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Land Rover Defender 110 Wolf

Sprengfallenentschärfung

von Theo Peter (1:72 Black Dog)

Ein britisches Bombenkommando entschärft eine Sprengfalle in einem entlegenen Dorf in Afghanistan.
Ein britisches Bombenkommando entschärft eine Sprengfalle in einem entlegenen Dorf in Afghanistan.

Zum Orginal:

Der hier gezeigte Land Rover Defender 110 Wolf ist ein gepanzertes LPPV (Light Protected Patrol Vehicle). Grundlage des Wolfs ist der Land Rover Defender 110 Snatch, der ursprünglich für urbane Umgebungen entwickelt wurde. Basis beider Fahrzeuge stellte die zivile Defender 110 Karosserie dar. Entwickelt wurde der Snatch 1992 für den Einsatz in Nordirland. Schutz sollte das Fahrzeug vor Handfeuerwaffen, Minen und Sprengfallen bieten. Offiziell wurde das Fahrzeug als TUM (Truck Utility Medium) mit VPK (Vehicle Protection Kit) bezeichnet, berühmt wurde das Fahrzeug allerdings unter dem Namen Snatch. Es wird angenommen, dass der Name von den Snatch-Polizeitruppen kommt, die das Fahrzeug überwiegend einsetzen sollten. Diese Spezialtruppen waren ausgebildet unter Demonstranten die Rädelsführer zu erkennen und zu verhaften. Der Schutz der Insassen wurde durch eine CAMAC-Verbundpanzerung erreicht. Ebenso sind viele Fahrzeuge mit elektronischen Störsendern ausgestattet, um die Signale zwischen Bomben und Fernzündern zu unterbrechen.

Seit 1996 wird der Land Rover Defender 110 Wolf, eine Weiterentwicklung des Snatch, auch im militärischen Bereich eingesetzt. Spezielle Änderungen am Fahrzeug sind unter anderem ein Hilfsrahmen unter der Ladefläche für erhöhte Lasten, die 6,5 x 16-Zoll-Heavy-Duty-Räder mit schlauchlosen Reifen, die Militärstoßstange mit Maulkupplung vorne, der Kuhfänger zum Schutz der Fahrzeugfront, der innenliegende Überrollkäfig, die Militärbeleuchtung, die diversen Halterungen auf der Motorhaube für Spaten und Tarnnetze, die Unterfahrschutz-Platten vorne, die Servolenkung, der Luftfilterschnorchel und zusätzliche Ausstattung wie Gewehrhalterungen, Funkvorrichtungen, Feuerlöscher uvm.

Das Bausatz-Cover des 1:72 Resin Bausatzes der Firma Black Dog.
Das Bausatz-Cover des 1:72 Resin Bausatzes der Firma Black Dog.

Zum Bau:

Gebaut wurde das Fahrzeug fast komplett aus der Kiste. Der komplett aus Resin bestehende Bausatz ist von guter Qualität. Auch wenn hier und da einige Sinkstellen zu finden waren. Allerdings ist mir beim Öffnen des Kartons ein kleines Missgeschick unterlaufen – leider ist ein kleines Stück der Land Rover Karosserie abgebrochen. Doch halb so schlimm – durch ein passendes Stück Pappe, etwas Weißleim und etwas Kreidepulver wurde das fehlende Stück wieder anmodelliert und anschließend in Form geschliffen. Kurioserweise lagen dem Kit vier Sitze, zwei Lenkräder, zwei Luftfilterschnorchel, vier Rundumleuchten und vier Funkantennenkästen bei. Die Restekiste nimmt diese Teile aber gerne dankend an.

Der Zusammenbau stellte mich vor keine größeren Probleme, wobei es sich erst um meinen zweiten Komplett-Resin-Bausatz handelte. Die vorderen Räder wurden in eingelenktem Zustand dargestellt. Alle Lampen, Lichter und Spiegel wurden mit Weißleim „verglast“. Die Heck- und Frontscheiben entstanden aus dünnem durchsichtigem Kunststoff einer alten Verpackung. Nachdem der Innenraum bemalt war, folgte ein Washing mit stark verdünnten Revellfarben. Erst nach diesem Schritt wurde der Innenraum mit der Karosserie verklebt. Im Anschluss daran wurden die im Kit enthaltenen Fotoätzteile am Fahrzeug angebracht. Der Kit gibt einem sogar die Möglichkeit, einen Kuhfänger oder nur die Frontscheinwerfer mit einem Gitter zu versehen. Die Beladung auf dem Dach stammt aus der Restekiste. So stammen die Pylonen und die Kisten von Preiser, die Planen und die Rucksäcke von CMK.

Bemalt wurde der Land Rover mit matten Revellfarben und ausschließlich mit dem Pinsel. Die Decals stammen aus der Restekiste oder wurden aus alten Nassschiebebildern neu gestaltet. Eingestaubt wurde der Land Rover Defender mit Tamiya Pigmenten.

Einer der Kampfmittelbeseitiger geht hinter dem Land Rover Defender bereits in Deckung...
Einer der Kampfmittelbeseitiger geht hinter dem Land Rover Defender bereits in Deckung...

Zum Bau des Dioramas:

Das Diorama zeigt ein britisches Spezialkommando beim Entschärfen einer Sprengfalle im Rahmen der Operation Herrick. Das Vereinigte Königreich beteiligte sich seit dem Jahre 2001 an den westlichen Interventionen gegen Afghanistan. Nach den Amerikanern sendeten die Briten am meisten Militärtechnik in das Land. Intern bezeichneten die Briten die Operationen als Veritas (Operationen vor dem Sturz der Regierung) und Herrick (Operationen nach dem Sturz der Regierung). Die Grundplatte des Dioramas stellt eine ca. 30x12cm große Kartonplatte dar. Das Gebäude (Arab house complete resin kit) stammt von Reality-in-scale aus der DIO72-Serie und ist von hervorragender Qualität. Bemalt wurde das Haus mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Die hintere Wand entstand aus mit dem Messer bearbeitetem Polystyrol und wurde ebenfalls mit matten Revellfarben bemalt. Die Rückseite wurde mit schwarzer Farbe abgedunkelt, um unschönes Durchscheinen zu verhindern. Der Boden wurde mit feiner echter Erde beklebt und anschließend mit hellem Revellbraun bemalt. Die 1:72 Resin-Figuren stammen von Alexminiatures und sind von hervorragender Qualität und jedem Dioramabastler nur wärmstens ans Herzen zu legen. Bemalt wurden die Figuren sowie auch der Kamerawagen (MRK-02BT scout robot) und der MRK-02S demining robot mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Im Anschluss folgte eine Alterung mit Tamiya Pigmentpulver. Die Nassschiebebilder stammen aus der Restekiste und lassen die Figuren noch realistischer wirken. Das Graffiti sowie die Propagandaplakate stammen aus dem Farbdrucker und wurde mit Weißleim an der Mauer angeklebt. Die Sprengfalle entstand aus einer kleinen WWII-Bombe, einer Preiser Sauerstoffflasche und etwas Draht. Die Mülleimer, das Gewehr, die Kisten, die Absperrgitter und die Pylonen stammen von Preiser, der Koffer von Alexminiatures, das Schild von Italeri und der Schraubenschlüssel von Brengun.

...während die beiden anderen sich die Sprengfalle einmal aus der Nähe betrachten müssen.
...während die beiden anderen sich die Sprengfalle einmal aus der Nähe betrachten müssen.

Fazit:

Wieder ist ein 1:72 Kunstwerk fertig gestellt, dass man nicht in jeder Sammlung finden wird. Die Resin-Figuren sind von hervorragender Qualität und stellen Figuren in seltenen Posen dar. Der Resin Kit des Defenders ist meiner Meinung nach nur bereits erfahrenen Modellbauern oder Modellbauern mit Erfahrung im Umgang mit Resin-Modellen zu empfehlen. Im Großen und Ganzen hat der Bau des Modells und des Dioramas wieder einmal sehr viel Spaß gemacht. Die Bauzeit betrug ca. 2,5 Monate. Abgelichtet wurde das Modell mit einer Digitalkamera bei Tageslicht. Ich hoffe es gefällt...

Blick auf den hervorragend detaillierten und fertig bemalten Land Rover Defender 110 Wolf der britischen Streitkräfte.Sämtliches Zubehör, Nassschiebebilder und Beladungsgegenstände stammen aus der Restekiste.Eingestaubt wurde das Fahrzeug mit Pigmentpulver der Firma Tamiya.Kuhfänger, Spiegel, Blinker und das Land Rover Emblem entstanden aus den im Kit beinhalteten Fotoätzteilen.Einige Momentaufnahmen aus der Bauphase des komplett aus Resin bestehenden 1:72 Black Dog Kits.Extrem gut detailliert - Die 1:72 Figuren aus dem Hause Alexminiatures. Wirklich uneingeschränkt empfehlenswert.Die Absperrvorrichtungen, Koffer und Planen stammen von CMK und Preiser.
Blick auf den wirklich gut gemachten MRK-02S demining Roboter sowie den MRK-02BT scout Roboter von Alexminiatures.Blick auf die bereits teilweise freigelegte Sprengfalle.Im Hintergrund ist ein Berg an Müllsäcken (Eigenbau aus schwarzer Folie) zu erkennen.Blick auf das Komplettdiorama.Der Demining Roboter ist bereits in die richtige Position manövriert, um anschließend in sicherer Deckung eine Entschärfung durchzuführen.Der filigrane Schraubenschlüssel stammt von Brengun und lässt das Diorama noch realistischer wirken.Lebensgefährlicher Beruf - hier sollte jeder Handgriff wohl überlegt sein.

Blick auf den hervorragend detaillierten und fertig bemalten Land Rover Defender 110 Wolf der britischen Streitkräfte.

Blick auf den hervorragend detaillierten und fertig bemalten Land Rover Defender 110 Wolf der britischen Streitkräfte. 

Theo Peter

Publiziert am 31. Dezember 2016

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