Porsche 911 RS 3.8von Alex Grivonev (1:24 Fujimi)Das nächste Automodell, welches ich vorstellen möchte, ist der Porsche Carrera RS 3.8 im Maßstab 1:24. Das Fahrzeug basiert auf der Baureihe "964" und wurde neben der Rennsportversion "RSR" in Porsches Rennsportabteilung in Weissach entwickelt. Zusammen wurden lediglich 90 Fahrzeuge in einer Kleinserie ab 1993 ausgeliefert. Im Gegensatz zum Serien-Elfer verfügt das Fahrzeug über:
Der RS 3.8 erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h bei einer Beschleunigung von 4,9 Sekunden auf 100km/h. Mit der Rennversion RSR wurden diverse Siege eingefahren, unter anderem in Le Mans und beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring. Wegen der geringen Anzahl der gebauten Fahrzeuge sind diese mittlerweile gesuchte Raritäten und nur für superreiche Sammler erschwinglich. In den letzten Jahren kamen diverse bei namhaften Auktionshäusern unter den Hammer und erzielten Preise ab 1,000,000€ aufwärts. Als Basis diente der Fujimi-Bausatz "Porsche 911 RSR" aus dem Jahr 2007, wobei die Formen aus den frühen 90er Jahren stammen, aus denen im Laufe der Jahre viele Versionen der Baureihe "964" als Bausatz in 1:24 rauskamen. Streng genommen habe ich keinen RS 3.8 gebaut. Beim Bau habe ich mich an bekannten Bildern des Originals in Speedgelb, ein Vorserienmodell mit der Werksnummer 964330, orientiert, welches von 1992 bis 1993 in Weissach als "Carrera 2 im Werks-Turbolook", gebaut wurde und 1993 in vielen Fachzeitschriften in einer Serie mittlerweile sehr bekannter Aufnahmen erschien und als das bekannteste Auto des Typs Carera RS 3.8 gilt. Nun zu Bau selber. Das Alter merkte man dem Bausatz doch ziemlich an, es mussten viele Anpassungsarbeiten gemacht werden. Die Hauptscheinwerfer aus dem Bausatz haben mir gar nicht gefallen und ich habe mich aus der Restekiste bedient, hatte da noch welche von einem 911er von Tamiya. Diese mussten nur minimal angepasst werden und sahen viel besser aus als die aus dem Bausatz. Die Türgriffe waren bei diesem Bausatz als solider Block angegossen, das ging absolut gar nicht, weshalb ich diese entfernt, eine passende Türgriffmulde gefräst und diese mit Griffen aus der Restekiste komplettiert habe. Der RS 3.8 hat eine zusätzliche Spoilerlippe vorne, welche bei dem Bausatz nicht vorgesehen war, die habe ich im Eigenbau angefertigt. Der große Heckspoiler war auch eine ordentliche Baustelle. Zum einen war da eine riesige, hässliche Fuge rundrum, wo beim Original ein glatter Übergang war, diese musste aufwändig gespachtelt werden. Außerdem waren am Spoiler ebenso markante und hässliche Sinkstellen, welche ebenfalls gespachtelt werden mussten. Um das Modell weiter aufzuwerten habe ich zu einem geätzten Bremsscheibenset samt Bremsklötzen von Scale Productions gegriffen. Kein Vergleich zum Bausatzteil. Vom gleichen Hersteller kamen auch die 18 Zoll "Speedline" Felgen aus Resin und Weißmetall. Die aus dem Bausatz sahen zwar nicht schlecht aus, die hinteren hatten aber ein viel zu flaches Felgenbett. Die "Verglasung" wurde auch modifiziert. Aus dem Bausatz habe ich nur die Windschutzscheibe verwendet, welche ich vom Rest des Glasteils abgetrennt habe.Bei der Heckscheibe war ein Loch für den Scheibenwischer, der bei dem 3.8 nicht vorgesehen war. Ersatz kam aus der Restekiste, die komplette Seitenverglasung habe ich aus dünnem, klaren Polystyrol selbst angefertigt, wobei ich an der Fahrerseite das Fenster ein Stück runtergekurbelt dargestellt habe.
Der Innenraum erhielt eine Beflockung in Dunkelgrau und ein paar zusätzliche Details wie Sicherheitsgurte, Lautsprecher und Griffe. Die Lackierung erfolgte mit der Airbrush und Autolack, wobei ich mir den original Speedgelb Farbton vom Fachmann anmischen ließ. Die Versiegelung erfolgte mit 2K Klarlack. Dazu muss ich sagen, dass ich das Dach zwei Mal lackieren musste, da mir nach der ersten Lackierung die Schiebedachfuge aufgefallen ist, welche gespachtelt werden musste, da der 3.8 kein Schiebedach hatte. Nach dem Durchtrocknen habe ich die Lackoberfläche mit 2000er Nassschleifpapier bearbeitet, um eingeschlossene Staubkörnen und hier und da Orangenhaut zu beseitigen. Nach einem zusätzlichen Feinschliff mit einem 4000er Softpad wurde der Lack auf Hochglanz poliert. Dabei habe ich mich einer groben Politur aus dem Autolackierbedarf bedient und als Abschluss die feinen Polierpasten von Tamiya verwendet.
Kühleröffnungen vorne und an der Motorhaube wurden mit passenden Gitterrosten von Eduard verfeinert. Letzendlich ist es doch ein aufwändigeres Projekt geworden, aber mit ein bisschen Mühe und Eigeninitiative hat man ein seltenes Modell von einem ebenso seltenen Original im Regal stehen! Einen detaillierten Baubericht und hochauflösende Fotos findet ihr bei Scalemates:
Alex Grivonev Publiziert am 20. Juli 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |