Reiter aus den bionischen Kriegenvon Martin Schiffel (1:35 verschiedene Hersteller)
Diese an die napoleonischen Befreiungskriege erinnernde Figur entspringt eigentlich einem Phantasieuniversum, und zwar den so genannten „bionischen Kriegen“. Dabei handelt es sich um eine Reihe bewaffneter Auseinandersetzungen, die vor tausenden von Jahren auf einem fremden Planeten stattfanden und deren Folgen bis in die dortige Gegenwart zu spüren sind. „Bionisch“ heißen die Kriege, weil sie vornehmlich mit der Natur nachempfundenen Waffen geführt wurden. Pferd und Hund könnten also künstliche Geschöpfe sein… Der Reiter basiert auf dem Masterbox-Set 3549 „Yankee Scout and Tracker“. Ich habe beide darin enthaltenen Pferde verarbeitet und um den Schweif eines Dragon-Pferdes ergänzt. Die Beine des Yankees blieben erhalten, der Oberkörper des Reiters entstammt dem Masterbox-Set 3535 „Russian Tankmen“, der Kopf ist der eines deutschen Panzersoldaten, Mantel und Mütze wurden selbst gestaltet, die Arme stammen aus der Grabbelkiste. Das Gewehr ist ein futuristisch „aufgepepptes“ deutsches Gewehr, das Futteral dafür wurde scratch gebaut. Das Gepäck wiederum entstammt dem Basisbausatz. Ergänzt wurde das Zaumzeug, es besteht aus schmalen, selbstgeschnittenen Kunststoffstreifen. Der Hund ist die Dogge aus dem Masterbox-Set 3557 „Luftwaffenhelferinnen“.
Der aus dem Schnee ragende Ast wurde aus Polystyrolrundprofilen zusammengeklebt, mit Spachtelmasse strukturiert und dann mit Öl- und Kunstharzfarbe bemalt. Die Bemalung der Figuren erfolge ebenfalls mit Öl- und Kunstharzfarbe. Bevor ich an die Farbgebung des Reiters ging, legte ich diese mit Hilfe eines durchgepausten Fotos und Aquarellfarbe fest. Das Weiß des Pferdes ist titanweiße Ölfarbe. Die Basis der Vignette ist ein Stück kreisförmig gesägtes und dann grau bemaltes MDF, auf das ein weiterer Kreis aus Karton geklebt wurde. Der Schnee ist der von mir an anderer Stelle schon empfohlene Tamiya „Powder Snow Effect“. Da er aber auch zum Gilben neigt (siehe linke obere Ecke des Teststückes), wurde er mit titanweißer Ölfarbe überarbeitet.
Für die Spuren im Schnee machte ich mir kleine Kunststoffstempel, die ich in die noch feuchte Schneemasse eindrückte. Die quer vor Reiter und Hund verlaufende Spur ist die eines Hasen. Mit einer Acrylglashalbkugel aus dem Architekturmodellbaubedarf wird die Vignette vor Staub geschützt und erweckt den Eindruck eines Ausschnittes einer viel größeren Welt.
Was wohl der Reiter in der Ferne sieht? Vielleicht ein Licht der Hoffnung am Horizont….. Martin Schiffel Publiziert am 30. Mai 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |