Nakajima G8N1 Renzan "Rita"von Andreas Hess (1:72 Hasegawa)
Die Nakajima G8N1 Renzan, von den Allierten mit dem Codenamen "Rita" versehen, war der Prototyp eines schweren Bombers, welcher 1943 entwickelt wurde und die Mitsubishi G4M Betty ersetzen sollte. Es wurden vier Maschinen gebaut, Erstflug war im Oktober 1944. Das Projekt wurde wegen Rohstoffmangels 1945 eingestellt.
Ich hatte das "Glück", vor einiger Zeit bei einem großen Online-Auktionshaus den Bausatz dieses interessanten Prototypen zu finden. Da der Preis recht moderat war, entschied ich mich schnell zum Kauf. Als ich allerdings in die Schachtel schaute, bin ich erstmal erschrocken: etliche lose Teile, zerbrochene Klarsichteile, Flügel und Rumpfschalen waren "gerissen" und wohl nachträglich verklebt worden.
Ob diese Reparatur vom Vorbesitzer kam, konnte ich nicht mehr in Erfahrung bringen. Glücklicherweise gehörten die zerbrochenen Klarsichteile zu einem Ständer, den wohl einer der Vorbesitzer noch reingepackt hatte. Der ganze Bausatz war komplett und bis auf die Schäden an Rumpf und Flügel in gutem Zustand, wenn man davon ausgeht, dass der Bausatz 1969 produziert wurde. Leider war die Bauanleitung komplett in Japanisch. Allerdings konnte ich mit Hilfe des WWW die Farbangaben übersetzen.
Die Rumpfteile sowie die Flügel waren ganz im Sinne dieser alten Bausätze mit etlichen Nieten überzogen. Da ich sowieso die sichtbaren Bruchstellen glätten wollte, entschied ich mich dafür, den Bausatz komplett nass zu schleifen. Danach probierte ich erstmals aus, Panellines selbst zu gravieren, was mehr oder weniger gut gelang. Danach konnte der eigentliche Zusammenbau beginnen.
Die Passgenauigkeit war recht bescheiden, ebenso die Innenausstattung mit drei Pilotenfiguren, welche eher dem Maßstab 1/100 entsprachen. Nach viel Schleif- und Spachtelarbeiten konnte ich mich den Klarsichtteilen widmen. Das Maskieren der Scheiben war sehr schwierig, da diese nur sehr feine Linien als Orientierung aufwiesen.
Nachdem diese Hürde genommen war, konnte ich mich der Lackierung widmen. Die im Plan angegebene Einsatzlackierung der Bomber in Dunkelgrün/Hellgrau sprach mich nicht wirklich an. Da es im Internet einige nachcolorierte Bilder der Bomber in Orange gab (Standardfarbe bei japanischen Prototypen), habe ich mich kurzerhand für diese Farbgebung entschlossen.
Nach der Grundierung in Aluminium und dem Preshading in Schwarz bekam das Modell seinen orangen Anstrich. Die genaue Abmischung der Farbe nahm nochmal Zeit in Anspruch, da mir das Orange von Revell zu knallig war. Ich mischte es mit Gelb um einen etwas blasseren Orangeton zu bekommen.
Es wurden die originalen Decals verwendet. Mit viel Weichmacher gelang es mir, diese anzubringen. Leider zerriss eines der Decals dabei, allerdings konnte ich die Einzelteile mit Pinzette wieder in die richtige Position bringen. Danach wurden noch einige Details mit dem Pinsel ergänzt und die Abgasfahnen an der Außenseite der Motorgondeln mit dem Airbrush aufgebracht. Abschließend wurden mehrere Schichten Glanzlack auf das Modell gesprüht. Andreas Hess Publiziert am 22. November 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |