1. Dioramica19. und 20. November 2016Die Schlacht von HastingsIm Teil drei begeben wir uns eine Etage höher in das schöne Museum. Auch hier wurden anlässlich der Dioramica noch ein paar Dioramen hinzugefügt. Unter anderem das "lebende" Hastings-Diorama von Thomas Schmitt (Schmitty) und Ingo Gohlke. Ähnlich wie bei Lodewyk waren wir sehr erstaunt über die Entstehung dieses Werkes. Da standen zunächst so ca. acht Tische aneinandergereiht, auf die wohl die Module des Dioramas gesetzt werden sollten. Schmitty und Ingo schleppten sodann einige schwere Kübel und unzählige Schachteln und Dosen an. Der Inhalt der Kübel war dem Gewicht nach zu urteilen Sand in rauen Mengen. Die Doseninhalte sahen aus, wie eine Mischung aus gehexelter Natur und Küchengewürzen. Eine große Stoffplane wurde über den Tischen ausgerollt und fixiert. Untergelegte Schachteln sorgten für eine unebene Flächengestaltung. Ingo kam dann noch mit so einer Art verlängertem Klingelbeutel an. Sollte wohl eine raffinierte Art von Spendensammlung werden. Wie bei Lodewyk streubten sich in mir alle fachmännischen Erfahrungen. Was haben sich die beiden dabei gedacht, so ein Großdiorama in der kurzen verbleibenden Zeit aufzubauen? Das geht doch nie im Leben! Und die beiden Typen waren die personifizierte Ruhe, was mich alten Hektiker zusätzlich irritierte. Als ich dann sah, wie hunderte von fertigen Figuren-Paletten auf das Gelände gebracht wurden und Ingo mit dem "Klingelbeutel" den Sand virtuous und künstlerisch wertvoll auf der Platte und auf den Paletten verteilte, begriff ich die Genialität dieses Systems und konnte das eingespielte Team nur noch bewundern. Ich wusste da noch nicht, dass die mit dieser Technik schon ganz andere Größen gemeistert haben. Zum Beispiel die Schlacht von Gettysburg auf stattlichen 75 qm! Das Ergebnis dieser Arbeit fügte sich nahtlos in das Museum ein. Mit einer entsprechenden Holzverkleidung würde jeder glauben, das sei ein Teil der Dauerausstellung. Auch das war wieder eine ganz besondere Attraktion und hat mir gezeigt: Man lernt nie aus! Chapeau Schmitty & Ingo! Das Ergebnis war genial! Die Zutaten stammen übrigens wirklich ausnahmslos aus Küche und Natur! Was soll das jetzt werden??? Die Schlacht von Hastings??
MaxifotosDer Titel hat jetzt nichts mit großen Bildern zu tun. Groß eher im übertragenen Sinn. Maxifotos sind die Bilder vom 10-jährigen Max, die er mit seinem Tablett oder Tablet (wie dieses Teufelszeug auch immer heißen mag) geschossen hat. Das Label ist übrigens meine Idee und ist seit gestern urheberrechtlich geschützt, denn damit kann man noch jede Menge Kohle machen. Max ist die Meisterleistung von Sabine und Torsten. Der Apfel rollt halt nicht weit vom Stamm. Naja, vielleicht beteilige ich ja die Eltern an den künftigen Tantiemen. Als ich dann gesehen habe, was der kleine Rabauke da mit einem Telefon an Bildern gezaubert hat, war ich schon ewas verblüfft. Bin schon am Nachdenken, meinen Fotoapparat zu entsorgen.
Das Museum - Das Zuckerl der DioramicaAlle Aussteller, Händler und Figurenmodelleure hatten das Vergnügen, eine Art Betriebsausflug in die Sphären des Museums zu unternehmen. Hintergedanke des Organisationsteams war, ein Gruppenfoto zu machen, um alle Beteiligten entsprechend zu würdigen. Wolfgang ("Wolle") und Patrick mobilisierten diesbezüglich alle Teilnehmer. Unter anderem kam dann Wolle in seiner charmanten Art auf mich zu und sagte: Wolfgang, komm, wir machen ein Gruppenbild. Und er meinte damit: Wolfgang Du machst ein Gruppenbild! Das wurde mir klar, als die ganze Meute total diszipliniert auf und vor der Empore des Saals Haltung einnahm. Nicht, dass es mir nicht Spaß macht, so eine Horde zu dirigieren, aber die Verantwortung! Was, wenn das nicht klappte? Die Lichtverhältnisse waren zwar hervorragend für die Dioramen ausgerichtet, aber in keiner Weise für ein Gruppenfoto geeignet. Hier musste ich auch noch einen entsprechenden Abstand einhalten, damit alle im Bilde waren. Das davor liegende Möckern und die Deckenbeleuchtung über der Festung Rosenberg waren Faktoren ersten Ranges, die Qualität eines Bildes durch Überbelichtung zu strapazieren. Und naturgemäß würden sich die Menschen da vorne womöglich auch noch bewegen und nicht lächeln. Und ein Stativ hatte ich natürlich auch nicht dabei. Na Prima! Gott sei Dank befielen mich diese Gedanken erst nach getaner Arbeit und Gott sei Dank hat es einigemaßen geklappt. Nachdem Patrick den Befehl "Cheese" lautstark in den Raum warf, drückte ich ab, traf sie alle ... und keiner fiel um. Danach gab es natürlich Gespräche, Gespräche und Gespräche. Eine unvergessliche Atmosphäre tat sich auf. Patrick befriedigte nebenbei eine Dame von der Presse (mit einem Bericht - nicht was ihr denkt !!), so dass die Pressemitteilung schon am nächsten Tag vorlag. Sie alle können später sagen: Ich war dabei! Die Träume des Bill WorlitzschBill ist ein Liebhaber des Dresden aus der Zeit des siebenjährigen Krieges. Er will diese Zeit mit etlichen Gebäuden und hunderten Figuren wiederbeleben. Der Anfang ist schon hervorragend gelungen. Man hatte Gelegenheit, seine ersten Module im Museum zu bewundern. Bill ist, wie man sehen kann, ein Fassadenkünstler im Dioramenbau und ein sehr guter Figurenmaler.
Zurück zu den AusstellernNach einem kurzen Gespräch mit dem Stab Napoleons haben wir das Museum wieder verlassen. Bilder der Großdioramen Cröbern, Möckern und Festung Königsberg kann man mit separaten ausführlichen Berichten im Modellversium genießen. Auch über das neue Werk von Wolfgang und Torsten ("Teutonic Order"), das auch zu sehen war, existiert schon ein eigener Bericht. Wir begeben uns nun zu filigranen Kleinoden von Ray Caruana, Egbert Balzar und Rolf Reich. Die Farbenspiele von Ray CaruanaRay hat den weiten Weg von Malta zur Dioramica nicht gescheut. Er hat wohl den weitesten Weg gehabt und das in einer Zeit, als wieder mal die Lufthansa streikte. Da sieht man den Zusammenhalt der Figuren-Connection. Und das spricht auch für die Organisatoren. Es war natürlich nicht möglich, eine große Anzahl von Modellen im Flieger unterzubringen. Aber das, was wir sehen durften, war allerfeinste Qualität. Ray malt nicht einfach darauf los. Seine kleinen Vignetten mit der Vorliebe für die schönen Valdemar-Szenen sind gut durchdachte Farbkompositionen. Er führt praktisch mit den Farben das Auge des Betrachters durch die Handlung.
Egbert Balzar und meine ersten Schritte in die 1:72er WeltErik Trauner, Egbert Balzar und Thomas Willers - das waren die ersten Größen im 1:72er Bereich, die ich vor vielen Jahren im Internet entdeckte. Alle drei perfekte Figuren-Maler und der entscheidende Input zur Erweckung meiner Leidenschaft für das Hobby Dioramenbau im vollplastischen Bereich. Erik erregte damals schon Aufsehen mit seinem Diorama-Dreamland, Egbert und Thomas hatte ich auf Kai Fuhrmanns Händlerseite entdeckt, die eine stattliche Sammlung an bemalten Figurenmustern aus nahezu allen Epochen aufwies. Und jetzt konnte ich endlich Egberts Figuren life betrachten. Er hatte ein vielseitiges Angebot aufliegen. Ein Diorama schöner als das andere. Seine Auswahl besticht durch Vielfältigkeit, tolle Bemalung und raffinierte Figuren-Umbauten. Hier haben es mir vor allem die dynamischen Bewegungen der Pferde angetan. Meine Lieblings-Szene ist John Wayne mit Kavallerie aus dem Film "der Teufelshauptmann" (Orig.Titel "She wore a yellow ribbon"). Bei einem Blick in seine Fotobücher wurden mir zwei Dinge klar: 1. Die Fotos, die ich hier bei Kunstlicht machte, würden nie die volle Schönheit der Figuren wiedergeben. 2. Das wäre was für ein Special mit seinen tollen Aufnahmen Und so konnte ich Egbert für ein Special gewinnen. Das kommt dann nach dem Dioramica-Bericht. Ich freue mich schon darauf.
Schöne Dioramen von Rolf ReichRolf Reich ist schon seit Jahren in der Dioramenszene unterwegs und hat viel Abwechslung und Qualität im Sortiment. Bei ihm kann man auch mal so ein schönes Stück zum Freundschaftspreis erwerben, denn, wie so manch einer von uns, braucht auch er Platz für Neues.
Es folgt noch ein 4. TeilIm vierten und letzten Teil widmen wir uns Händlern und Modelleuren, natürlich wieder garniert mit schönen Dioramen. Wolfgang Hartung Publiziert am 03. Dezember 2016 Die Bilder stammen von Gertrud und Wolfgang Hartung. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |