1. Dioramica19. und 20. November 2016 - Erstaunliches und ErbaulichesMichels DioramenAls ich am Donnerstag meine Dioramen plazieren durfte, stellte ich anhand der Reservierungsmarke mit Freude fest, dass Dirk und Michel meine unmittelbaren Nachbarn sein werden. Die beiden standen ja schon lange ganz vorne auf meiner Kennenlern-Wunschliste. Ich habe zwar schon die Bauernkriege und die Piratenfestung in Kulmbach bewundern können, aber nie einen von den beiden gefunden (ich wusste damals auch nicht, wie die aussehen / ist schon ein paar Jahre her). Natürlich wurde ich im Laufe der Jahre mit wachsender Erfahrung auch regelmäßiger Besucher auf der Homepage von Michel, die dann in den Blog überging. Die Blogs von Michel und Dirk sind sehr ansprechend, informativ und mit vielen hilfreichen Links versehen. So konnte man zum Beispiel schon zwei Tage nach der Ausstellung mit ein paar Klicks auf deren Seiten einen umfangreichen Eindruck über die Dioramica und die ganzen positiven Berichte darüber erhalten. Schneller und informativer geht's nicht! Zurück zur Ausstellung. Endlich konnte ich die beiden tollen Typen und Künstler kennenlernen, was bei der Dauerbelagerung ihres Standes durch die interessierten Besucher und vielen Freunde nicht ganz einfach war. Mit Sicherheit wurden da im Laufe der zwei Tage viele neue Ideen und Synergien ausgetauscht und aufgebaut. Und dass bei den ausgestellten Werken auch Wettbewerbssieger dabei waren, war abzusehen. Ein Medaillengewinner
Ausflug in den WW IMit den Brüdern Alfred und Roland Umhey machen wir anhand ihrer ersklassigen Dioramen eine Reise in die Zeit des WW I. Das stufenförmig angelegte Lager wurde bis ins Detail anhand von Originalaufnahmen dargestellt. Der detaillierte Schützengraben wurde mit Sicherheit ebenfalls sehr genau recherchiert. Alfred ist übrigens auch Publizist und Autor für uniformkundliche und waffentechnische Themen des 19. Jh. (Schwerpunkt napoleon. Zeit), sowie des 20. Jh. Er ist auch Mitglied bei den Kurpfälzer Figurenfreunden.
Alfred Umhey Die Wunder des Mr. CrynsTabletop und Dioramenau begleiten Cryns schon seit seiner Kindheit, als er seine Freunde zum Spiel um sich scharte, bis ihn die Mutter jeweils unwirsch zurück in den Ernst des Lebens holte (Hausaufgaben waren angesagt). Er ließ sich dadurch nicht beirren, und wie wir sehen konnten hat sich das gelohnt. Für Cryns, der mit Wanda schon am Donnerstag eintraf, war ein separater Raum reserviert. Es wurden dort zwei Groß-Dioramen erwartet: Die phönizische Stadt Tyros aus dem 4. Jh. v.Chr. und eine niederrheinische Landschaft aus dem 1. Jh. n.Chr. Das waren schon mal spannende Themen. Noch spannender wurde es, als der Raum nach kurzer Zeit gefüllt war mit Planen und hunderten von Schachteln.
Die Niederrheinische Landschaft im 1. Jh. nach Chr.Diesem Diorama, bzw. Tabletop-Szenario liegt ein ausgeklügeltes Konzept zugrunde. Die themengebende Flusslandschaft kann mit seinen Modulen total flexibel ausgelegt werden. Es ist deshalb kompatibel mit ganz unterschiedlichen Platzverhältnissen. Der Aufbau erfordert allerdings schon einiges an Erfahrung. Ein Anfänger wäre wohl mit dem komplizierten Puzzle etwas überfordert. Ich konnte mir partout nicht vorstellen, wie Cryns den Aufbau dieses Groß-Dio bis zum Beginn der Ausstellung bewerkstelligen sollten. Ganz zu schweigen von dem 2. Diorama, das ja auch noch zu bewältigen war. Ich hätte gewettet, dass das nicht klappen kann und... hätte verloren!
EyecatcherDas Ergebnis der fertig zusammengestellten Flusslandschaft war einfach fantastisch! Und die beiden lagen sehr gut in der Zeit. Mittlerweile hatte ich bezüglich der Phönizischen Stadt sämtliche Zweifel für ein rechtzeitiges Gelingen abgelegt. Die beiden gingen weiterhin völlig stressfrei und routiniert an's Werk und es entstand ein Zauber des Orients. Als Erstes waren eine Galeerenflotte und die Umrisse der Stadt zu sehen. Und dann ging es wieder Schlag auf Schlag. Nebenbei wurde mit Leuten geplaudert, die immer wieder neugierig und verblüfft in den Raum blickten. Aber ganz so einfach, wie sich das jetzt anhört, war es nicht. Die beiden waren immerhin von Donnerstag Nachmittag bis Freitag Morgen 01 Uhr beschäftigt, was ihrer guten Laune in keiner Weise abträglich war. Die Arbeit war pünktlich auf's trefflichste getan. Zwei absolute Eyecatcher standen da im Raum. Und das beziehen wir jetzt nicht nur auf die Dioramen!
Rechts unten ein Floß aus der Odysseus-Serie von Atlantic.
HintergründeAlle Gebäude sind Scratchbauten aus Pappe (mit Ausnahme eines Forts von Italeri). Hunderte Figuren (oder sind es tausende?) wurden aufwändig bemalt. Die niederrheinische Flusslandschaft wurde von 2012 bis 2016 erschaffen. Die Phönizierstadt ist noch unvollendet und ist seit 2006 im Bau. Diverse Häuser und Katapulte stammen bereits von 1987. Die Stadt wird noch wesentlich vergrößert. Es wird das Spielregelsystem DBMM benutzt. Und das ist der Gag schlechthin: Die ganzen Werke entstanden in einer 50 qm-Wohnung mitten in Amsterdam. Man stelle sich vor, wie dort das Puzzle ausgelegt werden musste! Im Modellbau gibt es wohl nichts, was es nicht gibt. Und was ist wieder das Enscheidende: Eine liebe und geduldige Ehefrau! Danke Wanda! Dieses Fort ist von Italeri und das einzige Gebäude, das nicht selbst hergestellt wurde
Es geht weiterCryns Meisterwerke haben gezeigt, wie eng Tabletop mit hervorragendem Dioramenbau verbunden ist. Wir haben eine ideale Kombination von Spaß am Spiel und handwerklichem Können erleben dürfen. Auch Teil 3 des Dioramica Berichtes geizt nicht mit Erstaunlichem und Exquisitem! Wolfgang Hartung Publiziert am 02. Dezember 2016 Die Bilder stammen von Gertrud und Wolfgang Hartung. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |