SMS Torpedoboot A 86von Mathias Carl (1:350 Mirage Hobby)Das Original:Die Klasse der Küstentorpedoboote vomTyp AIII, zu denen auch das Torpedoboot A 86 gehörte, gingen aus den Booten der Klassen AI und AII hervor. Die Boote des Entwurfs AIII sollten die hauptsächlichen Schwächen der Vorgänger, wie zu geringe Bewaffnung und Geschwindigkeit, vermeiden, was auch in Maßen gelang. Sie bewiesen wesentlich bessere See- und Manövriereigenschaften, so dass sie den in sie gesetzten Erwartungen besser gerecht werden konnten. Bei einer recht geringen Verdrängung von gerade einmal 350ts führten sie als Bewaffnung zwei 8.8cm SK sowie ein 450mm Torpedorohr. Die Besatzung setzte sich aus insgesamt 50 Mann zusammen. Insgesamt wurden 91 Boote der verschiedenen A-Typen bis Kriegsende gebaut und in Dienst gestellt. Das Torpedoboot A 86 überlebte den Krieg und wurde 1920 abgewrackt. Der Bausatz:Verwendet habe ich den 1:350er Bausatz von Mirage Hobby. Dieser ist zwar doch in weiten Teilen Mirage-typisch recht grob, bietet aber eine gute Ausgangslage für ein ansehnliches Modell eines kaiserlichen Torpedobootes und ist noch dazu der einzige Spritzguss-Bausatz einer solchen Einheit in 1:350. Das Modell:Aufgrund der recht schwachen Detaillierung habe ich, in einem gewissen Rahmen, einige Verbesserungen durchgeführt, um so dem Modell etwas mehr Tiefe zu geben. Sicherlich wäre mehr möglich gewesen, aber mir ging es dieses Mal darum, den Bau relativ zeitnah abzuschließen. Dazu wurde zunächst das von Mirage Hobby für den mitgelieferten Sockel vorgesehene Loch im Rumpf mittels Sheet und Spachtel verschlossen. Die beiden Rumpfhälften und das Deck wiesen eine sehr gute Passung auf, so dass lediglich die durch den zu kleinen Karton verursachten Bruchstellen ein wenig Spachtel benötigten. Dies traf im Übrigen auch auf die Teile für den Übergang zur Back zu, nur dass diese von mir noch ausgedünnt und mittels PE-Schotten verfeinert wurden. Die Stützen beider Nocken und des "Turms" mittschiffs wurden von den angespritzten Streben befreit und ausgedünnt. Ein Schritt, der letztendlich notwendig war, da die Bausatzteile schlicht viel zu grob und dick waren und ich die Verspannungen so durch Draht ersetzen konnte. Wie bei den Nocken, so wurden auch sämtliche Leitern und Niedergänge durch PE-Teile verfeinert, waren doch auch hier die Bausatzteile einfach zu grob dargestellt. Ein Sachverhalt, der für den gesamten Bausatz gilt. Deshalb wurden auch Kabeltrommeln, Fenster und Bullaugen durch PE-Teile ersetzt, was den positiven Nebeneffekt hatte, dass ich gleich einige der Positionen korrigieren konnte. Beim Rettungsfloß wurde zur Überarbeitung das Innenleben entfernt und durch ein Netz aus Tamiya-Tape-Streifen ersetzt, um so mehr Tiefe zu bekommen. Die Verzurrungen habe ich aus heißgezogenem Gussast erstellt. Zusätzlich wurden noch der Scheinwerfer und die Brückenfenster geöffnet und mit Weißleim sowie Future verglast. Allerdings muss ich sagen, dass es bedauerlicherweise bei den Brückenfenstern vergebens war, da man durch die kleinen Öffnungen nichts von der wirklich gut gestalteten Brücke erkennen kann. Die Flaggen habe ich nach meiner Schokoladen-Alufolien-Methode behandelt, um sie so dynamischer darstellen zu können. Die Bauanleitung gibt zwar die Verwendung einer Reling an, da man hier vier der Rettungsringe anbringen soll, allerdings liegt dem Bausatz nichts in der Richtung bei, so dass auch hier wieder Teile aus meiner Restekiste zum Einsatz gelangten. Gleiches gilt auch für die Reling des Signaldecks, die zusätzlich noch mit einer Papiertaschentuch-Persenning bezogen wurde. Der Ladebaum auf der Back wurde durch einen Eigenbau aus Draht ersetzt und die Ankerleinen aus gezogenem Gussast erstellt. Schlussendlich erhielt noch der Kutter ein neues Innenleben aus Papierstreifen sowie eine Pinne aus der Restekiste. Die Riemen wurden aus Kupferdraht erstellt, den ich passend abgelängt so wie an einem Ende plattgedrückt habe. Die Takelage entstand nach den Plänen aus oben erwähntem Buch mittels heißgezogenem Gussast. Es liest sich zwar alles recht viel, allerdings war der Bau summa summarum in ca. 10h erledigt. Teils bedingt durch die geringe Größe des Bausatzes, der gerade einmal 18cm in der Länge misst, als auch durch die gute Passung der Bausatzteile. Eine Hilfe während des gesamten Baus war der im Buch "Z-Vor, Bd.I" von H.Fock abgedruckte Plan.
Quellen:
Mathias Carl Publiziert am 21. November 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |