, sowie eine auf Alkoholbasis für die dickeren Leisten, die sich im Wasserbad verziehen könnten.

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Kolorierung auf Wasserbasis: Verwendet wurden hierfür 1,2 Liter Wasser, 10 Gramm schwarze Tinte (Ink) sowie jeweils 10 Gramm Vallejo XXX, YYY und ZZZ. Gut vermischt auf drei Schalen aufgeteilt, wurden die Leisten aus Bag 1-5 für ca. 24 Stunden hierin eingelegt, anschließend abgewischt und zum Trocknen beiseite gelegt.

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Kolorierung auf Alkoholbasis: Verwendet wurden 500 Milliliter Isopropylalkohol 99,9%, 10 Gramm schwarze Tinte (Ink) sowie jeweils 5 Gramm Dr. Ph. Martin's Bombay India Ink "Van Dyke Brown" und "Sepia". Hierin wurden die Holzleisten aus Bag 6-15 jeweils für ca. 20 Minuten eingelegt, abgewischt und zum Trocknen ausgelegt.

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Der Bau der Gebäude

Für sämtliche Elemente liegen Baupläne im Maßstab 1:1 vor, auf denen zunächst die Balkenkonstruktion aller Elemente aufgebaut werden muss, bevor diese dann mit Holzleisten originalgetreu verkleidet werden. Hierzu wurden alle Baupläne im ersten Schritt laminiert, um die Teile während der Konstruktion auf den Plänen fixieren zu können. Verschiedene Holzbalken (sog. „Guides") liegen als Hilfsmittel bei, diverse Winkel, Gewichte etc. sind jedoch unerlässlich.

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Zunächst wird einer der Guides an der Grundlinie mit Holzleim auf dem Plan fixiert, ebenso die beiden zuvor kolorierten Fensterrahmen, bevor dann die Balkenkonstruktion aufgebaut werden kann. Begonnen wird mit den senkrechten Stützbalken, die mit dem "Chopper" auf die passende Länge geschnitten und auf dem Plan aufgeklebt werden.

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Nach dem Querträger folgen die schrägen Balken, sowie die obere Etage. Die Fensterrahmen werden hierbei noch nicht in der Wand fixiert, diese dienen zunächst nur als Hilfsmittel für einen passenden Fensterausschnitt. Die Verkleidung der Wand erfolgt mit dünnen Holzleisten, die passend zugeschnitten und auf der Balkenkonstruktion aufgeklebt werden

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Sämtliche Balken und Leisten werden mit verschiedenen Drahtbürsten bearbeitet, bevor diese verklebt werden. Somit erhält man eine realistische Maserung und eine gebrauchte Optik des Holzes. Alle Schnittkanten und Endstücke werden auf die selbe Weise behandelt. Um die Oberfläche interessant zu gestalten, werden die Leisten unterschiedlich stark "gebürstet", vereinzelt Astlöcher mit Bohrer und Messer eingearbeitet oder vereinzelte Leisten beschädigt, in dem Teilstücke seitlich ausgebrochen werden. Auch werden vereinzelte Leisten aufgesplittet, so dass Stoßkanten entstehen, die für weitere Eyecatcher sorgen.

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Aus dünnsten Holzleisten entsteht die Umrahmung der Fenster, sowie das schmale Fenstersims, bevor von der Innenseite der Fensterrahmen eingeklebt wird. Das untere Fenstersegment wird in unterschiedlichen Positionen fixiert und wirkt somit interessanter. Für die Verglasung der Fenster liegt klare Folie bei, die zuvor per Airbrush und beiger Farbe dünn von beiden Seiten benebelt wurde, um Staub und Schmutz darzustellen.

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Aus der Folie wurden Einzelstücke geschnitten und die Quadrate der Fenster einzeln, oder auch zusammenhängend verglast. Aus kleinen Stücken wurden Scherben erstellt, die beschädigte Fenster darstellen. Ein altes Reklameschild verdeckt ein weiteres Quadrat, ein Holzscheit hält ein Fensterteil in geöffneter Position. Eine Mischung aus Isopropylalkohol 99,9% mit schwarzer Tinte (Alkohol & Ink, = "AI") wird verwendet, um weitere Alterungseffekte zu erzielen.

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Farbgebung der Resin- und Weißmetallteile

Dem Bausatz liegt - für den Hersteller typisch - eine Vielzahl an feinster Details aus Resin bei. Diese sind allesamt blasenfrei und ohne jegliche Angüsse gefertigt und beinhalten eine Unmenge an liebevoll gestalteter Details. Im ersten Schritt wurden diese Teile getrennt in Teile, die vorrangig aus Metall oder Stein bestehen und Teile die aus Holz gefertigt sind. Jeweils wurden diese in Rostrot bzw. in einem hellen Beige per Spraydose grundiert.

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Nach der Grundierung wurden alle Teile zunächst mit einem feinen Pinsel in den jeweiligen Farben bemalt (Boiler: Rot-/Orange- und Brauntöne, Schwarz; Metall- und Holzteile: Rot, Gelb, Blau, Grün, Weiß, Schwarz, Grau, Braun, Beige). Mit einem Schwamm wurde bei allen Metallteilen Rostbraun aufgetupft, beim Boiler die Fugen mit einer hellbeigen Lasur dargestellt. Anschließend werden alle Teile mit Pastellkreiden, vermischt mit Alkohol eingepinselt, um den stark beanspruchten, staubigen Look zu erzielen. Auf den nachfolgenden Bildern sind alle Holzteile nur im Detail bemalt und noch nicht mit Pastellkreiden gealtert.

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Das Diorama

Die Arbeiten an der Landschaft beginnen mit dem Ausschneiden der beiden Flussläufe in die Landschaft. Links vorn am Diorama entsteht der Ablauf des Sees, rechts hinten der Zulauf. Nach dem Ausschneiden und Formen der Landschaft wird der Schienenstrang verlegt, die Höhe angepasst und vereinzelt aus Holzresten Stützmauern eingesetzt. Die Holzbrücke samt Stützpfeiler entsteht ebenfalls aus Holzresten, die zuvor stark gealtert wurden. Als Untergrund für die Formung des Geländes wird Sculptamold verwendet, welches mit den Fingern aufgetragen und geformt wird.

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Fein gesiebte Erde aus heimischer Natur - von Feldern und den Weinbergen, kombiniert mit den beim Sieben getrennten Steinen und dem gröberen Material, das farblich perfekt zur Erde passt, wurde diese dann aufgestreut und mit verdünntem Holzleim fixiert. Verwendet wird Erde in zwei leicht unterschiedlichen Färbungen - einmal ein helles Beige, dazu ein etwas dunkleres, gräuliches Beige (auf den Bildern ist die Erde überall noch nass). Kleine Äste, Steine und zerbröselte Rinde wird aufgestreut (letztere speziell im Bereich zwischen Damm und Entladeplattform). Abgestorbene Äste und Teile von alter Rinde werden auf dem Gelände fixiert.

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Nach Fertigstellung des Geländes im Umkreis um das Sägewerk herum wird dieses Stück für Stück montiert. Zunächst wird nur die alte Mühle samt Kesselhaus und Trockenplatz an der finalen Position verklebt. Nach dem Trocknen wird das gesamte, noch freie Gelände mit Erde bestreut, diese mit verdünntem Holzleim fixiert. In den nun feuchten Untergrund werden alle weiteren Gebäude mit Holzleim eingeklebt und somit dauerhaft in der Landschaft fixiert, ohne "über der Erde zu schweben".

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Nach dem Trocknen werden die ersten fertig bemalten Resin- und Weißmetallteile in der Landschaft fixiert. Hinter der Feuerwand aus Beton, auf und um das Förderband herum sowie direkt am Lagerplatz an der alten Mühle wird feinstes Sägemehl aufgestreut und mit Holzleim fixiert. Der Inhalt des Silos besteht aus gröberem Sägemehl, vermischt mit zerbröselter Rinde und gröberen Holzresten vermengt. Ein kleines Rohrlager sowie weitere kleine Details werden im linken hinteren Bereich verteilt. Der See erhält eine erste Bemalung mit einer Mischung aus dunkelblauer, schwarzer und an den Rändern beiger Farbe, bevor die Gebäude und Strukturen auf dem Seegrund verklebt werden.

The Twin Mills at Deer Creek

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Sobald alle Gebäudeteile auf der Grundplatte verklebt sind, erfolgt die Detaillierung und Fertigstellung der Gebäude und einzelner Baugruppen. In der neuen Mühle werden die Maschinen, das separat gebaute Treppenhaus und die Antriebsriemen verbaut. Auch werden die zuvor bemalten und mit Pastellkreiden behandelten Resin- und Weißmetallteile nun platziert und verklebt, farblich nachbehandelt und bei den Fässern und Tanks ausgelaufenes Öl dargestellt, welches auch auf dem Boden teilweise Spuren hinterlassen hat. Feines Sägemehl wird auf dem Boden der beiden Mühlen verteilt und mit Holzleim fixiert. Baumstämme aus echtem Pinienholz werden in der Länge angepasst und sowohl in der neuen Mühle als auch auf dem Rollwagen, der die Stämme aus dem See in die alte Mühle transportiert, fixiert und teilweise mit Ketten gesichert.

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Durch die Vielzahl der feinen Gussteile erwacht das Sägewerk nun Schritt für Schritt zum Leben. Die zweite Etage der neuen Mühle wird nur im Fensterbereich detailliert, der Rest des Raumes wird später nur noch bei Abnahme des Daches sichtbar bleiben. Das Bootshaus wird innen und außen detailliert, Ruderboote, Fässer, eine Werkbank und weitere Details werden montiert. Der Entladekran wird aus zwei rundgeschliffenen Holzbalken aufgebaut und fixiert, der daneben stehende Schuppen innen detailliert und das Dach aus Teerpappe aufgebracht.

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Da das Sägewerk in der Regel direkt im oder zumindest nah am Wald erbaut wurde, wird auch hier das Gelände um das Werk herum begrünt und mit verschiedenster Vegetation begrünt. Neben abgestorbenen Ästen, Rinde und auch Holzresten aus dem Bausatz kommen verschiedene Produkte von Woodland Scenics, AK Interactive, Martin Wellberg zur Anwendung, um den Bereich um den See herum zu begrünen. Einzelne Grasbüschel und Büsche finden sich auch in weniger frequentierten Bereichen um die Gebäude herum, bzw. zwischen den beiden Sägemühlen.

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Am Seeufer werden weitere Äste und Rindenstücke angebracht. Im Bereich um den Silo herum wird ebenfalls Sägemehl aufgestreut, der Bereich hinter der Brandschutzmauer wird mit Pigmenten schwarz eingefärbt. Der Holzstapel besteht aus Restholz vom Sägewerk. Weiterhin wird nun auch die Entladeplattform sowie der A-Kran fertig gestellt, der Kran getakelt und der Bereich detailliert. Der Dampfantrieb für den Kran ist hervorragend detailliert und damit ein wunderbarer Eyecatcher im rechten, vorderen Eck des Dioramas.

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Im Anbau der alten Mühle, in dem das fertig geschnittene Holz zum Trocknen gelagert wird, finden sich mehrere Stapel, fein säuberlich aufgeschichtete Holzlatten. Diese sind aus ungealterten Holzleisten zugeschnitten (je sechs Leisten nebeneinander, unterschiedlich viele Schichten aufeinander, mit dünnen Querlatten gestapelt). Die hohen Stapel verdecken den Blick in die weitgehend leere alte Mühle. Werkbank, Schrank, loses Werkzeug und vereinzelte Holzlatten, Fässer und weitere Details stehen im Gebäude herum. Für den Dachaufbau werden zunächst Dachbalken aufgesetzt, dann dünne Holzleisten aufgeklebt und das Dach verschlossen, bevor später dann Teerpappe das Dach verkleidet.

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Als nächstes folgt eine weitere Herausforderung - das Dach der alten Mühle mit seinen Ausschnitten für das Boilerhaus und den Anbau der neuen Mühle. Auf längs gesetzte Querlatten wird das Dach mit dünnen Holzleisten beklebt, anschließend weitere, feine Latten aufgesetzt. Alle Leisten für das Dach werden stark gealtert und vereinzelt auch unterschiedlich lang geschnitten, die Enden stark gebürstet. Ausgebesserte Stellen mit neuem Holz sind auf beiden Seiten zu finden (dieses wurde nur mit A&I gealtert), dazu ein notdürftig mit Teerpappe ausgebesserter Bereich sowie eine löchrige Stelle.

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Es folgt die Verkleidung des Giebels, Leitern und der auf dem Giebel montierte Laufsteg. Die beiden Dachsegmente für den Übergang zur neuen Mühle mussten etwas angepasst werden (der Abstand zwischen den beiden Mühlen war wohl nicht ganz korrekt), aber geht ohne Probleme. Das Kartondach auf den Bildern wird von der Unterseite mit Holz belegt, auf der Oberseite mit Aluminiumplatten. Ebenso die weitere Bedachung der neuen Mühle. Die Seitenwände des oberen Anbaus werden mit Holz verkleidet, das Dach des Boilerhauses mit Dachschindeln belegt und der vordere Anbau erhält abschließend sein Dach aus Teerpappe, den kleinen Schornstein und dessen Befestigung aus Draht.

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Der restliche Bereich der Landschaft im rechten, hinteren Bereich wird, analog zum übrigen Bereich ebenfalls mit verschiedenen Büschen, Gras und weiteren Details versehen. Direkt neben der neuen Mühle stapelt sich nicht verwendbares Holz, das als Rest aus der Sägemühle stammt. Mit verdünntem Holzleim wird dieses dauerhaft auf der Grundplatte fixiert. Auf der Plattform fehlt nun noch das fertiggestellte Holz, das bereit zur Verladung gestapelt ist. Auch die kleinen Transportwagen sind hier noch nicht vorhanden.

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Das Dach der neuen Mühle besteht - im Gegensatz zu allen anderen Gebäuden - weder aus Holz noch aus Dachschindeln, stattdessen wird Wellblech verbaut. Im Bausatz liegen hierzu Aluminiumbleche bei, die zunächst passend zugeschnitten werden: Insgesamt mehr als 550 einzelne Bleche! Nach langer Überlegung, wie sich diese am besten lackieren und altern lassen, habe ich mich für die Anwendung von Chemie entschieden. Zunächst werden alle Bleche mit doppelseitigem Tape auf ein Holzbrett aufgeklebt. Zur Anwendung kommt dann Eisen³Chlorid, welches als 40% mit Wasser mit einer Pipette auf die Teile aufgeträufelt, dann mit einem alten Pinsel verteilt wird. Das Eisen³Chlorid löst das Aluminium teilweise an/auf, so das hierdurch ein gebrauchter Look mit ausgefransten Kanten und Löchern entsteht.

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Im nächsten Schritt wurden die Bleche abgelöst und abgewaschen. Ein Bad in einem Essig/Salz-Gemisch über Nacht erzeugte den rostigen Look der Teile. Mit Holzleim werden die Bleche auf das Dach aufgeklebt. Ist das Dach vollständig verkleidet, folgt ein Auftrag mit mattem Klarlack, ein Auftrag mit A/I und Pigmenten, um den Farben den starken Kontrast zu nehmen und um einen staubigen Eindruck zu erzeugen. Anschließend werden aus Kunststoffrohren die Schornsteine angefertigt und auf den Dächern platziert. Mit rostfarbener Farbe und Pigmenten erhalten sie ihre finale Optik.

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Eines der herausragenden Elemente des großen Dioramas um die alten Sägemühlen ist ganz klar der Teich, in dem die Stämme vor der Verarbeitung gewässert werden. Bereits zuvor erhielt der Seegrund eine Bemalung mit Acrylfarben - im Innenbereich ein dunkles Blau, welches im Uferbereich mit Sandfarbe aufgehellt wurde. Ganz am Ufer erfolgte der Auftrag der Sandfarbe unvermischt.

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Nach Fertigstellung der Uferböschung werden die im Teich schwimmenden Baumstämme mit Heißkleber auf kleine Stützen geklebt und dann auf dem Teichgrund montiert. Die Höhe der Stützen ergibt sich durch die Dicke der Baumstämme, da diese am Ende jeweils etwa zur Hälfte im Wasser liegen sollen. Insgesamt ergibt sich durch die Geländegestaltung eine Wassertiefe von ca. 2,5 Zentimeter, welche schichtweise nun mit klarem Resin vergossen wird.

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Die erste Schicht wurde mit einem Dunkelgrün von Vallejo stark eingefärbt, um dem See die eigentliche Farbe zu verleihen. Momentan beträgt der Wasserstand ca. 75 Millimeter, die zunächst nun vollständig aushärten müssen, bevor die nächsten Schichten folgen. Diese werden Schicht für Schicht mit weniger Farbe angemischt, so dass am Ende fast vollständig klares Resin vergossen werden wird. Die Wellenstruktur wird nach dem Trocknen mit Acrylgel aufgepinselt.

The Twin Mills at Deer Creek

Michael Franz,
www.world-in-scale.de

Publiziert am 27. Juni 2020

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