Northrop Grumman X-47B UCAS Demonstrator 501USS Theodore Roosevelt CVN 71 August 2014von Oliver Zwiener (1:72 Platz)
Das Original:Bereits im Jahr 2005 konnte man in dem Kinofilm "Stealth – Unter dem Radar" seiner Phantasie schon einmal freien Lauf lassen, was in naher Zukunft die Nachfolge für die F-14 Tomcat auf einem Flugzeugträger antreten könnte. Ein unbemanntes Tarnkappen-Luftfahrzeug mit der Bezeichnung EDI (Extreme Deep Invader) flog dank künstlicher Intelligenz, völlig autonom, schwierigste Missionen. Die Realität sah sowohl damals als auch noch heute völlig anders aus - bei den U.S. Luftstreitkräften flog die Lockheed D-21 Drohne bereits 1969 ihre erste Mission, während die Maschinen von General Atomics bereits seit 1995 sehr erfolgreich im Einsatz sind. Dagegen änderte die U.S. Navy in der Vergangenheit immer wieder ihre Strategien und Einsatzprofile für trägergestützte Drohnen bis zum heutigen Tag. Bereits 2001 startete die Suche nach einem unbemannten, luftangriffsfähigen Flugzeug UCAV (Unmanned Combat Air Vehicle) und endete 2003 mit der X-47A Pegasus. Ab 2007 folgten dann mit der X-47B zwei Experimentalkampfflugzeuge als UCAS-D (Unmanned Combat Air System Demonstrator), welche ab Mai 2013 auf Flugzeugträgern starten und landen konnten und im April 2015 abschließend sogar in der Luft betankt werden konnten. Die Northrop Grumman X-47B ist lediglich halbautomatisch und wird vom Flugdeck aus von zwei Bodenoperateuren ferngesteuert, einer von vielen Gründen, weshalb dieses Rüstungsprogramm im März 2016 aus Kostengründen vorzeitig beendet wurde. In der Zwischenzeit suchte das dritte Beschaffungsprogramm Drohnen für die Überwachung und den Luftangriff UCLASS (Unmanned Carrier Launched Airborne Surveillance and Strike). Dabei konkurrierten die Produkte von General Atomics mit seiner Sea Avenger, von Lockheed Martin mit der Sea Ghost, von Boeing mit der Phantom Ray und letzlich auch wieder von Northrop Grumman mit einer Weiterentwicklung der X-47B Demonstrator. Seit Februar 2016 hat das Pentagon noch einmal die Ausrichtung geändert und sucht nun eine Drohne für die Rolle als Lufttanker im Rahmen des Programms CBARS (Carrier-Based Aerial-Refueling System), die aber auch noch die Einsatzprofile Spionage, Überwachung und Aufklärung ISR (intelligence, surveillance and reconnaissance) abdecken soll. 2018 soll dann der Sieger dieses Wettbewerbs gekürt werden, so dass ab 2021 mit der Auslieferung und Indienststellung in den Träger-Geschwadern gerechnet wird. Die von mir vorgestellte Drohne ist der zweite Prototyp von Northrop Grumman und war eigentlich schon für das Museum vorbestimmt, jedoch wünschte das Pentagon, den Flugbetrieb aufrecht zu halten, um wertvolle Informationen für die zukünftige MQ-25A Stingray aufzuliefern. Viele seiner Bauteile und Komponenten wurden von den Flugmustern F-16, F/A-18, F-22 und F-35 übernommen.
Technische Daten:
Farben: FS 36270 Mittelgrau und Weiß FS 37875, Revell 43 und 05 Verwendetes Referenzmaterial: www.northropgrumman.com, YouTube, Wikipedia
Modellbausatz: Platz 1:72Ein vergleichbarer Bausatz wurde auf Modellversium bereits von Bernd Heller am 30. November 2013 vorgestellt und ausführlich besprochen: Platz X-47B U.S. Navy UCAS / AC-7 / 2012. Neu sind eigentlich nur die Verpackung, ein Ständer für die Darstellung der Drohne im Flug sowie die fiktiven Nass-Schiebebilder > go !! navy beat army < , um die Maschine für den schon über 100 Jahre andauernden, rivalisierenden Wettkampf im American College Football zu markieren – also eher für Modellbauer aus den USA interessant. Als die ständig wechselnden Preise auf AMAZON inklusive Versand endlich einmal wieder unter 30 € lagen, wurde sofort online bestellt – inzwischen startet das Preisniveau weltweit wieder bei 40 €. Platz Nr. AC-18 - 1:72 U.S. Navy UCAS X-47B in JapanischPlatz Nr. AC-18 - 1:72 U.S. Navy UCAS X-47B - Go Navy Army-Navy-Game Bau/ Lackierung X-47B UCAS-DVor Beginn der Bauphase stand zunächst einmal die Entscheidung an, in welcher Situation die X-47B letztendlich gebaut werden sollte. Mit hochgefalteten Flügeln war schnell aus dem Rennen, also blieben der Katapult-Start oder der Lastenaufzug mit offenem Waffenschacht und Bremsklappen. Warum diese Zauderei? Nun, der Umfang des Bausatzes ist exzellent und sämtliche Klappen sind sowohl im geöffneten und geschlossenen Zustand vorhanden. Letztlich wurden beide Optionen in die Planungen mit einbezogen. Da es weder ein Cockpit noch irgendwelche Klarsichtteile gibt, wurde damit gestartet, den Rumpf mittig mit einer Bleibirne zu beschweren und den Lufteinlauf für das Pratt & Whitney F100-220U-Mantelstromtriebwerk zu lackieren und anschließend gleich wieder zu maskieren. Die Passform von PLATZ ist einfach nur spitzenklasse, lediglich die Grate sind recht zahlreich und ungewöhnlich breit. Nach vollbrachter Fleißarbeit wird man damit belohnt, dass die Bauteile schon bei der Trockenanpassung sitzen und nur noch wenig Plastikkleber benötigen – besonders lobenswert ist hier das komplette Fahrwerk herauszustellen. Daraufhin wurden die Bremsklappen, Fahrwerk- und Waffenschächte mit REVELL 05 in Weiß FS 37875 lackiert und auch da der gesamte Rest in der gleichen Farbe grundiert. Grundplatte Flugdeck mit Katapult und Deflektor 1:72 / Diorama- und Modellbauwerkstatt Weiß Es folgte die Lackierung von Rumpfunterseite und Oberseite mit MR HOBBY - H 306 in FS 36270 Mittelgrau, AMMO MIG -187 jet exhaust burnt iron, die Bemalung der zahlreichen Finnen mit REVELL 79 Blaugrau sowie 36 Rot für die innenseitigen Umrandungen sämtlicher Klappen auf der Rumpfunterseite. Damit der riesige Lufteinlauf am Ende nicht nur eine weiße Wand bildet, wurde wiederum ein "jet intake front view" ausgedruckt und maßstabsgerecht der Ventilator eingeklebt. Bei dem Streben nach Perfektion wurde dann leider nach dem Demaskieren dort versucht, mit weißer Farbe kleine Spalten aufzufüllen. Das konnte ja nur schiefgehen und so verursachte die nachlassende Konzentration und eine zittrige Hand einen Farbklecks im Sichtfeld des Lufteinlaufs. Weiße Streifen von XTRADECAL konnten den Schaden ein wenig begrenzen. MR HOBBY - H 306 in FS 36270 Mittelgrau Bewaffnung und AusrüstungDie beiden GBU-32 wurden in REVELL 43 Mittelgrau lackiert. Ein Fehler ist hier PLATZ in der Anleitung unterlaufen, denn die Decals Nummer 44 passen nicht für deren Sprengköpfe. Zum Glück liegt mit Nummer 41 noch die richtige Option bereit, denn niemand kann in diesem Maßstab drei gelbe Ringe maskieren und zeichnen. Zwischenzeitlich wurde sich den verschiedenen Crews eines Flugzeugträgers sowie dessen Zugmaschinen und Traktoren (A/S32A-31A Flight Deck Tractor und A/S32A-32A Hangar Deck Tractor) gewidmet. Eine über 30 Jahre alte Lockheed D-21 Drohne eines Schulfreunds wurde mir samt Trailer aus seinem ITALERI Bausatz überlassen und mit dem heutigen Können umlackiert. GBU 32 Joint Direct Attack Munition (JDAM) Größenvergleich zum Flugzeugwart Schließlich bildete Vollglanz Bodenpflege die Grundlage für die zahlreichen und recht komplizierten Decals, die in drei Sitzungen hochkonzentriert aufgetragen wurden. Denn die "NO STEP"-Linien mussten überlappend platziert werden, bevor das Gesamtmodell und die Figuren mit Klarlack matt luftgepinselt wurden. Zum Abschluss wurden noch Fahrwerk und die Bewaffnung montiert und vier Navigationslichter aufgetupft. Da viele Details, wie zum Beispiel die Positionslichter, der Fanghaken, die Turbine und vieles mehr in der Bauanleitung von Platz überhaupt nicht berücksichtigt werden, empfiehlt sich der Bausatz und Baubericht zu Freedom Models (FD18001) Scale: 1:48 von Gary Wickham: www.themodellingnews.com Auftragen der Nass-Schiebebilder Die Klappen des Waffenschacht wurden für den geöffneten und geschlossenen Zustand lackiert, zuerst noch mit jeweils vier Tropfen Silikon geschlossen, um anschließend die Fotosession zu machen. Danach wurden diese wieder vorsichtig entfernt, um einen Blick auf die schönen detaillierten Klappen sowie die beiden GBU 32 Joint Direct Attack Munition (JDAM) zu ermöglichen. Die Bauzeit startete zwar bereits am 10. Oktober 2017, aber Adventszeit und Jahreswechsel sowie zahlreiche Krankheiten, sowohl der drei Kinder als auch beider Eltern, bedingten immer wieder Unterbrechungen und so endete dieses umfangreiche Projekt erst am 20. Januar 2018. Northrop Grumman X-47B UCAS - Rumpfunterseite Galerie 1Galerie Northrop Grumman X-47B UCAS Demonstrator 501: Flugdeck der USS Theodore Roosevelt CVN 71 August 2014 Northrop Grumman X-47B UCAS - Vorbereitungen zum Katapultstart Galerie 2Galerie Northrop Grumman X-47B UCAS Demonstrator 501: Lastenaufzug der USS Theodore Roosevelt CVN 71 August 2014 Lastenaufzug der USS Theodore Roosevelt CVN 71 Größenvergleich der LuftfahrzeugeZum Abschluss präsentiere ich noch einmal zwei Größenvergleiche, zuerst die drei Drohnen aus den unterschiedlichen Epochen der Luftfahrt mit den Schwerpunkten sehr hohe Überschallgeschwindigkeit, maximale Flugdauer und Einsatzradius und letztlich Tarnkappeneigenschaften sowie die unverkennbare Ähnlichkeit der Konzepte der Konstrukteure von Northrop.
Oliver Zwiener Publiziert am 27. Januar 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |