1998 Ford TaurusNASCAR, #50 "Boy Scouts of America", Fictional Paint Schemevon Thomas Lutz (1:24 Revell)Der 1998 Ford Taurus ProFinish Snap-Tite Kit #50 „Boy Scouts of America“ war ein reines Fictional Show Car, denn weder in der Saison 1998 noch 1999 fuhr der Wagen mit der Nummer 50 auf Basis eines Ford Taurus. Hendrick Racing und Hicks-Witters Racing setzten in beiden Jahren den Chevrolet Monte Carlo mit den Sponsoren „Midwest Transit“ oder „Budweiser“ und den Fahrern Ricky Craven, Wally Dallenbach, Dan Pardus und Randy LaJoie ein. In den Lieferprogrammen von Monogram und Revell gab es schon jeher sogenannte Snap-Tite Bausätze. Also Modelle, die sich ohne Kleber in Steckbauweise zusammenbauen ließen. In den 90´ern kamen dann „predocarted Kits“ hinzu, die sich ProFinish Snap-Tite nannten. Revell unterschied dabei drei Schwierigkeitsstufen (engl. = Level bzw. Skill). Skill 1 geeignet ab einem Alter von 8 Jahren, mit Modellen, die ohne Kleber in Steckbauweise und ohne Lackierung, dafür aber mit Klebefolien, zu bauen waren. Skill 2 (ab 10 Jahren) mit Modellen, die mit Kleber, aber trotzdem in Steckbauweise, ohne Lackierung und mit einigen Wassserschiebebildern (Decals) zu bauen waren und Skill 3 (ab 12 Jahren) als herkömmliche Glue-Kits, für die sowohl Kleber, eine komplette Lackierung und ein Bogen Decals benötigt wurden. Die ProFinish Snap-Tite Bausätze Skill 1 waren an der roten Verpackung zu erkennen, die ProFinish Skill 2 an blauen Kartons. Die Karosserien aus den ProFinish Bausätzen kamen nicht aus den Formwerkzeugen der hochwertigeren Glue Kits. Die Motorhaube war nicht zu öffnen, sondern nur eingeprägt, ein Motor fehlte komplett und wurde nur mit der Ölwanne von unten angedeutet. Teile des Rohrrahmens im Vorderbau und im Heck waren nicht vorhanden, das Fahrzeuginnere aber vollständig. Für das Dashboard lag ein Klebedecal bei und die Scheiben bestanden aus einem einzigen Klarsichtbauteil, das von innen eingebaut wurde. Die Modelle der ProFinish Snap-Tite Serie Skill 1 bestanden aus nur 25 Bauteilen incl. Reifen und einem Bogen kleiner Klebedecals. Das Modell kam fertig eingefärbt aus dem Karton. Die Dach- und Türnummern waren bereits auf dem Modell wie auch die Sponsorenschriftzüge an den hinteren Kotflügeln. Alle anderen Schriften, Kühlergrill, Scheinwerfer und Sponsoren mussten selbst aufgeklebt werden. Dabei war mit großer Sorgfalt zu arbeiten, denn die Klebedecals haben eine hohe Klebekraft und sollten beim ersten Versuch an der richtigen Stelle platziert werden. Ohne Bezugspunkte ist dabei ein gutes gutes Augenmaß gefragt, einen zweiten Versuch verzeihten manche Klebedecals nur ungern. Die Goodyear-Letters waren bereits auf den Reifen aufgedruckt. Wer die Modelle innen und die Ränder der Scheibenrahmen bemalte sowie einige Details wie die Felgenringe und Radmuttern farblich hervorhob hatte am Ende ein Modell, das den „normalen“ Glue Kits zumindest auf den ersten Eindruck wenig nachstand. Der große Unterschied lag in der Anzahl der Bauteile, der Detaillierung und der Lackierung. Einzig die „plastikhaft“ erscheinende Oberfläche störte schon ein wenig, denn der Unterschied zwischen einem lackierten Glue-Kit und einem, mit Klarlack überzogenen z.T. folierten, Kunststoffmodell blieb sehr deutlich zu sehen. Die Bauzeit eines solchen ProFinish Snap-Kits verkürzte sich gegenüber einem normalen Glue-Kit erheblich. Das sich dann einstellende „Aha-Erlebnis“ nach dem Zusammenbau eines Weekend-Modells gab dann wieder Motivation an einem Glue Kit weiter zu machen, der schon wochenlang auf dem Montagetisch stand. Fazit: Die ProFinish Snap-Tite und ProFinish Modelle waren kaum Etwas für die Enthusiasten, aber gut genug für ein Weekend Kit. Die Bausätze waren für Kinder ab 8 Jahren geeignet und wahrscheinlich auch ausreichend für NASCAR Fans, die sich eben Mal so ein Modell für die heimische Vitrine bauen wollten ohne gleich zu kleberschnüffelnden Modellbauern zu werden. Thomas Lutz, Publiziert am 19. November 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |