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SMU-12

K.u.K. österreichisch-ungarisches U-Boot

von Martin Deuretsbacher (1:350 Wiener Modellbau Manufactur)

SMU-12

Zum Vorbild

1909 entstand die KuK U-Boot-Waffe des Österreichisch–Ungarischen Kaiserreiches. Es gab Probeboote dreier unterschiedlicher Unterseeboot-Typen. SMU 1 und 2 waren amerikanische Lake Boote, SMU 3 und 4 deutsche Germania Boote und SMU 5 und 6 amerikanische Holland Boote. Nach ausführlicher Erprobung wollte man sich für den besten Typ entscheiden, um diesen für den Bau weiterer Unterseeboote zum Einsatz in der Adria zu wählen.

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Das später so bezeichnete SM U-12 war ein von Robert Whitehead verbesserter Typ des Holland Bootes, ebenfalls ein Einhüllenboot. Es wurde in der Whiteheadwerft in Fiume (Rijeka) gebaut. Der Stapellauf war am 14.03.1911 als S.S.3, später nach Kriegsausbruch umbenannt in SM U-7, sodann umbenannt in SM U-12. Die Indienststellung erfolgte am 21.08.1914. Die technischen Daten können Interessierte einfach im Internet oder in der Literatur nachlesen. SM U-12 war mit zwei 45cm Bugtorpedorohren und vier Torpedos bewaffnet. Es hatte eine Reichweite von 800 sm bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 8,5 kn.

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Berühmt wurde SM U-12 mit seinem Kommandanten Linienschiffskapitän Egon Lerch durch seinen Angriff auf einen Verband von 16 französischen Kriegsschiffen in der Straße von Otranto am 21.12.1914. SM U-12 lancierte (torpedierte) zwei Mal das Flaggschiff vom Typ Courbet des Oberbefehlshabers des französischen Schiffsverbandes. Die Jean Bart, ein 22.189 t großes Schlachtschiff mit 12 30,5 cm Geschützen, wurde knapp vor der Munitionskammer getroffen und schwer beschädigt. Das Schiff konnte sich nach Malta schleppen und war monatelang nicht einsatzfähig. Am Vortag wurde das französische U-Boot Curie beim Versuch in den Hafen von Pola einzudringen vom Torpedokanonenboot SMS Magnet beschossen und versenkt. Die propagandistischen und psychologischen Auswirkungen dieser Ereignisse waren insbesondere für Frankreich beträchtlich.

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Linienschiffskapitän Egon Lerch ließ SM U-12 mit zwei zusätzlichen 35 cm Außenbord Lancierrahmen (Torpedorohren) am Oberdeck ausstatten. Er wollte in den Hafen von Venedig eindringen und dort zuschlagen. Ein einlaufendes italienisches Lagunen-Kanonenboot bemerkte das Sehrohr und lockte das Unterseeboot in eine den Hafen schützende Minensperre. SM U-12 sank am 08.08.1915 mit der gesamten Besatzung.

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Mein Modell

Der Vollrumpfbausatz in 1:350 aus Resin der Wiener Modellbau Manufactur enthält drei verschiedene Turmaufbauten und bietet wahlweise den Bau von SM U-5, -6, oder -12 an. Ich habe mich für den Bau von SM U-12 entschieden. Die Unterschiede in der Turmform sind in der Bauanleitung dargestellt. Die weiteren kleinen Unterscheidungsmerkmale können allerdings nur anhand der zahlreichen Photographien in der Literatur erhoben werden.

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Die Bemalung mit Airbrush erfolgte mit einer Schicht Zaponlack (verdünnt), darüber die Grundierung in Hellgrau (Tamiya), darüber die Deckschicht in Blau und Grün (Tamiya). Sodann habe ich das Modell mit einer Schicht Glanzlack (Tamiya) versiegelt sowie mit verdünnten Ölfarben und Naval Ships Weathering Colours von AK gealtert. Darüber kam dann eine hauchdünne Schicht Klarlack matt von Alclad II. Die Fotos habe ich mit einem Makroobjektiv (Stativ, Selbstauslöser) mit 100 mm Festbrennweite und drei Tageslichtlampen zum Ausleuchten des „Gefechtsfeldes“ aufgenommen.

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Literatur

  • S.M. Unterseeboote, Georg Pawlik, Lothar Baumgartner; H.Weißhaupt Verlag Graz 1997
  • Österreich-Ungarns U-Boot Kommandanten, Harald Eggenberger; Edition Winkler-Hermaden 2013
  • Als die Schiffe tauchen lernten, Horst Friedrich Mayer, Dieter Winkler; Verlag Österreich 1998

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Martin Deuretsbacher

Publiziert am 05. April 2018

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