Kawasaki Ki-64von John Haas (1:48 Eigenbau)Die Geschichte:Laminarprofil, gegenläufige Luftschrauben mit Antrieb durch einen flüssigkeitsgekühlten Zwillingsmotor in Tandem-Anordnung und Oberflächen-Verdampfungskühlung waren die neuesten technischen Errungenschaften dieser Kawasaki Versuchsmaschine. Die Arbeiten begannen im Jahre 1939 und wurden nach einer Unterbrechung im Oktober 1940 wieder aufgenommen. Zuerst wurde ein Oberflächenverdampfungskühlsystem in die Tragflächen einer Ki-61 eingebaut. Vier Monate lang wurden im Sommer 1943 verschiedene Erprobungen im Akashi-Werk von Kawasaki durchgeführt. Dabei machte diese Ki-61 40 km/h mehr als mit einem konventionellen Kühler. Die erste Ki-64 wurde im Dezember 1943 fertig und die Flugerprobung sofort aufgenommen. Beim fünften Erprobungsflug brach unglücklicherweise in einer Ölleitung des rückwärtigen Motors ein Brand aus. Dem Piloten gelang es zwar die Maschine heil zu Boden zu bringen, jedoch ging das Fahrwerk dabei zu Bruch. Anschließend kam erst der große Kummer. Da nur die vordere der beiden gegenläufigen Luftschrauben Steigungsverstellung hatte und die rückwärtige starr war, musste der Motor entsprechend umgebaut werden. Der Versuch, eine gegenläufige Luftschraube mit konstanter Drehzahl aufzutreiben, nahm mehr Zeit als geplant in Anspruch. Inzwischen wurde die Kriegslage für Japan mit jedem Tag kritischer und so wurde die Weiterarbeit an dieser Maschine eingestellt. Die Ki-64 sollte mit 2.200 PS Motorleistung in einer Höhe von 5.000 m eine Höchstgeschwindigkeit von 704 km/h erreichen. Eine Leistungssteigerung auf 2.800 PS mit Verbesserung der Höchstgeschwindigkeit auf 805 km/h war vorgesehen. Da nur eine Ki-64 gebaut wurde, konnten gründliche Test nicht durchgeführt werden. Die einzige Maschine überraschte die amerikanischen Motorenbauer nach dem Krieg durch ihre Oberflächenkühlung, die die Gefahren des Beschusses verringerte. Wasser wurde im Motorinnern dreimal zum Umlauf gebracht unter dem gewöhnlichen Druck. Beim Ausfluss aus dem Motor in das Unterdruckgebiet wurde Dampf erzeugt. Dieser Dampf wurde zum Kondensator in den Flügeln geleitet. Da das verdampfte Wasser praktisch nur 1/50 des Vorrats ausmachte, konnte sich der Motor bei Einschüssen weder überhitzen noch unterkühlen. Daten:
Das Modell:Ich war schon lange Zeit fasziniert von dieser Maschine mit zwei Triebwerken, obwohl sie aussah wie ein konventioneller Jagdflieger. Leider war kein Bausatz in Maßstab 1:48 zu finden. Wohl gab es einen Seltenen von Raccoon Models, aber von diesem Bausatz habe ich nur gelesen und ihn nie im Laden gesehen. So blieb diese Idee für lange Zeit im Kühlschrank, bis ich genügend Mut gefasst hatte, das Modell in Holzbauweise herzustellen.
Im Jahre 2015 war es also endlich fertig. Schwierigkeiten gab es nur bei zwei Stellen, die Cockpithaube herzustellen und passend ohne Spalte auf den Rumpf zu kleben. Ein wenig schwierig wurde es bei dem Knick des Flügels. Mit Metalldraht aus Paperclips habe ich die Teile fest verbinden können. Das Fahrgestell kam aus der Restkiste, für das Leitwerk habe ich wieder dicke Plastikplatte von 2 mm verwendet, das wirkt leichter und besser als Holz. Die Bemalung habe ich recht einfach gehalten, bei den spärlichen bekannten Bildern war die Maschine in Baraluminium, mit und ohne roten Blitzstreifen. So habe ich alles in Humbrol Silber Nr.11 gespritzt und mit Rubb'n Buff einige Stellen nachgearbeitet. Ich habe während des Baus einige Bilder für die Liebhaber :-) gemacht, wie das Modell zustande kam.
John Haas Publiziert am 25. Mai 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |