M1001 mit Pershing IIvon Hajo Lippke (1:72 Modelcollect)
Bei diesem Projekt handelt es sich um einen "Auftragsbau": Einer meiner Arbeitskollegen hat seine Masterarbeit über nukleare Abschreckungsstrategien geschrieben und ist begeisterter Stratege. In seinem Büro soll diese Pershing II daran erinnern, dass "strategische Waffen" bedauerlicherweise auch heute noch eine wichtige Rolle spielen - tatsächlich stellt sich die aktuelle Situation so dar, dass sie wieder wichtiger geworden sind als vor gut fünf Jahren...
Grundlage meines Baus ist das hervorragende Modell des M1001 mit Startanhänger und Pershing II-Rakete von Modelcollect. Der Bau dieses hervorragend detaillierten Bausatzes war eine reine Freude, nicht zuletzt auch wegen der hohen Passgenauigkeit.
Allerdings musste ich einige kleine Dinge an dem Anhänger umbauen, um die Rakete auch in Startkonfiguration darstellen zu können. Das war aber letztendlich nicht sonderlich schwierig.
Die MAN-Zugmaschine habe ich im MERDC-Tarnschema lackiert und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden – lediglich die Decals des Bausatzes sind nicht wirklich passend (weil für ein deutsches Fahrzeug) und auch das Schema selbst musste ich mir selbst überlegen, da der Bausatz keine Vorlage gab. Dafür können aber feine Details wie beispielsweise die photogeätzten Scheibenwischer wirklich überzeugen!
Da besagter Kollege das Modell gerne in seinem Büro „stationieren“ wollte, war schnell klar, dass es am besten wäre, ein komplettes Diorama zu bauen, das dann unter einem Glaskasten gegen Beschädigungen und Verstaubung geschützt ist. Zuerst habe ich mir ein grobes Layout überlegt, bereits angezeichnet bzw. aufgestellt auf der Basis aus Styropor.
Mit weiteren Styroporscheiben habe ich den kleinen Hügel hinten rechts „aufgeschüttet“ und dann das ganze mit einer dicken Schicht Gips versehen, auf dem ich dann später arbeiten würde.
Noch in der Trocknungsphase habe ich einen kleinen Waldweg samt Reifenspuren modelliert, außerdem ist bereits ein Loch im Boden zu sehen, das später der Gefechtsstand der Abschußbesatzung sein wird.
Nachdem ich den Untergrund mit verschiedenen Brauntönen grundiert habe, wurde mit Streumaterial eine weitere Bodenstruktur aufgetragen. Mit verdünntem Holzleim, zusätzlich mit Mattlack versetzt (damit er matt austrocknet und nicht glänzt), wurde das Streumaterial weiter gesichert.
ch wollte gerne, dass meine Pershing quasi „aus der Deckung“ eines mitteleuropäischen Nadelwaldes aufsteigt. Dazu habe ich entsprechende Tannenbäume aus dem Eisenbahnzubehör gekauft. Den Anfang machen sechs relativ große Tannen, die allerdings doch ein wenig „billig“ aussehen, insbesondere, wenn man sie dann mit den etwas kleineren Tannen vergleicht, die tatsächlich billiger waren.
Der kleine Gefechtsstand erhielt eine „Missile Control and Launch Unit“ (ob das Ding wirklich so heißt? Habe ich mir gerade ausgedacht) mit obligatorischem roten Knopf sowie eine zünftige Crew.
Das „Trio Infernale“!
Diverse Strom- und Datenleitung laufen zwischen Gefechtsstand, Generator und Anhänger hin und her, auch kann man die kleinen Grasbüschel sehen, die ich zusätzlich „gepflanzt“ habe.
Ein Tarnnetz rundet das ganze ab.
Mit etwas Watte habe ich die Rauchentwicklung des Raketentriebwerks simuliert, der Effekt wirkt in der Gesamtperspektive trotz der simplen Anwendung erstaunlich realistisch.
Ein Schild warnt vor Waldbrandgefahr… Ich glaube, in diesem Szenario gibt es dringendere Sorgen als das… Hajo Lippke Publiziert am 16. Mai 2019 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |