Panzerkampfwagen IV Ausf. F21945 – Der Volkssturmvon Theo Peter (1:72 Trumpeter)
Zum Original
Der Panzer IV (auch als Panzerkampfwagen PzKpfw. IV oder Sd.Kfz.161 bezeichnet) war ein mittlerer Kampfpanzer der deutschen Wehrmacht, der ab dem Jahre 1937 an die deutschen Panzereinheiten ausgeliefert wurde. Der Panzer IV stellte die unmittelbare Weiterentwicklung des PzKpfw. III dar und wurde mit fast 8.500 Stück zum am meist produzierten deutschen Panzer während des Zweiten Weltkriegs. Zwar erreichte der Panzer nie die Berühmtheit eines Tigers oder Panthers, war aber dennoch das Rückgrat der deutschen Panzertruppen. Außerdem diente der Panzer IV als Basis für zahlreiche Umbauten (z.B. Jagdpanzer IV, Sturmpanzer IV, Munitionsschlepper IV, Sturmgeschütz IV, Pz.Sfl. IV, Bergepanzer IV, Flakpanzer IV, Panzerfähre IV, Brückenlegepanzer IV, Panzerjäger Nashorn, Panzerjäger Hornisse, Panzerhaubitze Hummel, Panzerhaubitze Heuschrecke, Geschützwagen IV, Jagdpanzer IV Brummbär, uvm.).
Die ersten Versionen des Panzer IV glichen dem Panzer III in Hinsicht auf Aussehen und Technik noch sehr stark. Ab der Ausführung D erhielten alle Panzer IV den auch im Panzer III verwendeten 300 PS Motor der Firma Maybach. Mit der ab der Ausführung F2 eingebauten langen 7,5 cm Kanone änderte sich auch der Einsatz des Panzers vom Unterstützungsfahrzeug zu einem wirklichen Kampfpanzer. Die Versionen vor der Ausführung F2 waren noch mit den kurzen Stummelkanonen ausgestattet. Allerdings waren die Kurzkanonen nicht schlagkräftig genug, den russischen Kampfpanzer T-34 zu bekämpfen. Erst mit Einsatz der Langkanone war der Panzer dem russischen T-34 wieder überlegen. Ebenso wurden bei den F-Versionen die Front- und Seitenpanzerungen von 30 auf 50mm bzw. von 20 auf 30mm erhöht. Die bisher aus Guss bestehenden Antriebsräder waren bei der F-Version aus geschweißten Rohren hergestellt. Um die mit Stummelkanone bewaffneten F1-Versionen von den mit Langrohrkanonen bewaffneten F2-Versionen zu unterscheiden, wurden die F2-Panzer später als Ausführung G bezeichnet. Aufgrund seiner einfachen Technik, seiner Geschwindigkeit, seiner Zuverlässigkeit und seiner Geländegängigkeit war der Panzer IV bei den deutschen Soldaten sehr beliebt und bei den Feinden äußerst gefürchtet. Der Panzer wurde bei späteren Versionen mit zusätzlichen Seiten- und Turmschürzen versehen, um noch besser vor Feindbeschuss geschützt zu sein. Um den Panzer zu bedienen, wurden fünf Mann Besatzung benötigt.
Zum Bau
Dargestellt werden sollte ein von einer Mine zerstörter deutscher Panzer IV. Das bedeutet, dass der Panzer beschädigt dargestellt werden muss und das ist bekanntermaßen die Königsdiziplin im 1:72-Modellbau. Wie bei mir üblich werden eigentlich alle Dioramen nach dem Ablichten wieder demontiert. So erging es auch diesem Display. Der bereits zerstörte Panzer IV dieses Dioramas wurde allerdings nicht verschrottet, sondern in diesem Diorama erneut verwendet. Der Panzer besteht aus dem Oberteil des Armourfast-Kits (Turm und Oberteil der Panzerwanne) und dem Unterteil des Trumpeter Brummbär-Bausatzes (Unterteil der Panzerwanne). Außerdem wurden einige Teile aus der Restekiste (Abschleppösen, Feuerlöscher, Ersatzketten, Wagenheber, Schaufel, Spaten, Axt, Säge, Schraubenschlüssel - 1:72 Fotoätzteile von Brengun! - usw.) verbaut.
Um die Ausführung F darzustellen wurde die Stummelkanone entfernt und durch eine Langkanone ersetzt. Ebenso erhielt der Panzer die typischen Rauchgranatenwerfer. Normalerweise ist der Fahrererker (mit Sehschlitzen und MG) bei der F-Version gerade, doch das fiel mir zu spät auf. Da die Ketten und Laufrollen des Armourfast Bausatzes als komplettes Einzelteil beiliegen, konnte die geplante Beschädigung an der Kette bzw. den Laufrollen nicht dargestellt werden. Daher wurden kurzer Hand die Lauf- und Antriebsrollen, die Panzerketten, die Auspuffanlage und das Unterteil der Panzerwanne durch Teile des hervorragend detaillierten Trumpeter-Bausatzes ersetzt. Erstaunlicherweise passten die Teile der unterschiedlichen Hersteller sehr gut aufeinander. Es mussten nur einige Details des Trumpeter-Bauteils entfernt werden. Anschließend wurden zwei der zuvor montierten Laufrollen entfernt und die Gummikette in geworfenem Zustand am Modell angebracht. Den hinteren Teil der Panzerwanne ziert nun eine Plane aus Papiertaschentuch und Weißleim. Ebenso wurde der hintere Kotflügel mit der Zange demoliert.
Bemalt wurde der Panzer mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Anschließend wurde das Ganze mit hellgrauer Revellfarbe und einem dicken Pinsel trockenbemalt. Ebenso folgte ein Washing mit stark verdünnter Revellfarbe. Der Rost an der Auspuffanlage wurde mit vier verschiedenen Brauntönen dargestellt. In die noch nasse Farbe wurde fein zerriebene echte Erde gestreut. Die Abziehbilder stammen aus der Restekiste. Abschließend wurde das Kanonenrohr aufgebohrt. Die Fliegerflagge, die den Panzer vor „Eigenbeschuss aus der Luft“ schützen sollte, stammt aus dem Farbdrucker und wurde mit Weißleim auf dem Modell angebracht.
Zum Diorama
Unter dem Begriff „Volkssturm“ ist die letzte Verzweiflungstat der Nationalsozialisten zu verstehen, die drohende Niederlage doch noch zu verhindern. Alle waffenfähigen Männer zwischen 16 und 60 Jahren sollten den deutschen Boden verteidigen. So wurden nicht nur Kinder, sondern auch Rentner und Kriegsversehrte in den Kampf gezwungen, um die Wehrmacht zu unterstützen. Aber auch Frauen unterstützten den Volkssturm. Viele der alten Männer kämpften bereits im Ersten Weltkrieg. Im Jahre 1944 ausgerufen, kamen die eilig ausgebildeten Kräfte bereits kurze Zeit später zum Einsatz. Bewaffnet mit Panzerfäusten, Gewehren und Maschinenpistolen verschanzten sich die Volkssturmeinheiten in den Häuserschluchten und fügten den Alliierten schwere Verluste zu. Aus Mangel an Waffen und Uniformen kamen auch Phantasieuniformen (wie HJ-Kleider, Reichsbahnuniformen, alte kaiserliche Heeresuniformen oder Parteimäntel und Zivilkleidung) zum Einsatz. Um dennoch erkannt zu werden, trugen viele Volkssturm-Männer eine schwarz-rot-weiße Armbinde.
Die Grundplatte des Dioramas ist ca. 15x30cm groß und besteht aus Holz. Der 1:72 Resin-Bausatz der Firma RealityInScale wurde durch scratch angepasste Polystyrolplatten ergänzt und so künstlich in die Länge gezogen. Die Mauerstruktur wurde einfach mit einem Teppichmesser in das Material geritzt. Zahlreiche Kartonteile ergänzen die Kirchenmauer. Ebenso wurde eine Maria-Statue aus dem 1:72 Resin-Kit "Roadside Memorials" von TP Models in die Kirchenfassade eingearbeitet. Die Bordüre am oberen Mauerende entstand aus Polystyrol, viel Weißleim, Einmachgummis und Zahnstochern. Das zerbrochene Kirchenfenster wurde mit dem Farbdrucker und einer Overhead-Folie dargestellt und anschließend mit der Schere in Glassplitter zerschnitten, die in das Resin-Kirchenfenster geklebt wurden. Der Dioramaboden wurde mit Strukturpappe von Faller dargestellt und anschließend mit einer Art Pappmache überzogen, die später die Schuttberge ergeben. In die noch nasse Weißleim-Zeitungspapier-Mischung wurde Vogelsand gestreut und nach dem Trocknen mit verschiedensten matten Revellfarben bemalt. Die Kirchentore entstanden aus Kartonresten, die Beschläge aus dünnem Draht. Die 1:72 Grabsteine im Kirchenhof stammen von der Firma Green-Line und sind von hervorragender Qualität, allerdings unter den Schuttbergen nur noch schwer zu erkennen.
Die Schuttberge wurden durch kleine Kieselsteine, Polystyrolreste, verkohlte Streichhölzer, Sand, Erde, Draht, Motorradreste (von Preiser), Kirchengemälde (aus dem Farbdrucker), Kisten (aus der Restekiste), Metalltrümmern (ebenfalls aus der Restekiste), Ölfässer (von Academy), einen Handkarren (von Forces of Valor), Panzersperren (von Italeri) und Kirchenzubehör (von TP Models) ergänzt. Die sehr schön verzierten Schmiedezäune entstanden aus den Fotoätzteilen von Brengun. Ergänzt wurde die Szene durch eine 1:72 Straßenlaterne aus dem Modelleisenbahnzubehör-Laden. Bemalt wurde das Diorama mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Nach der Bemalung folgte eine Alterung im Trockenmalverfahren. Die Rückseite der Kirche wurde mit schwarzer Farbe bemalt, um unschönes Durchscheinen zu verhindern. Die deutschen Soldaten stammen aus dem 1:72 Pegasus Bausatz „Germans in Berlin 1945 1:72". Zahlreiche Zubehörteile von Preiser, wie beispielsweise die Munitionstaschen, detaillierten die Figuren zusätzlich. Die Munitionsgurtriemen wurden zuerst aufgemalt, wirkten aber nicht plastisch genug. Deswegen habe ich die Riemen mit Papierstreifen dargestellt. Bemalt wurden alle Figuren mit matten Revellfarben und dem Pinsel und anschließend mit stark verdünnter Revellfarbe überarbeitet. Alle Abzeichen der Figuren stammen aus dem Farbdrucker und sind mit Weißleim an den Soldaten angebracht.
Die 1:72 Figuren stammen von Pegasus Hobby und sind von hervorragender Qualität. Theo Peter Publiziert am 16. August 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |