Ferguson TE-A 20von Roland Kunze (1:24 Heller)Wie ich in der Bausatzbesprechung bereits erwähnt hatte, war ich äußerst gespannt darauf, was der Bausatz, der ja insgesamt einen guten Eindruck macht, hergeben würde. Ich begann umgehend mit dem Bau und da zuerst mit dem Zusammenfügen des Motor-Getriebeblocks. Hier trifft man bereits auf den ersten Stolperstein: das Teil B15 ist von innen anzubringen, was aus der Bauanleitung nicht eindeutig hervorgeht. Um das kleine Fahrzeug satt stehen zu lassen, habe ich den Hohlraum des Blockes mit Ballast gefüllt. Ich verwende hierfür verbrauchte Luftgewehrmunition. Dann können sämtliche in Chassisfarbe zu lackierende Teile angebaut werden. Sorgfältig arbeiten sollte man beim Ausrichten der Hinterrradachsen. Vorderachsschwinge, Lenklager und Stabilisator müssen stabil verklebt werden, da die Materialstärke im Bereich des Stabilisatorlagers recht dünn ist und hier brechen kann. Damit war dann der Torso schon ziemlich komplett und die Lackierung konnte folgen. Ich habe mich - trotz Protestes aus dem Familienkreis: „der ist aber sehr grau“ - für die einfarbige englische (Ur-)version entschieden, die in frisch restauriertem Look daherkommen sollte. Nach dem Trocknen des Lackes kamen dann der neue scratch gebaute Zündverteilerkopf (ich schaffe es einfach nicht, OOB zu bauen) an den Motorblock, worauf die Verkabelung erfolgen konnte. Benzinleitung, Gaszug, Ölpeilstab und Instrumentengehäuse samt Leitungen folgten. Wegen der Instrumentengehäuse musste die Batterie verkleinert werden, da sie sonst nicht auf den vorgesehenen Platz gepasst hätte. Besonders bei diesem Bauabschnitt war die Website von Hendrik Deters (www.hendrik-deters.de) sehr hilfreich, wo ausführlich die Restaurierung eines TEA 20 dokumentiert wird. Es ist interessant zu sehen, wie die Schritte beim Aufbauen des Originales denen des Modelles ähneln.
Dann konnten Kühler und Motorhaube montiert werden. Hier kommt man zu den nächsten beiden Stolpersteinen. Erst mal muss, um die Haube weit genug nach vorne umklappen zu können, an den Scharnieraufhängungen Material weggenommen werden. Wenn das erledigt ist, wird man feststellen, dass sich die Haube nicht schließen lässt. Hier beißen sich die beiden Fugentaschen auf der Innenseite der Haube (Warum, verdammt noch mal, hat man da so fette Dinger anmodelliert?? Geht sowas nicht mit weniger Aufwand?? Hat da überhaupt wer nachgedacht??) mit dem Kühler. Nach dem Abtragen des Materiales lässt sich die Haube dann einwandfrei öffnen und schließen. Und nachdem der TEA endlich auf seinen Rädern steht, konnte auch das Lenkgestänge montiert werden. Das Anbringen der drei winzigen Decals hat sich dann als relativ spaßbefreit dargestellt: weder blieben sie haften, noch reagierten sie irgendwie auf Weichmacher. Ich habe sie schließlich mit Revell AquaColor Klarlack „festgeklebt“. Die Ketten am Dreipunkt stammen von den alten Heller-Dachboden-Schiffen (man soll halt nichts wegschmeißen). Bei der Endmontage habe ich dann die Beleuchtung angebracht. Schon vor der erschütternden Erfahrung mit den Decals war klar, dass die Frontscheinwerfer Lampengläser aus Klarsichtmaterial erhalten sollten. In der Grabbelkiste fand ich Schlussleuchten, Blinkleuchten sowie die passenden Lampengläser, die in die ausgefrästen Lampenkörper eingesetzt wurden. Schließlich vervollständigen noch Schalthebel, Lenkrad und am Computer erstellte Kennzeichen das Modell. Heller beschert uns hier ein wirklich schönes Modell, das, weiß man um die versteckten Tücken, zügig zu bauen geht. Mir jedenfalls hat der Bau großen Spaß gemacht, der „Kleine Graue“ ist jetzt fertig und wartet auf landwirtschaftliche Verstärkung in der Vitrine. Ich hoffe, euch gefällt er ebenso wie mir. Roland Kunze Publiziert am 08. Dezember 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |