Sturmgeschütz III Ausf. GLetztes Aufbäumen...von Theo Peter (1:72 Dragon)
Zum Original
Sturmgeschütze wurden von der Sturmartillerietruppe der Wehrmacht und der Waffen-SS eingesetzt. Die Sturmartillerietruppe war eine Untergruppe der Artillerietruppe, die beide die Aufgabe hatten, den Kampftruppen unmittelbare Feuerunterstützung zu geben. Der Unterschied bestand in der Art der Geschütze. So waren die Sturmartilleristen mit auf Selbstfahrlaffetten montierten Geschützen mobil einsetzbar, während die Artilleristen auf Geschützzugmaschinen angewiesen waren und somit nur stationär eingesetzt werden konnten. Sturmgeschütze können deshalb zur Gattung der Panzer gezählt werden. Allerdings weisen diese doch gravierende Unterschiede auf.
So besitzen Sturmgeschütze keine Drehtürme, wesentlich leistungsstärkere Kanonen, starke Frontpanzerungen und sind um einiges niedriger als konventionelle Panzer. Dies führte zu sehr viel geringeren Anschaffungspreisen. Viele Sturmgeschütze wurden erfolgreich als Panzerjäger eingesetzt. Aufgrund der niedrigen Silhouette waren die Jäger erst spät für den Feind als Gefahr erkennbar. Um die Kanone auszurichten musste der Panzer in die entsprechende Richtung gedreht werden. Die Feinjustierung erfolgte anschließend mit dem nur um wenige Grad schwenkbaren Geschütz.
Zwischen 1940 und 1945 wurden ca. 10.000 Sturmgeschütze III gebaut. Die Versionen A bis E waren mit der 7,5cm StuK 37 Kanone, die von den Soldaten umgangssprachlich als Stummel bezeichnet wurde, bewaffnet. Alle Sturmgeschütze III der F-Version waren mit der längeren und leistungsstärkeren 7,5cm StuK 40 L/43 bewaffnet, die Ausführung G mit der 7,5cm StuK 40 L/48. Viele Vorgängerversionen wurden mit den neueren Kanonen bestückt und durch zusätzliche Stahlplatten einer enormen Kampfwertsteigerung unterzogen. Die Version G wog ca. 23,9 Tonnen, war 6,77 Meter lang, nur 2,19 Meter hoch und neben der Primärbewaffnung mit einem MG 34 bewaffnet. Die Panzerwanne bot Platz für 54 Geschosse. Die Panzerung betrug im Front- und Seitenbereich ca. 80 mm, im Heck- und Bodenbereich immerhin noch 50 mm. Angetrieben wurde das Sturmgeschütz III Ausf. G von einem 300 PS starken wassergekühlten V-12 Ottomotor der Firma Maybach, der das mit vier Mann besetzte Fahrzeug auf der Straße auf bis zu 40 km/h beschleunigen konnte. Weitere Varianten des StuG. III war die Sturmhaubitze 42, die mit einer 10,5 cm Haubitze bewaffnet war, oder das Sturminfanteriegeschütz 33, das mit einem 15 cm Infanteriegeschütz bestückt war.
Das Modell
Gebaut wurde der Panzer fast komplett aus der Kiste. Qualität und Passgenauigkeit sind hervorragend. Dem Kit liegen eine farbige Bauanleitung, Fotoätzteile, Abziehbilder für vier Versionen und Gummiketten bei. Der Kit gibt einem die Möglichkeit, zahlreiche Luken und Klappen geöffnet darzustellen. Allerdings entschied ich mich, nur den MG 42-Schützen aus der Luke schauen zu lassen. Der Schütze ist eine angepasste Revell-Figur aus dem 1:72 Deutsche Panzergrenadiere 1944 WWII-Kit.
Bemalt wurde der komplett montierte Bausatz mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Um die streifige weiße Tarnfarbe, die damals oft aus Kalk bestand, realistisch wiederzugeben, wurde das Revell-Weiß mit einem alten, nicht mehr ganz so feinen Pinsel aufgebracht. Der Kanister und das Ölfass stammen von Academy und sollen das Modell noch realistischer wirken lassen. Die Plane entstand aus einem mit Weißleim-Wasser-Mischung getränkten Papiertaschentuch.
Nach Trocknung der weißen Farbe folgten zahlreiche Gebrauchsspuren durch Anwendung des Trockenmalverfahrens und durch zahlreiche Washings. Anschließend folgte die Bemalung der Details wie Schaufeln, Abschleppseilen, Hammer, Zange, Brechstange, Wagenheber, Ersatzlaufrollen, Scherenfernrohren und des Beils mit einem sehr feinen Pinsel und matten Revellfarben. Zum Schluss wurde das Fahrzeug noch mit Kreidestaub beschneit, um nachher nicht als Fremdkörper im Diorama zu wirken.
Das Diorama
Das ca. 15x30cm große Diorama habe ich mit Hilfe von Auhangen Teilen gebaut und bereits im Beitrag „russische MAZ-537 Sattelzugmaschine“ verwendet und vorgestellt. Für den Einsatz bei diesem Diorama mussten allerdings einige Änderungen vorgenommen werden. Die Grundplatte besteht aus Karton und wurde mit Pflasterplatten beklebt. Die Häuserzeile ist mit Fassadenplatten von Auhagen gebaut, die mit der Zange entsprechend „zerstört“ wurden. Die Fenster- und Türzargen stammen ebenfalls von Auhagen. Auch diese wurden teilweise zerstört. Die in den Türrahmen eingepasste blaue Haustüre stammt von Miniart. Einige der Fenster sind mit Strukturplatten „zugemauert“. Für die Fensterscheiben wurde Verpackungsmaterial verwendet und mit der Schere „zersplittert“ bzw. mit dem Teppichmesser „zerkratzt“. Die Treppe habe ich aus Kartonresten gebaut. Die Schuttberge vor der Häuserzeile entstanden aus Polystyrolresten, Kieselsteinen, angekokelten Streichhölzern und den aus der Mauer gebrochenen Reststücken. Anschließend wurde der Boden zwischen den Schuttbergen mit Sand bestreut.
Bemalt wurden die Schuttberge mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Die Häuserzeile wurde mit stark verdünnter schwarzer Revellfarbe einem Washing unterzogen. Einige Kanaldeckel aus dem Farbdrucker lassen das Diorama noch realistischer wirken. Die Propagandaplakate und die Flagge spendierte der Farbdrucker. Einige Teile aus der Restekiste (wie die Absperrgitter von Preiser oder die Sessel von Revell) lassen die Schuttberge um einiges realer wirken.
Beschneit wurde das komplette Diorama mit Kreidestaub aus mit dem Hammer zerkleinerter Straßenmalkreide. Das fertige Diorama wurde mit sehr viel Haarspray eingesprüht und mit dem „Schnee“ bestreut. Anschließend folgte eine weitere Lage Haarspray. Diese Prozedur wurde ca. fünf- bis sechsmal wiederholt, bis die Schneedecke dick genug war. Damit das Display auch realistisch wirkt, darf man nicht vergessen, auch die Lampen und Fenstersimse zu beschneien.
Die Soldaten stammen aus den Kits von Zvezda (1:72 German Elite Troops 1941-1943 und 1:72 German Reconnaissance Team), Revell (1:72 Deutsche Panzergrenadiere 1944 WWII) und Pegasus Hobbies (1:72 Germans in Berlin 1945).
Bei einzelnen Figuren mussten die Posen geändert werden. Fehlende Gliedmaßen wurden aus der Figurenrestekiste zusammengesucht. Bemalt wurden die Figuren mit matten Revellfarben und dem Pinsel, danach einem Washing unterzogen und durch zahlreiches Preiser Zubehör und Waffen ergänzt.
Beschneit wurde das Diorama mit Kreidestaub und viel Taft. Theo Peter Publiziert am 15. Juli 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |