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Messerschmitt Bf 109 K-4

von Sebastian Haselsteiner (1:72 Airfix)

Messerschmitt Bf 109 K-4

Über genaue Details der Bf 109 und des Piloten soll es hier nicht gehen, sind beide doch vielen bekannt. Ohne abzuschweifen geht es gleich zu meinem Modell: die Bf 109 K-4 von Erich 'Bubi' Hartmann. Es gibt zwar Stimmen, die meinen, Hartmann hätte solch ein Tarnschema nicht geflogen, aber mich hat das nicht weiter gestört.

Messerschmitt Bf 109 K-4

Als Basisbausatz habe ich Airfix' Special Edition Bf 109 K-4 verwendet. Damals (1980er) hat Airfix eine Reihe von Bausätzen im Maßstab 1:72 veröffentlicht, mit denen sich die Flieger diverser Asse bauen ließen. Meinen erstand ich auf einem Jahrmarkt in meiner Nähe. Kurisoserweiße war dort ein Losstand vertreten, der mehrere alte Airfix-Bausätze, originalverschweißt und in TOP-Zustand, als Gewinn anbot. War es doch eine einmalige Gelegenheit, erloste ich mir für gut 15 Euro drei Bausätze, Hartmanns Bf 109 K-4, Col. Meyers P-51 D und Wing Commander Johnsons Spitfire Mk IX.

Messerschmitt Bf 109 K-4

Entgegen Falko Bormanns MV-Artikel war ich von der Qualität überrascht: feine, aber erhabene Panellinien und eine Detailierung, die ich nicht erwartet hätte. Leider waren die Decals mit starkem Versatz gedruckt und damit unbrauchbar. Dieser Punkt war zu verschmerzen, wollte ich doch eine andere Maschine bauen, als die im Bausatz vorgesehene. Es ist anzumerken, dass der Bausatz ursprünglich von Heller stammt und 1972 erstmals erschienen ist.

Begonnen wurde der Bau ganz klassisch mit dem Cockpit, hier scratchte ich die Feuerschutzwand, die Abdeckung der MK 108 und die Sitzgurte, die ich aus bemalter Alufolie herstellte. Das Instrumentenbrett war ein Fantasiegebilde, ich bemalte es aber trotzdem. Bemalt wurde das gesamte Cockpit mit Staubgrau 77 von Revell, am gesamten Modell wurden nur Revellfarben verwendet, hauptsächlich Aqua-Farben, weil sie, wie ich finde, leichter zu verarbeiten sind. Die Gurte wurden mit Ocker 88 bemalt, die Detailbemalung erfolgte mit Schwarz 8. Gealtert habe ich durch ein Trockenmalen mit Silber 90 und Braun 381 und durch ein Washing mit Braun 85, das Erde darstellen sollte. Letzteres wurde mit Spiritus, wie alle Aqua-Farben, stark verdünnt und in alle Kanten fließen gelassen, wo es den gewollten Dreckeffekt erzeugte.

Beim Zusammenbau des Rumpfes zeigte sich, dass das Instrumentenbrett zu breit war, weshalb ich es schließlich wegließ. Der Zusammenbau selbst war ein Kinderspiel. Die Rumpfhälften besaßen zwar keine Passstifte, aber sie passten hervorragend zusammen. Auch die Flügel passten nach etwas Trockenpassen und Abschleifen gut an den Rumpf. Somit war das Spachteln und Schleifen auf ein erfreulich geringes Maß begrenzt. Auch hat der Propeller, den ich drehbar einbaute, nur ein sehr kleines Spiel.

Messerschmitt Bf 109 K-4

Messerschmitt Bf 109 K-4

Obwohl die Qualität der erhabenen Panellinien zu überzeugen wusste, habe ich dennoch das gesamte Modell mit Sägen von CMK neu graviert. Alle Steuerflächen wurden ausgesägt und dann ausgelenkt wieder angeklebt. Eine Ausnahme stellen die Querruder dar, die ich aus Sorge um die Stabilität unverändert ließ. Die Kühlerklappen wurden dünner geschliffen, allerdings werde ich beim nächsten Modell Teelichtalu verwenden, weil es eine realistischere Dicke hat, sehr leicht zu haben ist und genügend Stabilität aufweist. Für die Vorflügel scratchte ich die Halterungen, man kann diese ja schlecht in die Luft kleben.

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Messerschmitt Bf 109 K-4

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Nach einer Schicht Aqua Color Basic wurden verbliebene Unsauberkeiten entfernt und nochmal grundiert. Die Lackierung erfolgte mit der Airgun, als Farben wurden verwendet: Helloliv 45 für das Fahrwerk, die Radschächte und die Innenseite der Kühler, Hellblau 49 für die Unterseite, Blaugrau 79 und Bronzegrün 65 für die Oberseite, Schwarz 8 für den Spinner, Schwarzgrün 40 für die Propellerblätter sowie Gelb 15 für die Signalflächen. Die Lackierung erfolgte freihändig ohne Maske, ich verwendete lediglich Tape für die Signalflächen.

Messerschmitt Bf 109 K-4

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Nach einer Schicht Enamel Farblos 1 wurden die Markierungen per Maske aufgesprüht, weil, wie bereits genannt, die Decals mit Versatz gedruckt waren. Die Masken wurden auf Malerkrepp mit einem feinen Bleistift gezeichnet, per Skalpel ausgeschnitten und aufgeklebt. Die Tulpe entstand durch Abkleben durch Streifen Revell Masking Tape, was gut funktionierte. Als Farben wurde Weiß 5 und Schwarz 8 verwendet. Selten auftretende Farbunterläufe konnten mit Spiritus und Wattestäbchen einfach weggewischt werden.

Messerschmitt Bf 109 K-4

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Als einzige Decals wurden die Spinnerspirale, das Herz und einige Wartungsbeschriftungen verwendet. Nach einer weiteren Schicht Farblos 1 erfolgte das Altern. Mit Schwarz 8 und Spiritus mixte ich ein Washing, das ich in die Panellinien laufen ließ und Überschüssiges mit einem Wattestäbchen und etwas Spiritus wegwischte. Das Fahrwerk und die Fahrwerksschächte alterte ich mit Trockenmalen von zuerst Silber 90, dann Braun 381. So wurden Lackabplatzer dargestellt, die logischerweiße unter dem Dreck liegen. Überall am Flieger tupfte ich Lackabplatzer mit Silber 90 auf. Schmachspuren und die Abgasfahne stellte ich mit Tropfen von Schwarz 8 dar, das ich mit einem Wattestäbchen in Flugrichtung verstrich, bzw. durch Trockenmalen. Am Seitenruder pinselte ich die roten Streifen mit Feuerrot 330 auf. Nach Abschluss dieser Arbeiten wurde das Modell mit Humbrol Clear Satin Varnish versiegelt und letzte Kleinteile und das bemalte Canopy angeklebt. Die Verspannung wurde mit gezogenem Gussast dargestellt, der schwarz bemalt und mit einer heißen Nadel gespannt wurde.

Unglücklicherweiße neigt das Varnish von Humbrol zum 'Einweißen', weshalb fast das gesamte Modell mit einem leichten Weißton überzogen ist. Woran das liegt, weiß ich nicht, für Hinweise und Tipps wäre ich sehr dankbar

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Messerschmitt Bf 109 K-4

 

Abschließend betrachtet ein relativ guter Basisbausatz, aus dem sich mit einigen Mühen ein schönes Modell zaubern lässt. Es gibt zwar längst tolle Bausätze der 'Kurfürst', aber es hat doch etwas schönes, einen (Ur-)Altbausatz zu etwas Schönem werden zu lassen.

Sebastian Haselsteiner

Publiziert am 25. Oktober 2016

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