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Sopwith F.1 Camel

von Stefan Schmohl (1:72 Revell)

Sopwith F.1 Camel

Zum Orginal

Die Sopwith F.1 Camel, eine Weiterentwicklung des Doppeldeckers „Pup", war das erfolgreichste britische Jagd- und Aufklärungsflugzeug im ersten Weltkrieg. Der erste Prototyp flog im Februar 1917, und die Camel galt als Antwort auf die neuesten deutschen Flugzeugtypen. Die Camel wurde zuerst beim Royal Naval Air Service eingesetzt, wo am 4. Juli 1917 fünf Maschinen dieses Typs erfolgreich eine Formation Bomber des Typs Gotha abfingen. Sieben weitere Marineeinheiten setzten die Camel ein und von 1.294 von Flugzeugen des Typs Camel abgeschossenen feindlichen Flugzeugen gingen 386 auf das Konto von bei der Marine eingesetzten Maschinen. Auch das Royal Flying Corps begann im Juli 1917 damit, Einheiten mit dem Typ Camel F.1 neu auszurüsten; es gab 14 Squadrons, bevor das RFC und der RNAS am 1. April 1918 in der neuen Royal Air Force aufgingen. Nach diesem Zeitpunkt wurden vier weitere RAF-Staffeln mit der Camel neu ausgestattet. Etwa 5.500 Flugzeuge des Typs Camel F.1 wurden an Einsatzstaffeln ausgeliefert, von denen die meisten an der Westfront in Frankreich, im Nahen Osten und Russland stationiert waren. Der Typ wurde auch häufig für den Angriffskampf auf Bodenziele eingesetzt, wobei die Verluste bei diesen Einsätzen wie auch im Luftkampf enorm waren. Weitere hohe Verluste gingen aber auch auf das Konto von Unfällen, denn die Camel war extrem manövrierfähig und verzieh ihren Piloten keine Unachtsamkeit.

Sopwith F.1 Camel

Viele herausragende Piloten flogen diese Maschine und erzielten mit ihr viele Abschüsse. Es gab 19 Fliegerasse bei der RNAS und dem RFC/der RAF, deren persönliche Abschusserfolge bei 20 oder mehr lagen. Im Vereinigten Königreich wurden viele Flug zeuge des Typs Camel für Verteidigungseinsätze bei Nacht eingesetzt. Weitere Hauptnutzer dieses Typs waren die 17. und 148. Aero Squadron des U.S. Air Service und vier Staffeln der belgischen Luftstreitkräfte. Die F.1 Camel wurde entweder von Umlaufmotoren des Typs Clerget mit 130 PS, Le Rhône mit 110 PS oder Bentley B.R.1 mit 150 PS angetrieben und erzielte so Höchstgeschwindigkeiten zwischen 177 und 193 km/h (110 - 120 mph) auf 3.048 m Höhe (10.000 ft.). Spannweite: 8,53m (28 ft). Länge: mit Clergetmotor 5,71m (18 ft 9 in.) oder mit Bentleymotor 5,63m (18 ft 6 in.). Bewaffnung: zwei fest eingebaute, synchronisierte Vickers-Maschinengewehre des Kalibers 7,69mm (0,303 in.), außerdem bis zu vier 9,07 kg (20 lb) schwere Cooper-Bomben an Stationen unter dem Rumpf

(Quelle: Revell Bauanleitung)

Sopwith F.1 Camel

Zum Modell

Die Spritzform der Camel hat, wie die fast aller WWI Flugzeuge von Revell in diesem Maßstab, schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel. Man sollte also nicht allzu viel erwarten. Dieser Bausatz gehört jedoch zu den schlechtesten. Detailmangel und Fischhäute sind noch zu verkraften. Schlimmer sind die schlechte Passform und der Verzug, insbesondere an der unteren Tragfläche: wenn man sich das fertige Modell anschaut, ist es eine ziemlich schiefe Angelegenheit! Als Übungsmodell ist der Bausatz jedoch durchaus zu gebrauchen, erst recht bei dem günstigen Preis und den schönen Decals.

Bei diesem Modell habe ich erstmalig die Verspannungsmethode aus Angelschnur und Drahtösen probiert. Die Monofil Angelschnur hat einen Durchmesser von 0,12mm und wurde mit einem Edding schwarz eingefärbt. Der Kupferdraht hat 0,1mm, wurde aus Telefonkabeln gewonnen und an einer Stecknadel verdrillt. Zugegeben brauche ich damit noch etwas Übung, es hat allerding sehr viel Spaß gemacht. Die in Senklöchern versenkten „Spannschlösser" sind erstaunlich robust: trotz mehrfachem Verbiegen ist keine einzige gebrochen. In Zukunft würde ich dieses Verfahren aber eher bei 1:48 anwenden, da es in 1:72 doch etwas zu klobig wirkt.

Sopwith F.1 Camel

Die MGs haben noch je eine Laufmündung spendiert bekommen. Das Lederpolster am Cockpit wurde mit Liquid Green Stuff nachmodelliert. Ansonsten wurde weitgehend OOB gebaut. Selbst das sonst obligatorische Scratchen des Cockpits habe ich mir hier erspart. Die Heckstütze musste allerdings wegen Bruchs des Originals rudimentär ersetzt werden. Leider ist mir diese etwas zu grob geraten.

Lackiert wurde überwiegend nach Anleitung mit Revell Aquas. Die dezente Holzmusterung an Rumpf und Propeller entstand aus den hervorragenden Ölfarben von MIG: Abt092 für den Untergrund sowie Abt.060 für die Struktur mittels Trockenmalen. Am Schluss gab es einen seidenmatten Klarlacküberzug von Vallejo.

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Sopwith F.1 Camel

 

Stefan Schmohl

Publiziert am 21. November 2015

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