Lkw 7t MAN mil gl 6x6 KAT I1./Pionierbataillon 120, Dörverdenvon Werner Jonczyk (1:35 Revell)
Heute möchte ich euch mein aktuellstes Projekt vorstellen. Es handelt sich um den guten alten Revell 7-Tonner in 1:35, dem ich aber noch Resinräder von Real Model spendierte, da Revell dem Bausatz nur Reifen mit dem neuen Profil beilegt, ich aber ein Fahrzeug der frühen Ära bauen wollte und die hatten nun mal alle das alte Profil. Schließlich wurde das Fahrzeug bereits 1977 in die Truppe eingeführt. Außerdem verwendete ich noch einen Fotoätzteilesatz von Eduard, der das Modell enorm aufwertet.
Die Hauptintention war, einen 7-Tonner zu bauen, so wie ich ihn acht Jahre lang in der Mun-Grp des Pionierbataillons 120 in Dörverden gefahren habe, quasi als Erinnerungsstück. Meiner wurde zwar auch im Rahmen einer Depotinstandsetzung bei der MWB (Motorenwerke Bremerhaven) im Jahr 1991 mit dem neuen Fleckentarnanstrich in Bronzegrün-Lederbraun und Teerschwarz versehen, jedoch wollte ich unbedingt ein Fahrzeug in Olivgrün bauen, denn man sieht ja fast nur getarnte Ausführungen dieses Modells im Netz.
Von der Farbgebung über die Taktischen Kennzeichen, die abgedeckten Gefahrgutschilder bis hin zum Nummernschild ist an diesem Modell alles dem Original nachempfunden. Selbst die beiden Motorbremsen habe ich scratch nachgebaut (das silberne Teil im Abgasstrang). Eine eingelenkte Position der Vorderräder ist laut Bauplan nicht vorgesehen, ich habe sie einfach schräg eingeklebt, was der Dynamik nur zu Gute kommt.
Das Diorama soll eine typische Szene, wie sie hundertfach in meiner Dienstzeit vorkam, nachstellen: eine Fahrt zur Inst (Instandsetzung) oder zur WTG-Grp (Wartungsgruppe) zu den typischen Bundeswehrhallen, um Wartungsarbeiten durchführen zu lassen.
Das Gebäude ist komplett selbst konstruiert und aus KAPA-Line Platten, Holz, Pappe und Evergreenprofilen gebaut worden. Originalmaße hatte ich nicht zur Verfügung, mein 7-Tonner war 3,20 m hoch und wenn ich in eine dieser Hallen fuhr, war immer noch genug Platz zwischen Plane und Torrahmen, also nahm ich als Maß eine Höhe von 4,00 m an. So habe ich dann nach Originalbildern alles weitere in Relation geschätzt.
Für die Ziegelmauer nahm ich besagte KAPA-Line Platte, zog die obere Pappschicht ab und prägte mit einem selbstgebauten Stempel über 1600 (in Worten eintausendsechshundert) Ziegel in die Struktur, wahrlich eine Sysiphusarbeit, aber der Aufwand hat sich gelohnt, bei der EME Ende März in Lingen wurden viele Frage zu diesem Diorama gestellt und es fand großen Anklang.
An der Seitenwand fügte ich mittels Scratcharbeiten noch einen Warmlufterzeuger zu, außerdem fanden ein Hydrant von Plusmodel und eine Streugutbox von Dio-Factory ihren Platz. Solche kleinen Details machen Dioramen erst interessant, wie ich finde. Auch der Dachrahmen hat es in sich, hier musste ich hunderte abgelängte Evergreenprofile absolut gerade in Reihe aufkleben, eine Arbeit für welche, die ihre Eltern mit Hammer und Meißel erschlagen haben. Die Dachpappe entstand aus verschiedenfarbigem Naßschleifpapier unterschiedlicher Hersteller, um ein wenig Kontrast in der Farbgebung zu bekommen.
Die Betonplatten der Strasse und des Hallenvorfeldes sind wiederum aus KAPA-Line-Platten, die entsprechend mit einem Stahllineal geprägt, mit Gullydeckeln von Plusmodel versehen und dann passend angemalt wurden.
Letztenendes hat mir der Bau des 7-Tonners und natürlich des Dioramas sehr viel Spaß bereitet, ist es doch eine schöne Erinnerung an meine tolle Dienstzeit beim „Bund“ von 1985-1993. Werner Jonczyk, Publiziert am 16. April 2019 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |