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Hawker Hurricane Mk.I

1938

von Roland Sachsenhofer (1:48 Italeri)

Hawker Hurricane Mk.I

Vor kurzer Zeit  habe ich mich in einem Modellbauprojekt mit der letzten je gebauten Hurricane, PZ 865 „Last of the Many“, beschäftigt.

Dieses Projekt dagegen markiert den Beginn der Linie, denn die hier gezeigte Hurricane L1568 entstammt einer der ersten Produktionsreihen,

Hawker Hurricane Mk.I

Auffallend sind einige Besonderheiten, die das gewohnte Erscheinungsbild des bekannten Flugzeuges abändern. Der mächtige Zweiblattpropeller fällt als erstes ins Auge: aus Holz gefertigt und mit festem Anstellwinkel versehen war er für hohe Fluggeschwindigkeiten optimiert. Beim Start benötigte die Hurricane dadurch allerdings eine überproportional lange Piste; wie sich später zeigen sollte, konnte mit variablen Dreiblattpropeller die Strecke beinah halbiert werden. Eine zweite Abweichung vom gewohnten Bild ergibt sich durch das Fehlen des Spornrad-Kiels am Heck der Maschine. So wie beim Prototypen wurden die ersten Hurricanes mit glattem Heckunterteil gefertigt.

Hawker Hurricane Mk.I

Einen etwas genaueren Blick benötigt es, um die weiteren Unterschiede ausfindig zu machen: der Antennenmast zeigt sich noch als durchgehend gerader Stab und die Form der Abgassammler entspricht der frühen „Nierenform“, die das Gesicht der Hurricane ein wenig breiter und massiger wirken lassen.

Hawker Hurricane Mk.I

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Das Pitotrohr unter der Tragfläche sucht man vergebens, fündig wird man links unterhalb des Cockpits. Ein charakteristisches doppelkegeliges Venturi Rohr sammelte hier bei den frühen Maschinen die Luftdruckdaten. Last but not least: die Tragflächen sind nicht Metall beplankt, sondern mit Stoff bespannt.

Hawker Hurricane Mk.I

Die Vorbildmaschine wurde 1938 bei No.73 Squadron in der hier gezeigten Form geflogen. Schon damals wurde mit „Dark Earth“ und „Dark Green“ getarnt, die Unterseiten jedoch zeigen noch einen silbrigen Alu-Anstrich. Die Decals entstammen dem ausgezeichneten Decalbogen „Pre-war Hurricanes“ von Iliad.

Hawker Hurricane Mk.I

Um die geschilderten Besonderheiten im Modell umzusetzen, musste der Ausgangsbausatz von Italeri natürlich ein wenig umgebaut werden. Als erstes wurde die Heckfinne weg gesägt, wobei der entstehende Hohlraum mit Plastik und Spachtelmasse verschlossen werden musste.

Hawker Hurricane Mk.I

Der Anbau der „textilen“ Tragflächen gestaltete sich nicht weniger aufwendig. Auch hier wurde gesägt und gespachtelt- allerdings war dabei Kollateralschaden nicht zu vermeiden. Viele der schönausgeprägten Strukturen gingen bei meiner Handhabung leider verloren, nicht alle konnte ich durch Nachgravieren wiederherstellen.

Hawker Hurricane Mk.I

Eigeninitiative ist bei der Anpassung des Rumpfvorderteiles an den Durchmesser der Zweiblattschraube gefragt: da der Resin-Umbausatz für die Formen von  Hasegawa bemessen ist, musste hier einige Maße ausgeglichen werden.

Hawker Hurricane Mk.I

Ich möchte es einmal so ausdrücken: während des Bauens beschlich mich ab und an der Wunsch, das Modell bald in den Mistkübel anstelle in der Vitrine zu befördern. Das ist allerdings nicht der vielen Umbauarbeit zu verdanken!

Leider muss ich sagen, dass hier Italeri massiv gepatzt hat: zwar sind die Details in Cockpit und am Fahrwerksbereich detailreich ausgeführt, dafür mangelt es aber ernsthaft bei der Passgenauigkeit! Ein Blick auf die Baufotos führt die teils massiven Spalten und Ungenauigkeiten vor Augen, die man bei diesem Bausatz in Kauf zu nehmen gezwungen ist. Ich jedenfalls werde meine Finger von jeder weiteren Italeri-Hurricane lassen!

Hawker Hurricane Mk.I

Abgesehen von dem eben Gesagten bin ich sehr froh, dieses aufwendige Modell zu einem befriedigenden Ende gebracht zu haben. Allein die vielen für mich neuen Einblicke in die Typgeschichte dieses faszinierenden Flugzeugtyps haben dieses Projekt zu einer lohnenden Erfahrung werden lassen.

Wenn Ihr Euch selbst ein Bild vom Bausatz und dem Bauprozess machen möchtet, kommt Ihr hier zum Baubericht auf Scalemates. Wie immer stehe ich für Anregungen und Fragen offen: ro.sachsenhofer@gmx.at

Roland Sachsenhofer

Publiziert am 22. August 2019

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