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Peterbilt 352

Spitfire on Wheels - erster Teil

von Thomas Lutz (1:25 verschiedene Hersteller)

Peterbilt 352

Die Vorgeschichte

Die Supermarine Spitfire Mk. IX. im Besitz des Experimental Aircraft Association AirVenture Museums in Oshkosh, Wisconsin, wurde 1943 von Vickers Ltd. gebaut und war an den Kämpfen um England beteiligt. Sie wurde zuerst von einem freien, nicht bekannten, fränzösischen Piloten geflogen und wechselte später in ein Geschwader der Royal Air Force über. 1944 war die Maschine an Einsätzen während des D-Days beteiligt. Nach dem Krieg ging die Maschine in den Bestand der Irish Air Force über, wurde zum Trainer mit einem zweiten Cockpit umgebaut und 1960 nach über 1.400 Flugstunden ausgemustert. Im flugfähigen Zustand wurde die Maschine noch einmal 1968 bei den Dreharbeiten zum Film „Battle of Britain“ geflogen und ging bei einer missglückten Landung zu Bruch. Der Flugzeugsammler W. J. D. Roberts kaufte die Maschine und das Flugzeug wurde wieder instandgesetzt. Im Jahre 1974 wechselte die Maschine abermals den Besitzer und kam in den Besitz von Doug Champlin. 1980 wurde die Spitfire in Mesa, Arizona wieder zum Einsitzer zurückgebaut und zum ursprünglichen Bauzustand restauriert. Von Mesa aus gelangte die Maschine schließlich in das Museum nach Oshkosh.

Diese Vorgeschichte nahm ich zum Anlass, wie der fiktive Transport der Spitfire von Mesa, Arizona, nach Oshkosh, Wisconsin, hätte stattfinden können. Recherchen im Internet nach Photos oder Berichten zu diesem Transport blieben erfolglos.

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Der Peterbilt 352

Fast alle Trucks meiner seitherigen Modellsammlung entsprachen eigenen Kreationen, wie ein befreundeter Modellbauer einmal nett bemerkte „Freestyle“. Lackierungen und Dekore wurden meistens nach Kreativität, Lust und Laune gestylt und zusammengebaut, kaum ein Design entsprach einem originalen Vorbild, impulsgebend gab es das eine oder andere Mal einige Anregungen aus dem Internet. Dieses Projekt machte da keine Ausnahme, und so kamen aus unterschiedlichen Bausätzen Teile und Decals zur Anwendung.

Der Peterbilt und der GMC wurden mit Decalresten aus der Grabbelkiste zu Trucks einer fiktiven Company „Plaza Trucks“, einer Spedition für Spezialtransporte. Der Peterbilt 352 wurde aus dem AMT Bausatz No. 6102 fast Out-of-Box gebaut. Die Auspuffanlage wurde in eine Single Pipe geändert, auf der Fahrerseite erhielt der Pete einen größeren Dieseltank, die starren Schmutzlappen aus dem Bausatz wurden durch Mudflaps aus echtem Gummi ersetzt, die Big Mamas entstanden aus Lichtleitfasern und das Fifth Wheel wurde mit einem quer gesteckten Draht beweglich gestaltet.

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Peterbilt 352

 

Der Flatbed-Trailer

Ein Revell 6-Achs-Flatbed Trailer wurde um drei Achsen gekürzt, der Tragrahmen tiefer gelegt und der Boden mit echten Holzplanken (Kaffeerührstäbchen einer bekannten Restaurantkette) belegt. Mit Plastiksheet wurde der Trailer auf 50 feet verlängert. In der Beplankung des Original-Kits waren acht Löcher für Befestigungsringe für Halteketten eines Motors. Da diese Planken ersetzt wurden, erfolgte die Verzurrung des Transportgutes jetzt über die Zurrpunkte an den Seiten des Flatbed. Für Schmutzspuren (Patina) wurde das bemalte Holz mit einem Schleifpad abgeschliffen. Zum Abschluss erhielt der Trailer noch eine gelbe Warnleuchte am Heck. Die Holzauflagen für den Flugzeugrumpf bestehen aus Balsaholz und wurden den Rundungen der Maschine entsprechend ausgefräst.

Peterbilt 352

Das Ladegut

Eine bereits angefangene 1:24 Spitfire Mk.I. von Heller zur Darstellung des Flugzeuges fand sich in der E-Bucht.

Die Spitfire kam frisch aus der Restauraton, und da sie bekanntlich ein Ganzmetall-Tiefdecker war, wollte ich die Maschine in ihrem „nackten“ Blechkleid darstellen. Die vorbildgetreue Tarnlackierung würde dann im Museum selbst gemacht. Auf Photos solcher alter Flugzeuge von Vorserienmaschinen oder Testflugzeugen, die ebenfalls noch unlackiert waren, waren oft unterschiedlich schimmernde Oberflächen zu erkennen, vielleicht verschiedene Legierungen, Teile aus Aluminium, Stahl oder Blech. Die Flugzeug-Enthusiasten werden das besser wissen.

Peterbilt 352

Zunächst wurden alle Teile mit Holts Steel Silver vorlackiert und diese Grundierung blieb am Vorderrumpf auch sichtbar. Flügel und Rumpf wurden dann mit unterschiedlich angemischten Farben und Abstufungen gepinselt, die Motorhaube und die Flügelvorderkanten wurden mit Chromeffekt-Spray von Marabu abgesetzt. Ein qualitativ nicht allzu gutes Photo des Spitfire Prototyps zeigte ähnliche Schattierungen und tatsächlich eine abgestufte Motorhaube. In der Ausstellung hätte dann die Maschine sicherlich ihr „richtiges“ Farbschema erhalten, aber das ist eine andere Geschichte, und falls die Spitfire-Spezialisten unter den Modellbauern das wahre Aussehen einer unlackierten und nicht grundierten Maschine kennen, dürfen sie es gerne als impulsgebende Kritik schreiben.

Peterbilt 352

Die Beladung

Die Spitfire wurde auf zwei Trailer verladen. Vom Gewicht her würde ein einziger Trailer spielend leicht mit diesem Ladegut fertig werden, hatte eine Spitfire doch nur ein Leergewicht von 2.540 kg. Allerdings hatte das Flugzeug eine Spannweite von 10 Metern, so dass für den Transport die Flügel separat auf einem zweiten Trailer transportiert werden mussten.

Der Rumpf der „Spit“ kam auf den Flatbed Trailer, wurde auf echten Holzträgern und Matten auf dem Flatbed aufgelegt und mit Spannketten und Spannbändern gesichert. Diese Gurte wurden aus Faserisolierband gefertigt. Das Klebeband wurde dabei in Streifen geschnitten, die dann mittig angeritzt und zusammengelegt wurden. Das schwarze Band wurde nach dem Zuschneiden noch zusätzlich mit schwarzer Acrylfarbe mattiert. Der große dreiblättrige Propeller wurde mit einem flexiblen Gummiband fixiert, so bleibt das Teil in seiner Position, kann sich aber trotzdem minimal bewegen. An den Flügelansätzen und über dem Cockpit wurde schwarzes Packpapier befeuchtet, nass angedrückt, angeformt und anschließend noch mit Mattschwarz bemalt. Diese nachempfundenen Abdeckplanen erhielten auch die Flügelenden auf dem Tiefladetrailer und aus dem gleichen Material wurden die Auflagen in den Holzträgern und unten am Holzgestell gemacht. Die Cockpithaube des Flugzeuges wanderte erstmal in die Grabbelkiste.

Peterbilt 352

Zugegeben, der Autotransport der Oshkosh Museum Spitfire könnte so oder so ähnlich gemacht worden sein, die Szene bleibt Phantasie, aber unmöglich wäre der Transport so auch nicht, wer weiß!

Thomas Lutz,
stockcarmodels.weebly.com

Publiziert am 20. November 2017

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