De Havilland Canada DHC-2 Beavervon Bill Retoff (1:72 Hobbycraft)Hier meine DHC-2 Beaver von Hobbycraft. Der Bausatz ist recht einfach aufgebaut und besteht aus etwas mehr als 50 Teilen. Neben dem normalen Fahrwerk liegen ebenfalls Skier als zweite Variante bei. Die Rumpfhälften sind komplett in klarem Plastik gegossen. Sie sind einfach zu kleben und zu schleifen und lassen sich ebenfalls gut abkleben, bevor es an die Lackierung geht. Ich fragte mich, ob die Rumpfhälften eventuell nach der Lackierung lichtdurchlässig sein würden - aber nein, nach einer dünnen Schicht grauer Grundierung waren sie genau so undurchlässig wie farbig gespritzer Kunststoff. Dabei ist das Plastik noch dünn genug, dass man am Ende durch die Fensterflächen das Innere sehen kann. Der Bau ist insgesamt Routine. Der einzig mühsame Abschnitt war das Anbringen der zwölf Landeklappenscharniere auf der Flügelunterseite. Aber alles passte gut. Ich dünnte sie nach dem Anbringen durch Abschleifen noch etwas ab. Die Einstiegsleitern und das Pitotrohr wurden ebenfalls etwas abgedünnt. Die Räder halten sogar ohne Kleber und die Flügel-Rumpf-Streben ließen sich ohne Probleme montieren. Meine Hobbycraft Beaver stellt eine L-20 der Royal Laotian Air Force Mitte der 1960er dar. Die grüne Farbe ist eine nach Augenmaß angemischte Mixtur aus Hellgrau, Grün und Testors Model Master FS34086. Im Vergleich mit den wenigen Fotos von getarnten laotischen L-20 bin ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Antennen oder Antennendrähte brachte ich keine an. Ein paar laotische Beaver flogen so, zumindest während eines Teils ihrer Einsatzzeit. Bei jedem Bau werte ich es als ein Plus, wenn ich eine neue Technik oder einen neuen Trick dazu lernen kann. Und das war hier der Fall! Die einzigen Roundels der Royal Laotian Air Force, die ich zur Hand hatte, stammten von einem Esci „Air Forces" Decalbogen aus den 80ern. Und sie waren auffällig verdruckt. Nun, derselbe Decalbogen enthielt auch einige Rote Kreuz Roundels. Ich klebte also zuerst ein Rote Kreuz Roundel auf die jeweiligen Stellen meiner L-20. Nachdem diese getrocknet waren schnitt ich jedes laotische Roundel so nah wie möglich an dem roten Kreis aus und legte diese dann auf die Rote Kreuz Abzeichen. Mit Microsol und Solvaset schmiegten sich die Decals gut an die Modelloberfläche an. Die gelben Stencils entstanden aus gelben Decalstreifen und wurden filigran mit der grünen Grundfarbe des Modells übermalt, um die einzelnen Buchstaben zu simulieren. Das sieht ziemlich überzeugend aus, auch aus der Nähe betrachtet. Meine Papiermasken waren viel zu ungenau, als dass ich die kleinen Bullaugenfenster auf beiden Seiten des Rumpfes damit hätte maskieren können. Daher bildete ich diese Bullaugen mit schwarzer Farbe nach, die ich mit einem modifizierten runden Zahnstocher, den ich nun schon seit über 30 Jahren nutze, auf einen klaren Decalfilm gestrichen hatte. Das Ergebnis? Gar nicht mal so schlecht! Ich betonte die Panellines und Verbindungsstellen der Flugzeugzelle mit einem Acryl-Washing, entschied mich ansonsten aber dafür, diese L-20 sauber und fabrikneu darzustellen. Dieser Hobbycraft Bausatz wurde als Zwischendurch-Projekt gebaut...zwischen "wichtigeren" Modellen. Letztendlich stellte es sich aber als Projekt mit hohem Spaßfaktor heraus. Hobbycraft bietet ebenfalls eine Schwimmer-Version der DHC-2 an. Und lasst uns nicht ihre DHC-3 Otter Bausätze vergessen. Es wäre fabelhaft mindestens ein paar von diesen auch irgendwann einmal zu bauen. Wer also etwas aus dem Rahmen fallende Themen gerne mag, etwas eher Unglamouröses; oder wenn es einmal ein Versorgungsflieger sein soll, dem kann ich die Hobbycraft DHC-2 nur empfehlen! Bill Retoff Publiziert am 10. August 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |