Grumman EA-6B Prowlervon Matthias Pohl (1:144 Dragon)Zeitgleich mit meiner EA-6A Electric Intruder habe ich diese Prowler gebaut, das Nachfolgemodell in US Navy-Diensten, die in einer neuen Box vor einigen Jahren als Doppelbausatz ebenfalls von Dragon erschien. Auch dieser Kit ist heute kaum noch zu bekommen. Einen der beiden Flieger wollte ich in der attraktiven Sonderlackierung des Staffelkapitäns der VAQ-140 "Patriots" an Bord der USS Dwight D. Eisenhower bauen, ohne Schnickschnack, einfach nur aus der Schachtel. Für die zweite Maschine habe ich mir etwas Besonderes vorgenommen - doch dazu mehr zu einem späteren Zeitpunkt. Hier die Box Art des Bausatzes: Die Decals der zweiten Maschine sind im Low-Viz-Style des gleichen Geschwaders gehalten, aber - natürlich - weniger reizvoll! Für diesen Kit werden aktuell im allseits bekannten Online-Auktionshaus regelrechte Fantasie-Preise aufgerufen. Man muss sich wundern, dass diese möglicherweise sogar noch bezahlt werden. Denn sooo dolle ist der Kit nun auch wieder nicht, basiert er doch auf dem uralten Intruder-Bausatz aus dem gleichen Hause. Ok, ein neuer, halbwegs zeitgemäßer Rumpf liegt natürlich bei, auch die Cockpitverglasung ist recht dünn gegossen. Bei meinem Bausatz zeigten sich jedoch kleinste Sprünge im Plastik, da hat das dünne Material offenbar einmal Druck bekommen. Auch hier war - wie schon bei der Intruder - Spachtel- und Schleifarbeit bei den Hauptkomponenten Rumpf und Tragflächenansatz notwendig. Die Nase wurde erneut verbleit, bis nix mehr ging. Denn das große Radom auf dem Leitwerk und der lange hintere Rumpf machen aus dem kleinen Kerl schnell mal einen "Tailsitter"! Die kleinen Antennen rundherum habe ich bereits vor dem Zusammenbau abgetrennt (sie wären ohnehin bei der Spachtel- und Schleifarbeit nur im Weg gewesen) und vor dem Lackieren wieder angeklebt. Dieses Mal habe ich mit Revell-Seidenmattfarbe lackiert, die Oberseite mit 374, die Unterseite mit aufgehelltem 374. Auf den Vorbildfotos fällt dieser Farbunterschied nur wenig auf, die Maschine sieht auf den ersten Blick fast einheitlich mittelgrau aus. Auf manchen Bildern kommt das Grau fast wie ein Dunkelgrau rüber. Hier gilt es gut abzuwägen, welcher Farbton in diesem kleinen Maßstab realistisch erscheint. Pin Washing erfolgte wieder einmal mit dünner Schminke-Ölfarbenbrühe (Verdünnung: Waschbenzin), der Grundlack wurde vorher durch eine Schicht Tamiya-Glanzlack gesichert und diente gleichzeitig als Voraussetzung für das Anbringen der Decals. Um die Cockpiteinfassung und den Randbereich des Leitwerks im gleichen dunkelblauen Farbton zu realisieren, wie er auf dem Abziehbild des Leitwerks erschien, habe ich das seidenmatte Dunkelblau 350 von Revell mit dem schwarzen 302 aus dem gleichen Hause abgedunkelt. Nach einigen Mischversuchen passte es sehr gut. Da einige meiner Vorbildfotos die Maschine des Staffelkapitäns ohne irgendwelche Außenlasten zeigten, schien es mir angesagt, einen Flieger ohne viel Klimbim unter den Flügeln zu bauen. So blieben die neu gestalteten Pylone aus dem Bausatz einfach mal leer. Nur den Centerline Tank gab ich dem Jet mit unter den Bauch. Das Trimmen des weiß-roten Zierstreifens um das Cockpit herum erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl, im Vorfeld jedoch ein gutes Auge beim Abkleben der dunkelblauen Cockpiteinfassung! Hier gibt es keinerlei Hilfslinien zur Orientierung! Alles in Allem ein sehr interessanter Jet einer wichtigen Ära der US Navy, die bereits jetzt schon Vergangenheit ist, mit einem äußerst attraktiven Anstrich! Matthias Pohl, Publiziert am 04. Januar 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |