15 cm Nebelwerfer 41Verteidigung eines Bauernhofsvon Theo Peter (1:72 Italeri)
Zum Original:Der von den Deutschen als Nebelwerfer 41 bezeichnete Raketenwerfer wurde bereits im Ersten Weltkrieg als Granatwerfer entwickelt und im Zweiten Weltkrieg als Raketenwerfer weiterentwickelt. Die Waffe besteht aus sechs im Kreis angeordneten 1,30 Meter langen Rohren, die in zehn Sekunden sechs Raketen bis zu zehn Kilometer weit feuern konnten. Die enorme Feuerrate, die typischen Zischgeräusche sowie die Rauchwolken beim Abfeuern der Raketen sorgten für gehörigen Respekt bei den Gegnern. Vor allem die Russen besaßen mit der Katjuscha einen ähnlichen Mehrfachraketenwerfer, der unter dem Namen "Stalinorgel" bekannt wurde, und wussten, welche Zerstörungsgewalt diese Geräusche mit sich brachten.
Grundlage des Nebelwerfers war die Lafette der 3,7cm PaK (Panzerabwehrkanone), die aufgrund der geringen Durchschlagskraft in den späten Kriegsjahren nicht mehr verwendet werden konnte. Geladen wurde der Nebelwerfer 41 mit Raketen des Kalibers 150mm. Ungewöhnlich war, dass sich die Treibladung im Raketenkopf und der Splittergefechtskopf im Heck der Rakete befand.
Für die Bezeichnung "Nebelwerfer" gibt es mehrere Mythen. Einer dieser Mythen ist, dass die Waffe nach ihrem Erfinder Rudolf Nebel benannt wurde. Ein weiterer Mythos besagt, dass eine "Nebeltruppe" eine Vorbereitung auf die chemische Kriegsführung war und deren Hauptwaffe der Nebelwerfer werden sollte. Die letzte Geschichte besagt, dass der Rauch/Nebel, der beim Abfeuern entstand, Grundlage für die Namensgebung des Raketenwerfers war. Modifikationen dieses Waffensystems stellen die sogenannten Panzerwerfer dar.
Zum Bau der Nebelwerfer:Gebaut wurden die Nebelwerfer aus der Kiste. Die Box enthält zwei Nebelwerfer und zwölf Soldaten in Winteruniformen sowie zahleiche Gewehre und Munition für die Smoke Units. Der Bau der Nebelwerfer stellte keinerlei Probleme dar. Leider lagen dem Bausatz keinerlei Decals bei. Die Rückseite der Verpackung dient als Bauanleitung. Das Hauptaugenmerk lag beim Bau dieses Kits eindeutig auf der Bemalung der Figuren. Einige der Raketen des Nebelwerfers wurden mit dem Cuttermesser entfernt, um abgefeuerte Raketenrohre darzustellen.
Bei den Figuren musste einiges an Fischhaut entfernt werden. Einige Arme konnten in unterschiedlichen Posen an den Soldaten angeklebt werden. So gibt einem der Kit die Möglichkeiten, den Soldaten Gewehre, Raketen oder Munitionskisten in die Arme zu kleben. Bemalt wurden die Soldaten mit matten Revellfarben und einem sehr dünnen Pinsel. Die sehr dünnen Linien wurden mit einem dünnen gezogenen Gussast auf den Figuren aufgetragen. Mit derselben Methode wurden auch die Nebelwerfer bemalt. Anschließend folgte eine Alterung mit dem Trockenmalverfahren.
Zum Schluss wurden einige der Soldaten umgebaut. So erhielten zwei Soldaten Leinen zum Abfeuern der Raketenwerfer. Allerdings fiel mir nach dem Bemalen auf, dass alle Soldaten "fast" gleich bemalt waren. So erhielten zwei Soldaten kurzer Hand Flecktarn-Hosen, zwei weitere weiße Helme sowie ein Soldat einen Panzerschreck statt des "üblichen" Gewehrs. Abschließend erhielten alle Soldaten ein Wappen aus dem Farbdrucker, welche mit Weißleim am Stahlhelm befestigt wurde.
Das Diorama:Das Diorama stellt eine Szene auf einem von der deutschen Wehrmacht eingenommenen russischen Bauernhof im Winter 1943 dar. Nachdem die Deutschen den auf einem Hügel gelegenen Bauernhof eingenommen haben, beginnen diese schnell die Gemäuer für eigene Zwecke zu verwenden und zu sichern. Denn der russische Gegenangriff steht, nach Meinung des deutschen Majors, unmittelbar bevor. Einer der Wachleute hat verdächtige Geräusche vernommen und alarmiert seine Kameraden. Unmittelbar nach deren Alarmierung begann das Gewusel im Hof des Gehöfts, welches im Diorama dargestellt wird.
Die Grundplatte des Displays besteht aus brauner Wellpappe. Das Haus und der Schuppen sind Marke Eigenbau und entstanden aus Pappe und viel Weißleim. Das Dach des Schuppens stammt aus dem MiniArt Bausatz "East European Barn" in 1:72. Die Fassaden wurden mit einer Mischung aus Vogelsand, Weißleim und Farbe bestrichen, um die Wandstruktur darzustellen. Anschließend wurden die Gemäuer mit heller Revellfarbe und einem sehr dicken Pinsel trockenbemalt. Der Torbogen des Schuppens stammt aus der Restekiste und entstammt ebenfalls einem alten MiniArt Bausatz (1:72 Service Station). Gleiches gilt auch für die Holztüren und Holztore. Das "Stille Örtchen" ist ebenfalls Marke Eigenbau und besteht aus Karton und Balsaholz.
Für die Mistgrube wurde langfasriges Streugras mit Revellfarbe bemalt und anschließend auf einen Styroporrest geklebt. Zahlreiche Details lassen das Diorama realistischer wirken (wie beispielsweise eine Leiter von Preiser, ein Sd.Kfz.2 von Academy, Grünzeug aus der Natur, Munition von CMK, Waffen von Preiser, Kartenmaterial aus dem Farbdrucker, Scherenfernrohr von Revell, Kisten von Italeri, Rechen von Preiser, Mistgabel von Preiser, Wegweiser aus dem Drucker, Wagenräder von Revell, Fässer von Academy uvm.)
Abschließend wurde das komplette Diorama mit Kreidestaub und Babypuder bestreut, um frischen Schneefall zu simulieren. Fuß- und Radabdrücke wurden mit einem feinen Pinsel in die "Schneeschicht" gepinselt.
Fazit:Ein sehr einfacher Bausatz, der dennoch Lust auf mehr macht und vor allem Dioramenbauern zu empfehlen ist. Sicherlich machen die Figuren auch in anderen Displays eine sehr gute Figur. Der Schwerpunkt des Kits liegt mit Sicherheit beim Bemalen der Figuren, da nicht wirklich viel zusammengebaut werden muss. Dennoch machte der Bau extrem viel Spaß und kann ohne Bedenken auch Modellbauneulingen empfohlen werden. Ich hoffe das kleine Diorama gefällt. Viel Spaß beim Entdecken...
Blick auf die scratch gebaute Mistgrube aus langfasrigem Streugras und Styrodur. Theo Peter Publiziert am 23. März 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |