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Cartwright's Machine Shop

von Michael Franz (1:87 Fine Scale Miniatures)

Cartwright's Machine Shop

"Cartwright's Machine Shop" stellt eine alte Maschinenfabrik in einer ehemaligen Wassermühle dar. Die Wasserkraft wurde von Mr. Cartwright dankend genutzt für den Antrieb der notwendigen Maschinen. Aufgrund der Wirtschaftslage im frühen 20. Jahrhundert fehlte ihm jedoch bald die notwendigen finanziellen Mittel, um das mittlerweile renovierungsbedürftige Gebäude auch weiterhin zu pflegen und zu erhalten. Der Verfall hat Einzug gehalten und der Zahn der Zeit nagt an dem einst stolzen Gebäude...

Cartwright's Machine Shop

Das limitierte Modell wurde von Fine Scale Miniatures produziert und besteht vorrangig aus Holz- und Weißmetallteilen, wird ergänzt von Holzprofilen, Kunststoffteilen, Draht und Aluminiumteilen für das Dach. Eine umfangreiche Bauanleitung von George Sellios erklärt den Bau des Modells, die Bemalung, Alterung und die Entstehung des Dioramas. Dargestellt wird das Modell in einem stark verwitterten Zustand, geändert wird die Dachbeplankung, welche anstatt Aluminiumteilen eine normale Dachdeckung erhalten wird.

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Zunächst erhalten die Metallteile eine Brünierung, die Fensterrahmen und -Läden anschließend eine graue Grundierung, um so farblich an die Außenwände angepasst zu werden. Alle Wandteile des Gebäudes und seiner Anbauten werden mit einer selbst gemischten, auf Wasser und Alkohol basierenden Lasur eingefärbt, bestehend aus den Farben Charcoal von Delta und Barn Wood von Plaid Folk Art, mit Wasser vermischt und mit Inks der Farben Schwarz und Sepia abgetönt. Da das alte Gebäude einen verwaschenen braunroten Anstrich erhalten soll, werden sämtliche Wandteile, Fensterrahmen- und Läden, Türen und Zierteile mit stark verdünntem Red Oxid von Vallejo in zwei Durchgängen lasiert, so dass die gräuliche Grundierung weiterhin erkennbar bleibt.

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Mit einem Nietenrad werden die Nagellöcher angedeutet, mit einem Messer beschädigte Bretter und weitere Schäden in der Fassade dargestellt. Mit schwarzer A&I (Alkohol & Ink) werden die Teile abschließend noch nachgedunkelt. Die Fensterrahmen werden mit Sekundenkleber in die Wände eingesetzt, ebenso die Türen und Fensterläden. Die Verglasung der Fenster erfolgt mit Micro Crystal Klear und ist auf den Bildern hier noch nicht vollständig klar ausgetrocknet. Firmenlogo und Werbeanzeige werden ausgeschnitten, dünn geschliffen und aufgebracht.

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Die jeweils zusammengesetzten Wände werden nun zusammengefügt und mit Stahlwinkeln ausgerichtet. Anschließend werden die Leisten an den Kanten ergänzt, ebenso die beiden zuvor brünierten Lüfter an der Außenwand. Mit schwarzen Pigmenten wird der Bereich um die Lüfter herum weiter verschmutzt. Das Dach besteht aus Kartonteilen und wird zunächst ausgeschnitten. Für den "Durchhänger" in der Mitte wird ein Teil herausgeschnitten, das Dach anschließend geformt und verklebt. Auf der Unterseite werden die Positionen für die später noch zu ergänzenden Dachlatten markiert. Die Dachunterseite wird dann noch bemalt. Anstatt der im Bausatz vorgesehenen Metallplatten für die Dachverkleidung habe ich mich für normale Dachschindeln entschieden, welche mir persönlich besser gefallen. Diese wurden mit Grau- und Brauntönen vor dem Anbringen bemalt, werden später noch gealtert.

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Sämtliche Anbauteile des Gebäudes werden als nächstes angebracht. Kamine, Lüftungsrohre, das kleine Türmchen auf dem Dach, welches aus mehreren Metallteilen besteht, sowie das kleine Vordach auf der Gebäuderückseite. Die Dachpappe auf den Anbauten besteht aus Papier und wird zunächst mit "Weathered Black" bemalt, anschließend mit Pigmenten gealtert. Aus dünnem Faden werden die Seile der beiden Hublifte dargestellt, anschließend die kleinen Fenster und Dachgiebel sowie die angedeuteten Dachlatten, bestehend aus kurzen Holzstücken, montiert.

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Zwei kleine, warmweiß leuchtende Industrielampen mit LEDs - einmal auf der Stirnseite neben den beiden großen Toren, sowie einmal auf der Wasserseite am späteren Ladeplatz an den Schienen - werden montiert und von innen verkabelt. Die Innenraumbeleuchtung besteht aus einer gelblichen LED, die mittig im Innenraum platziert wird. Schwarze Kartonstücke sorgen für unterschiedlich helle Bereiche im Innenraum. Die Verkabelung wird später im Diorama versteckt werden, als Stromversorgung dient eine 9 Volt-Batterie.

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Aus Weißmetall gefertigt liegen die hervorragend dargestellten Steinmauern für den Wasserlauf vor. Diese werden zunächst grau lackiert, anschließend einzelne Steine in hellerem- und dunklerem Grau hervorgehoben, bevor ein Auftrag "A&I" die Farben angleicht. Pigmente in Hellgrau, Beige und Braun, mit einem weichen Pinsel trocken aufgetragen, sorgen für die finale Optik. Die fertigen "Steinmauern" werden anschließend auf die Grundplatte aufgeklebt, ebenso die noch nicht bemalte Betonwand aus Holz. Ein Messingrohr dient als Abwasserrohr, durch welches später Wasser in das Flussbett laufen wird. Hinter den beiden Zugängen zum Kanal sind die Wände mit Karton und hierauf aufgeklebten Mauersteinen dargestellt, das Endstück aus Holz wird schwarz lackiert.

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Aus Styrodur wird das Gelände um den Kanal herum aufgebaut, von außen als nächstes mit Holzleisten verkleidet. Das Gelände selbst wird mit Modelliergips geformt. Im Flußbett werden in die noch feuchte Spachtelmasse unterschiedliche Steine eingearbeitet und mit verdünntem Holzleim fixiert. Zur Gestaltung der Landschaft - als Unterboden für die Natur - wird beigefarbenes Lehmpulver aufgestreut und mit einem Mix aus Alkohol, Holzleim und Wasser fixiert. Als nächstes werden die Verladeplattformen aus gealterten Holzleisten aufgebaut und in den noch feuchten Boden eingedrückt und fixiert. Das Wasserrad - bestehend aus drei brünierten Metallteilen und braun bemalten Holzteilen - wird auf dem Holzpfeiler verklebt und die Betonwand farbig gestaltet.

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Eine Besonderheit dieses Modells ist das Schienenstück, welches sich seitlich am Gebäude über dem Wasserlauf auf massiven Holzstützen befindet und zur Belieferung bzw. Abholung von Materialien und Gütern genutzt wird. Die identischen Stützen werden zunächst separat zusammengesetzt, dann die einzelnen Schraubenköpfe aus Kunststoff in kleine Bohrungen eingeklebt. Gealtert wurden die Stützen mit verschiedenen Washings in Grau- und Brauntönen, anschließend abgeschliffen und mit Pigmenten weiter gealtert. Die fertigen Stützen werden dann im Flussbett ausgerichtet und verklebt. Die darauf aufgesetzten Träger samt Schwellen sind hier auf den Bildern noch nicht gealtert.

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Anschließend folgen weitere Details für die Landschaft, wie die unterschiedlichen Zäune entlang der Steinmauern um das Flussbett herum, das große Firmenschild an der Straße und den Geländern der einzelnen Treppen. Noch fehlt der Strommast und die Fertigstellung des Maschendrahtzauns hinter dem Firmenschild. Im nächsten Schritt wurde eine Mischung aus feiner Erde, feinen Steinen und Sand auf das Gelände aufgestreut. Die Straße erhielt eine Oberfläche aus Sand, deren Ränder kleine bis mittelgroße Steine. Auf der Straße werden Reifenspuren eingearbeitet.

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Eine erste Schicht klares Resin mit einer Beimischung von wenigen Tropfen Vallejo-Acrylfarbe (Farbtöne Dunkelgrau und Dunkelgrün), wird in das Flussbett eingegossen. Weitere, dünne Schichten werden folgen. Für die Darstellung der Vegetation wird zunächst die Geländeoberfläche mit Alkohol eingesprüht, um die Fließeigenschaft des Wasser-/Weißleimgemischs zu verbessern. Hierauf wird die Vegetation aufgestreut, Produkte von Woodland Scenics und Welberg Scenic Studios kommen hierfür zur Anwendung. Das Ufer am Flussbett erhält einige Büsche und höhere Vegetation, wohingegen im restlichen Bereich eher kahle, niedrige Vegetation gedeiht.

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Zwei Bäume im hinteren Bereich erhalten noch weiteres, höheres Gebüsch als Unterholz. Einige Tauben sind bereits platziert, ebenso auch die ersten Ausschmückungsgegenstände wie Fässer, Kisten, Paletten, Werkzeug und Maschinen. All dies wurde separat mit Farben von Lifecolor bemalt und mit einer Mischung aus Pigmenten und Alkohol gealtert. Der Strommast am Straßenrand besteht aus Holz und Weißmetall, wird lasiert und anschließend mit Pigmenten farblich gealtert. 

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Das Wasser besteht aus klarem Resin und wird mit wenigen Tropfen Dunkelgrün eingefärbt, bleibt aber gleichzeitig durchsichtig, so dass der Grund des Flusses speziell in Ufernähe weiterhin sichtbar bleibt. Mit klar trocknendem Acrylgel wird danach eine leicht sich kräuselnde Wasseroberfläche aufgetupft. Das aus dem Abflussrohr strömende Wasser besteht ebenfalls aus Acrylgel, welches auf Frischhaltefolie aufgetupft und im Rohr verklebt wurde. Nach dem Trocknen wird hier noch weißer Schaum aufgemalt.

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Bei den Fahrzeugen handelt es sich um einen Ford AA von Wiking, der farblich nachlackiert, detailbemalt und gealtert wurde. Die anderen beiden Fahrzeuge stammen von Highway Miniatures und wurden ebenfalls gealtert. Alle Fahrzeuge beinhalten eine Fahrerfigur.

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Beide LKWs wurden mit Ladung versehen - Holzreste, Latten und Bretter finden sich auf der Ladefläche des roten LKWs, geschützt durch die erhöhten Ladebordwände (obwohl diese bereits einige Schäden aufweisen). Der blaue LKW verlässt soeben Cartwright's Machine Shop und transportiert mit Planen abgedeckte und mit Seilen gesicherte Maschinen. Bei den Figuren handelt es sich ursprünglich um Seemänner von Preiser, die farblich angepasst und gealtert wurden.

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Zwei separate Schienen werden auf den Schwellen aufgeklebt, nachdem diese zunächst brüniert und mit Pigmenten rostig gealtert wurden. Die Lauffläche wird abgeschliffen, um blankes Metall darzustellen. Das aus dem Abwasserrohr strömende Wasser entsteht aus Acrylgel, das auf klare Folie streifig aufgetragen, nach dem Trocknen zugeschnitten und weiß trockengemalt wurde. Nach dem Einkleben zwischen Rohrausgang und Wasseroberfläche wird diese noch mit weißer Farbe trockengemalt. Die hölzerne Umrandung des Dioramas wird schwarz bemalt, auf den Bildern fehlt nun noch ein Prellbock am Schienenende.

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Michael Franz,
www.world-in-scale.de

Publiziert am 25. April 2020

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