Dassault Mirage 2000D-5Französischer Jäger im fernen Ostafrikavon Alexander Jost (1:48 Eduard)Es war einmal in Afrika...Die Szene zeigt die im Sommer 2011 auf der französischen Luftwaffenbasis in Djibouti/Ostafrika in einem klimatisierten Zelt geparkte Mirage "Dash 5" (Mirage 2000-5), Kennung "188 EG" der Escadron de Chasse 311 "Corse", Nummer "56". Das Flugzeug ist mit zahlreichen roten "remove before flight"-Wimpeln und -Schutzkappen versehen. Ein glücklicher Bundeswehrsoldat, gekleidet in 3-Farb-"Wüsten"-Flecktarn Feldanzug, hat im Rahmen eines Truppenbesuches die Möglichkeit, ein Foto von sich und der Maschine schießen zu lassen. Aus alt mach neuBeim vorliegenden Modell handelt es sich um den altehrwürdigen Hellerbausatz, der im Jahr 2008 als Eduard-Reboxing mit tollem Decalbogen, farbenfrohen Varianten und einigen Ätz- und Resinteilen für den Modellbaumarkt aufgepeppt wurde. Um aus der Mirage 2000C das moderne Nachfolgemuster "Dash 5" zu bauen, erfolgten einige Modifikationen des Basisbausatzes: Im Cockpit habe ich die Instrumentenlanschaft statt der großen, runden Anzeigen mit drei rechteckigen, "digitalen" Displays (Fotoätzteil-Reste) verändert. Am Bug entfernte ich vorbildgemäß das Pitot-Rohr und setzte eine FOD-Kappe mit Wimpel auf die Nasenspitze. Das "glatte" Radom erhielt Statikentladerleitungen aus dünnem Kupferdraht. Ich habe sie mit Sekundenkleber angeklebt, beigeschliffen und farblich mit Bleistiftgrafit hervorgehoben. Am Heck unter dem Rumpf habe ich die Panels nach dem Verkleben der Rumpfhälften teilweise neu graviert (die Heller-Gravuren sind spiegelverkehrt) und die seitlichen Chaff-/Flare-Dispenser scratch hinzugefügt. Außerdem habe ich das Heller-Leitwerk mit einem von Kinetic ausgetauscht. Das Teil aus China ist wesentlich feiner graviert und meines Erachtens formtreuer. Auf dessen Vorderseite wurden außerdem die ECM-Antenne verkleinert und ein Radarwarnempfänger sowie die beidseitigen, pfeilförmigen Antennenfinnen scratch hinzugefügt (die Bausatzteile sind zu "fett"). Weitere ModifikationenDie Mirages 2000C und -5er haben jeweils links und rechts eine Abgas-Lufthutze an der Vorderseite des Leitwerkswurzel, die ich scratch aus Alublech und Spachtelmasse "zusammendengelte". Die Heller-Triebwerksnozzle ist ein absolutes "No-Go" für das Modell. Glücklicher Weise liefert uns Eduard passende Ätzteile, die Lamelle für Lamelle auf das zurechtgeschliffene Bausatzteil geklebt werden. Die zusamengebaute Einheit kommt wegen der dünnen, silbernen Metallteile super realistisch rüber. Die Außenseite wurde nur mit dunklen Ölfarben gewaschen und abschließend seidenmatt transparent versiegelt. Um die Maschine in der Parkposition darzustellen, wurden die Landeklappen/Querruder ausgesägt und im abgewinkelten Zustand angeklebt. Schließlich bestückte ich die Maschine unter dem Rumpf mit einigen "rbf"-Wimpeln von Eduard. Am Bug brachte ich in mühevoller Scratch-Kleinarbeit die roten Fähnchen, Schutzabdeckungen und Verkabelungen für die Sensoren, Staurohre und Winkelgeber aus haardünnem Silberdraht und rot lackiertem, doppelt geklebtem Kabuki-Klebeband an. Das DioramaWie immer schnitt ich als Dio-Basis eine Styrodurplatte asymmetrisch zurecht und überzog sie mit Fertig-Spachtelmasse und einer Schicht Weißleim, um eine glatte Oberfläche zu erhalten. Darauf brachte ich die Bodenmarkierungen mit Bleistift und Airbrush an. Für die dünnen, schwarzen Linien nutze ich Decalstreifen. Nach einem weiteren Überzug mit Acryl-Seidenmacklack kamen noch stark verdünnte Ölfarben für Gebrauchtspuren auf der Oberfläche der Vignette zum Einsatz. Dann wurde das Flugzeug mit zwei Metallstiften fest verankert. Abschließend baute ich scratch eine rechteckige Ölauffangwanne aus dünnen Plastik- und Ätzteilresten und stellte sie vorbildgemäß unter den Flieger. Aus Umweltschutzgründen, man weiß ja nie...
Lackierung und DecalsDer helle Grauton ist unproblematisch - Light Ghost Gray/ Light Barley Gray, FS 26375. Ist schnell aus Revell Emaille Grau 374 (4 Teile) und Weiß 301 (5 Teile) angerührt. Der dunklere von beiden ist Federal Standard FS 25177 Blue Gray. Auch er wird frisch zusammengemixt, das ist allerdings etwas aufwändiger. Nach mehreren Versuchen mischte ich aus Revell Emaillefarben: Glanzblau 58 (3 Teile), Glanzhellblau 50 (1 Teil), Hellgrau 371 (3 Teile), Grau 374 (2Teile), Weiß 301 (1 Teil). Aber Obacht: mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass ich den Farbton noch etwas dunkler und "schmutziger" hätte mischen müssen. Außerdem brachte ich flächigen Schmutz auf den Tragflächen und schwarze, dünne Streifen von den Schuhen des Wartungspersonals auf den Rumpfoberseiten an und ergänzte Schlieren vom Schmiermittel an den Scharnieren der Flaps und die Abgasspuren der Lufthutze an der Flügelwurzel. Die Decals stammen aus dem Eduard-Bausatz und wurden für die Kennungen der beschriebenen Maschine mit Zahlen und Buchstaben (Identification Markings for Mirage F1 and Mirage 2000) von Berna-Decals (Nr. BD 48-70) ergänzt. Die Staffelwappen der 311. Jagdstaffel, eine Schlange in einem grünen und ein stilisierter Uhu in einem roten Kreis, wurden mit dem Airbrush aufgesprüht bzw. mit dem Pinsel gemalt. FazitObwohl ich mit dem Ergebnis zufrieden bin, würde ich den Miragebausatz von Kinetic dem vorliegenden vorziehen. Beide haben zwar einen Fehler gemein, nämlich den fehlenden negativen Sturz der Tragflächen (drei Grad), aber das Kinetic-Modell hat feinere Details und ist passgenauer. Trotzdem ist der Soldat im Flecktarn-Anzug immer noch glücklich. Er steht stolz an "seiner" Maschine, die ihn an einen heißen, sehr heißen Aufenthalt im Osten Afrikas erinnert...
Januar 2020 Alexander Jost Publiziert am 23. Januar 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |