Land Rover Defender 110GSG9 - Zugriffvon Theo Peter (1:72 Black Dog)
Zum Original
Der hier gezeigte Land Rover Defender 110 ist ein von der britischen Firma Land Rover gebautes, geländegängiges Fahrzeug. Die ersten gebauten Fahrzeuge wurden unter den Namen Serie I, II und III bezeichnet. Die nächsten beiden Serie wurden unter den Bezeichnungen "One Ten (110)" bzw. "Ninety (90)" vermarktet. Die Zahlen entsprachen dabei dem Radstand in Zoll. Diese Modelle besaßen bereits Schraubenfedern statt Blattfedern und neue Dieselmotoren. Mit der 1989 eingeführten Discovery-Serie musste eine Namensdifferenzierung der anderen Baureihen eingeführt werden. So wurden die seither als Land Rover 110 bzw. 90 bezeichneten Wagen als Land Rover Defender bezeichnet.
Seit 1996 wird der Land Rover Defender 110 Wolf auch im militärischen Bereich eingesetzt. Spezielle Änderungen am Fahrzeug sind unter anderem ein Hilfsrahmen unter der Ladefläche für erhöhte Lasten, die 6,5 x 16-Zoll-Heavy-Duty-Räder mit schlauchlosen Reifen, die Militärstoßstange mit Maulkupplung vorne, der Kuhfänger zum Schutz der Fahrzeugfront, der innenliegende Überrollkäfig, die Militärbeleuchtung, die diversen Halterungen auf der Motorhaube für Spaten und Tarnnetze, die Unterfahrschutz-Platten vorne, die Servolenkung, der Luftfilterschnorchel und zusätzliche Ausstattung wie Gewehrhalterungen, Funkvorrichtungen, Feuerlöscher uvm.
Zum Bau des Land Rover
Gebaut wurde das Fahrzeug fast komplett aus der Kiste. Der komplett aus Resin bestehende Bausatz ist von guter Qualität, auch wenn hier und da einige Sinkstellen zu finden waren. Allerdings ist mir beim Öffnen des Kartons ein kleines Missgeschick unterlaufen – leider ist ein kleines Stück der Land Rover Karosserie abgebrochen. Doch halb so schlimm – durch ein passendes Stück Pappe, etwas Weißleim und etwas Kreidepulver wurde das fehlende Stück wieder anmodelliert und anschließend in Form geschliffen. Kurioserweise lagen dem Kit vier Sitze, zwei Lenkräder, zwei Luftfilterschnorchel, vier Rundumleuchten und vier Funkantennenkästen bei. Die Restekiste nimmt diese Teile aber gerne dankend an.
Der Zusammenbau stellte mich vor keine größeren Probleme, wobei es sich erst um meinen zweiten Komplett-Resin-Bausatz handelte. Die vorderen Räder wurden in eingelenktem Zustand dargestellt. Alle Lampen, Lichter und Spiegel wurden mit Weißleim „verglast“. Die Heck- und Frontscheiben entstanden aus dünnem durchsichtigem Kunststoff einer alten Verpackung. Nachdem der Innenraum bemalt war, folgte ein Washing mit stark verdünnten Revellfarben. Erst nach diesem Schritt wurde der Innenraum mit der Karosserie verklebt. Im Anschluss daran wurden die im Kit enthaltenen Fotoätzteile am Fahrzeug angebracht. Der Kit gibt einem sogar die Möglichkeit, einen Kuhfänger oder nur die Frontscheinwerfer mit einem Gitter zu versehen. Ich entschied mich dieses Mal für die zweite genannte Variante. Bemalt wurde der Land Rover mit matten Revellfarben und ausschließlich mit dem Pinsel. Die qualitativ hervorragenden Decals stammen von Preiser.
Zum Bau des Renault Magnum
Der Renault Magnum ist das Nachfolgemodell der Renault R-Serie und wurde in den Jahren 1990-2013 von der französischen Firma Renault Trucks gebaut. Ab 2013 wurde der Magnum von der T-Serie abgelöst. Der hier verwendete Truck war ein Werbegeschenk eines bekannten Getränkeherstellers. Der Truck wurde komplett demontiert und von Grund auf neu aufgebaut. So erhielt die Zugmaschine zwei Rückspiegel (aus Draht und Karton), eine Fernlichtleiste aus Draht, vier neue Front-Zusatz-Scheinwerfer (zweckentfremdete Preiser-Lichter), jeweils zwei typische Renault Magnum Einstiegsgriffe auf jeder Seite der Fahrzeugkabine (aus gezogenen Gussästen) und eine Auspuffblende aus einem Stück eines Wattestäbchen. Lackiert wurde der Truck mit der Spraydose, da ich ansonsten nur matte Farbdöschen besitze. Die Beschriftung besteht aus einigen Stickern und Werbeaufklebern.
Die auf dem LKW gezeigte Aufschrift "TEELS" ist eine rein fiktive Firmenbezeichnung. Zum Abschluss wurden einige Warntafeln und zwei Nummernschilder am Auflieger und an der Zugmaschine angebracht. Die Lichter wurden mit Weißleim verglast und anschließend mit matten Revellfarben bemalt. Die Pylonen und Besen stammen von Preiser und lassen den Truck noch realistischer wirken. Die Verkabelung zwischen Zugmaschine und Auflieger wurde mit Hilfe eines dünnen Drahtes realisiert.
Das Diorama
Die GSG9 (Grenzschutzgruppe 9) ist die Antiterroreinheit der deutschen Bundespolizei. Nach Umbenennung des Grenzschutzes in Bundespolizei behielt die GSG9 ihren Namen bei, lediglich mit der Ergänzung "der Bundespolizei". Gegründet wurde die Spezialeinheit am 26. September 1972 nach den Ereignissen der Geiselnahme in München, bei der zahlreiche Geiseln getötet wurden. Zu den Aufgaben der GSG9 zählen der Antiterrorkampf, Geiselbefreiungen, Bombenentschärfungen und die Bekämpfung von Schwerstkriminalität. Im Gegensatz zum SEK (Sondereinsatzkommando), die den Ländern unterstellt sind, ist die GSG9 dem Bund unterstellt und kann mit Einverständnis eines anderen Landes sogar im Ausland operieren. Hierzu wird, im Gegensatz zu einem Bundeswehreinsatz, kein Bundestagsmandat benötigt.
Das Display zeigt einen Einsatz der GSG9 bei der Festsetzung eines mit einer AK-47 bewaffneten Entführers, der zuvor einen hochrangigen Politiker in seine Gewalt gebracht hat. Bei der Geldübergabe kommt es zum Zugriff.
Die Polizisten stammen von Caesars Miniatures (Modern Special Forces Worldwide 1:72) sowie vom 1:72 Resin-Figuren-Hersteller Alexminiatures. Die Figuren sind von hervorragender Qualität. Einige der Figuren wurden vor der Bemalung einer kleinen Operation unterzogen. So erhielt einer der Polizisten einen neuen Kopf (mit Helm und Sturmhaube), ein weiterer Polizist erhielt ein Einsatzschild (von Preiser) und die Polizistin eine neue Bewaffnung, ein Funkgerät sowie ebenfalls ein taktisches Einsatzschild (alles von Preiser aus dem Kit "Polizeizubehör"). Aus dem unscheinbaren Gewehr eines der Polizisten wurde mit einem kleinen Blech ein G36-Sturmgewehr gebastelt. Die Beschriftung der Schutzwesten wurde mit Preiser Decals realisiert.
Der Kriminelle stammt ebenfalls von Caesars Miniatures (WWII Partisan in Europe 1:72). Die MP40 der Figur wurde entfernt, die Beine angewinkelt und eine Sturmhaube aus Weißleim aufgetragen. Bemalt wurden die Figuren mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Der Geldkoffer stammt ebenfalls von Alexminiatures. Die Geldscheine stammen aus dem Farbdrucker und wurden einzeln mit Weißleim auf dem Diorama befestigt. Die Bewaffnung des Täters stammt von Zvezda.
Theo Peter Publiziert am 13. April 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |