1998 Ford TaurusNASCAR, #26 „Betty Crocker“, Johnny Bensonvon Thomas Lutz (1:24 Revell)
Betty Crocker war eine Kunstfigur und weiblicher Werbeträger für Koch- und Backprodukte des Markenzeichens des US-Konzerns General Mills. Mit Fernseh- und Radiowerbung, Kochsendungen, Kochbüchern und anderen Werbeträgern wurde „Betty Crocker“ überall bekannt. Johnny Benson Jr. fuhr bei drei Rennen in der Saison 1998 einen Ford Taurus von Roush Racing mit dem Sponsorship von Betty Crocker. Der Revell Ford Taurus wurde out-of-box gebaut, die Decals kamen von Slixx No. 1351/9826B.
Was kostet Werbung (engl. = Sponsorship) in der NASCAR eigentlich?
Die Antworten darauf sind natürlich nur grob geschätzt bzw. nicht immer öffentlich bekannt. Die Top Teams verlangen für die unterschiedlichen Werbeflächen auf den Autos mehr als kleinere z. T. unterfinanzierte Teams. Für ein ganzjähriges Primary Sponsorship bei 36 Rennen belaufen sich die Kosten derzeit wohl zwischen 25 bis 35 Millionen Dollar.
Der Hauptsponsor hat dabei die Werbefläche auf der Motorhaube (Lower Hood) und in Kombination meistens auch seitlich hinten auf den Kotflügeln (Deck Lid). Manchmal beschränkt sich der Hauptsponsor auf die Motorhaube und die großen seitlichen Schriftzüge belegt ein Nebensponsor, von Rennen zu Rennen oft unterschiedlich. Diese Fläche kostet circa 750.000 Bucks. Andere Bereiche gibt es für mehr Geld wie z.B. am seitlichen unteren Heck (Lower Rear Quarter) für 1,5 Millionen oder am Heck (TV Panel) unter dem Heckspoiler spottbillig für rund 1 Million Dollars. Die kleine Fläche am Beginn der seitlichen Heckschürze gibt es für 400.000, Aufkleber an der B-Säule für 150.000 oder an der C-Säule für günstige 250.000 Dollar.
Die Contingency Fender Decals der NASCAR Kleinsponsoren werden offiziell vorgegeben und enthalten bis zu 30 einzelne Logos bzw. Aufkleber.
Wer Photos von NASCAR Stock Cars im Internet kennt, wird u. U. schon Autos in grauer Grundierung nur mit Startnummern auf Dach und (nicht vorhandenen) Türen gesehen haben. Das sind die Pre-Season Test Cars bei den Daytona Speedweeks, die erst zu den Rennen foliert werden, in Modellversium zu sehen im Galeriebeitrag des #27 Ford Thunderbird.
Bei manchen Rennen fahren auch mal Autos in einfacher Grundfarbe, zwar mit Startnummern, aber ohne jegliche Sponsorenaufkleber. Für diese Autos konnten keine Sponsoren gefunden werden.
Immer wieder gab es auch kleinere Unternehmen, die nur für ein einziges oder zwei Rennen ein Sponsoring zahlten. Als Beispiel in Modellversium zu sehen beim #4 Oldsmobile Delta „Captn Coty´s Restaurants“. In früheren Jahren gab es sogar Sponsorships von Fahrern für sich selbst wie z.B. des Countrysängers und Rennfahrers Marty Robbins oder von Butch Hartman, der für seine Firma Hartman White & Autocar Trucks Werbung fuhr. Hauptsponsor und Racing Team waren bei NASCAR konservativ immer getrennt. Als Novum gab es in den Jahren 2006 bis 2011 die Ausnahme von Red Bull Racing als Teambesitzer und Hauptsponsor in Personalunion.
Thomas Lutz, Publiziert am 06. Februar 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |