Mercedes-Benz S 600von Alex Grivonev (1:24 Revell)Das Modell, das ich hier vorstelle, liegt mir besonders am Herzen. Nicht weil es das schönste oder beste in meiner Sammlung ist, sondern weil dessen Bau nicht weniger als zehn Jahre beansprucht hat und ich währenddessen einiges an Lehrgeld (und echtem Geld) zahlen musste. Angefangen hat alles im Jahr 2003 mit einem Bausatz aus dem Hause Revell im Maßstab 1:24. Der Bausatz ist nicht besonders schwierig oder anspruchsvoll, so fehlt jegliche Nachbildung eines Motors und die allgemeine Qualität ist nicht überragend. Das Chassis mit dem Innenraum war relativ schnell fertig. Um meinen ersten Versuchen, ein Modell zu supern, Nachdruck zu verleihen, habe ich bei diesem Modell Bremsscheiben (aus Pappe!) angefertigt. Die Übergänge zwischen Karosserie und beiden Stoßstangen mussten gründlich verspachtelt werden. Danach kam die Lackierodyssee. Die Karosse sollte staatsmännisch tiefschwarz glänzend werden, umgesetzt wurde die Lackierung mit Tamiyas Acrylfarben und einer Airbrush. Der erste Versuch ging in die Hose, weil die Farbe komplett zerlaufen ist. Ich habe viel zu dick gespritzt oder die Farbe zu dünn, die Karosserie war voller Farbläufer und sah fürchterlich und irreparabel aus, so dass dieser Versuch umgehend im Mülleimer landete und das fertige Chassis mit dem Innenraum (zum Glück) im Keller. Einige Jahre später sah ich den gleichen Bausatz im Sonderangebot in einem Kaufhaus und erinnerte mich an das halb fertige Modell und wollte einen erneuten Anlauf starten. Wieder Übergänge gespachtelt, geschliffen und für die Lackierung vorbereitet. Diesmal habe ich mich für Perlweiß von Tamiya aus der Spraydose entschieden. Was ich nicht bedacht hatte war, dass das Perlweiß nicht 100% deckend war. Die gespachtelten Stellen hatte ich grau nachgrundiert, der Rest der Karosserie war weiß. Egal wie viele Schichten ich aufgetragen hatte, das Grau hat immer durchgeschimmert. Bei dem Versuch, die Stellen abzukleben, weiß nachzugrundieren und noch mal zu lackieren hat sich der Lack beim Abziehen des Klebebandes gelöst. Das ist der Moment, wo man ungläubig da sitzt, sich das ganze anguckt und sich ein bisschen verar***t vorkommt ;)
Aller guten Dinge sind drei, dachte ich, muss einige Jahre später gewesen sein. Wieder Bausatz geholt, diesmal leider nicht im Sonderangebot und das Ganze noch mal. Wieder gespachtelt und geschliffen, weiß grundiert - KEINE grauen Stellen. Und dieses Mal musste selbstverständlich ein Zwei-Komponenten Klarlack sein, da er so schön widerstandsfähig ist. Sicher ist sicher, dieses Mal werde ich es dem Lack zeigen! Leider hat der Lack auch dieses Mal zurück geschlagen und meinen Hochmut bestraft, indem sich der Tamiya Lack nicht mit dem 2K Lack vertragen hat und angefangen hat sich zu kräuseln. Der Versuch, es zu reparieren, machte alles nur noch schlimmer. Jetzt wollte ich es wissen, sofort alle anderen Projekte stehen und liegen gelassen, den Bausatz zum vierten(!!!) mal bestellt (dieses mal etwas teurer, den einzig verfügbaren aus dem Ausland) und rein ins Vergnügen. Dieses Mal keinerlei Experimente gemacht, Basislack und Klarlack von Tamiya und eines schönen Tages lag die fertige Karosserie glänzend in Perlweiß vor mir. Ergänzt wurde das Ganze mit einem Ätzteilset von KA Models. Chromleisten wurden aus Chromklebeband erstellt. Sollte jemand Ersatzteile (bis auf die Karosserie :) für dieses Modell brauchen, ich habe genügend da!
Alex Grivonev Publiziert am 23. März 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |