Schneider CD TraktorGekaperter Artillerietraktorvon Theo Peter (1:72 Wespe Models)
Zum Vorbild
Der Schneider CD war ein französischer Abschlepptraktor. Ebenso verwendeten die Franzosen den Traktor als Artilleriezugmaschine. Unklar ist die Bedeutung der Buchstabenkombination CD. Man nimmt an, dass es sich um einen Produktcode der Firma Schneider handelt, ähnlich wie beim Renault-FT. Der Schneider CD besitzt dasselbe Fahrwerk wie der Panzerkampfwagen Schneider CA1. Während der Bauphase wurde der Schneider CD von seinem Projektleiter Jean-Baptiste Estienne als „Estienne-Traktor“ bezeichnet. Anfangs des Ersten Weltkriegs gingen Infanterieangriffen tagelange Artillerieangriffe voraus. Doch hierfür mussten die schweren Kanonen und Haubitzen auch bewegt werden. Umso weiter man dem beschossenen Schlachtfeld kam, desto unmöglicher wurde es, die Kanonen mit Pferdegespannen durch die tiefen Bombenkrater zu bewegen.
Daraufhin veranlasste die französische Heeresleitung die Entwicklung von Zugmaschinen. Die ca. 14 Tonnen schweren Schneider CD waren mit einer Winde ausgestattet. Gesteuert wurde der 60 PS starke Artillerietraktor von der rechten Fahrzeugseite aus. Durch das große Schild sollte gewährleistet werden, dass sich der Traktor in matschigem Gelänge nicht eingräbt, sondern über den Morast hinweg gleitet und eine möglichst große Auflagefläche bietet. Aufgrund der geringen Geschwindigkeit von 8 km/h wurden die Traktoren auf Transportlastern an die Front verfrachtet. Viele der Fahrzeuge wurden von der deutschen Armee gekapert und mit deutschen Kreuzen versehen, um die Traktoren vor „friendly fire“ zu schützen. Manche der gekaperten Scheider CD-Traktoren kamen sogar noch im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz.
Der Bau des Resin-Kits
Gebaut wurde der Schneider CD Traktor größtenteils aus der Box. Allerdings waren einige der fein detaillierten Resin-Teile durch den Posttransport bereits in Mitleidenschaft gezogen. Diese Teile wurden durch dünnen Federstahl und Draht ersetzt. Nachdem der noch unbemalte Rohbau noch das mitgelieferte Faltdach besaß, wurde dieses später entfernt und durch ein Maschinengewehr auf einem Dreibein zur Flugzeugabwehr ersetzt. Der Kit gibt dem Bastler die Möglichkeit, den Traktor mit ausgefaltetem, zusammengefaltetem oder gar keinem Dach zu bauen. Bemalt wurde der hervorragend detaillierte Resin-Kit mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Die Decals stammen von TL-Modellbau und lassen sich ohne große Probleme verarbeiten. Nachdem der Traktor getrocknet war, wurde das Modell mit Tamiya-Pigmenten verdreckt. Die Beladung des Modells ist ebenfalls im Bausatzumfang enthalten. Ebenso gibt das Modell einem die Möglichkeit, zwischen zwei verschiedenen Heckklappen zu wählen. Die drei Frontscheinwerfer erhielten eine Verglasung mit kristallklarer Windowcolor.
Der Bau des Displays
Die Grundplatte entstand aus einer ca. 15x30 cm großen Holzplatte. Die Geländeunebenheiten wurden mittels Pappmache modelliert. Grundiert wurde das Diorama mit mattem Braun aus der Spraydose. In die noch nasse Farbe wurde fein gesiebte Erde, Gips und Staub gestreut. Die Krater wurden mit einer Mischung aus Revellfarbe und kristallklarer Windowcolor aufgefüllt. Die zerschossenen Baustämme wurden aus echten Ästen dargestellt. Um die Brandspuren darzustellen, wurden einige der Baustümpfe mit schwarzer matter Farbe bearbeitet. Ebenso wurden zahlreiche Trümmer (Holzsplitter, Fässer, Trümmer aus der Restkiste, ein Handkarren, gefallene Soldaten, Stacheldraht (Fotoätzteil) uvm.) auf dem Schlachtfeld verstreut. Obwohl der eigentliche Angriff bereits vorbei ist, wird das Fahrzeug von zahlreichen Soldaten begleitet
Die Soldaten stammen aus den Sets von Caesar Miniatures „1:72 WWI German Army“ und dem Kleinserienhersteller Munich Kits. Die Figuren wurden zahlreichen Umbauten unterzogen. So wurden Beine, Torso und Köpfe getauscht, um die gewünschten Posen zu erreichen.
Nachdem die Figuren umgebaut und von Fischhäuten gesäubert waren, wurden die Soldaten mit matten Revellfarben bemalt. Der Fahrer, der auf den Bildern noch mit Lenkrad zu sehen ist, ist in der Zwischenzeit ausgetauscht.
Bemalt wurden die 1:72 Figuren mit matten Revellfarben und dem Pinsel Theo Peter Publiziert am 09. Januar 2019 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |