Supermarine Spitfire Mk IXcRAF No. 601 Squadron, Fano/Italy, November 1944von Alexander Jost (1:32 Revell)Gefühlssache: Revell-Neuheit März 2017, Kit-No. 03927Revell präsentierte uns eine 32er Spitfire Mk IXc als Bastelneuheit im März 2017. Der Bausatz wurde vor kurzem hier bei Modellversium besprochen. Eine der beiden Bausatz-Varianten hatte es mir besonders angetan: die Supermarine Spitfire Mk.IXc, No. 601 Squadron, Royal Air Force, Fano, Italy, November 1944, Kennung UF o Q, No. MJ250. Besonders cool kommt bei dieser Decal-Version die tarnfarbene Cowling in Verbindung mit dem Naturmetall-Finish des restlichen Fliegers rüber. So richtig nachgewiesen ist das mit dieser bunten Cowling zwar nicht, es sieht aber super aus, wie ich finde. Die Maschine hatte statt der klassischen, elliptischen die kurzen, "abgezwickten" Tragflächen ("clipped wings"). Damit wirkt die Spit sehr schnittig und bissig. Manchmal muss man im Modellbau auch mal den Emotionen gehorchen. Also stoppte ich erst einmal sämtliche laufenden Bastelprojekte und begann mit dem Bau dieser Revell-Neuheit. Eine passgenaue Konstruktion!
Ich war sehr begeistert von der guten Passgenauigkeit des Bausatzes. Spachtelmasse brauchte nur marginal eingesetzt werden. Etwas tricky ist der Anschluss der hinteren Cockpitkante ans Canopy-Klarsichtteil. Ich habe die Klebekante mit Bondic UV-Kleber ausgeglichen und versäubert. Auch der Übergang Landeklappen-Rumpf-Flügel (Unterseite des Flugzeugs) muss sorgfältig verarbeitet werden. Ein wenig Putty reicht hier aus. Im Cockpit verzichtete ich auf die Verkabelung der Instrumente und auf weitere Details (Placards, Instrumentendecals, ...), da ich die Canopy-Haube geschlossen ließ. Einzig einen Sitzgurt aus Klebeband habe ich scratch ergänzt. LackierungDas Modell wurde komplett mit Humbrol Schwarz (glänzend) 21 besprüht. Dieser Emaille-Lack trocknet hochglänzend an und schafft eine spiegelglatte Oberfläche für die Metalliclacke, sofern man den Plastik-Untergrund vor der Lackierung leicht beigeschliffen hat. Dabei geht es darum, letzte Unebenheiten der Oberfläche auszugleichen, bevor das Modell mit den Metallic-Farben (hauptsächlich Alclad und Polier-Farben) behandelt wird. Ich habe als erste Metallic-Schicht Humbrol 11 aufgetragen. Es haftet gut und ist schön glatt.
Nach Aufsprühen einer Glanzlack-Schicht (Future) waren die Decals dran. Zanchetti hat gute Arbeit geleistet, mit dem revellschen Decal-Setter klappt das Aufbringen ganz gut. Die transparenten, großflächigen Decals mit der Ziffern- oder Zahlencode-Beschriftung erhalten Klebehilfe von Mr.Mark Setter, damit kein Silvering auftritt. Decals und Washing
Es erfolgte ein Washing mit Ölfarben und Waschbenzin. Ich habe bewusst helle Grautöne angemischt. Schwarz wirkt zu hart. Nach dem Antrocknen kam ein zurechtgeschnittenes Kosmetiktuch beim Abwischen zum Einsatz. Klopapier ist da eher ungeeignet, weil es zu sehr ausfasert. Außerdem wurde noch eine dünne Abgasfahne aus Ölfarben mit Humbrolverdünnung aufgesprüht und mit einem Fächerpinsel nach unten gezogen. Danach mussten noch einige Panels betont werden. Sie sind vom Abschleifen etwas nachgedunkelt. Also trug ich mit Wattestäbchen und Micobrush Revells Aqua Colors 99 Silber auf und zog einige Panellines mit weichem Bleistift dunkel nach, um etwas Tiefe zu erzeugen. Weitere Bilder des gebauten ModellsGroße, runde Beule auf beiden Tragfächenoberseiten - authentisch oder nicht? Alles korrekt, oder was?Das mit der Authentizität der Cowling-Tarnfarben hatten wir ja schon als "zweifelhaft" eingestuft. Aber was ist eigentlich mit den großen, runden Beulen auf den Tragflächenoberseiten? Es gibt Stimmen im Internet, die darauf schließen, dass Revell hier einer restaurierten Museumsmaschine aufgesessen ist, weil die Beulen zur Aufnahme eines modernen, und daher dickeren Rades dienen sollen. Und so ganz abwegig ist das nicht. Kein anderer mir bekannter Modellhersteller bietet in irgendeinem Maßstab eine Spitfire Mk.IXc mit diesen Beulen an, zumindest habe ich noch keinen Bausatz einer Mk.IXc damit gesehen. Auch Eduard hat bei seinen 48er MK.IXc, die als allgemeine Referenz eines Spitfire-Models gelten, nur die beiden Beulen für die Kanonen auf die Flügel modelliert. Dann ist da noch die fehlende Rückenpanzerung des Pilotensitzes im Cockpit. Sie kann mit entsprechenden Vorbildfotos leicht durch "Marke Eigenbau" angebracht werden. Nun, ich habe all dies so belassen, wie es uns Revell liefert. Schließlich muss ja auch immer noch Luft nach oben sein... Ein paar gebaute Revell-Spitfires mehr...
Beachte: der Erbauer hat die revellschen "Beulen" auf den Tragflächenoberseiten beider Modelle entfernt...
Mai 2017 Alexander Jost Publiziert am 05. Juni 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |