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Volkswagen Typ 87

Nachschubplanung

von Theo Peter (1:72 Military Wheels)

Volkswagen Typ 87

Zum Modell:

Dargestellt wird der geländegängige Volkswagen Typ 87 des deutschen Afrikakorps (DAK). Die zivile Karosserie wurde auf das Fahrgestell des Kübelwagens gebaut. Im Gegensatz zur zivilen Variante erhielt der Typ 87 so eine größere Bodenfreiheit und wurde durch Anbringung von Stollenreifen zu einem echten Geländewagen. So entstand ein geschlossenes Fahrzeug mit Geländefähigkeiten des Kübelwagens. Ebenso wurde die 4-Gang-Schaltung durch eine 5-Gang-Schaltung ersetzt. Die Fahrzeuge, die nach Afrika geliefert wurden, erhielten eine Sandbereifung (sehr breite Reifen mit Schaufelstollen). Den größten Nachteil des Fahrzeugs stellt die auf zwei begrenzte Anzahl der Türen dar. So konnten die hinten sitzenden Soldaten bei Beschuss nur sehr langsam aus dem Fahrzeug aussteigen. Ebenso fehlte ein großer Tank, wodurch die Besatzungen gezwungen waren Kanister am Fahrzeugäußeren zu befestigen, die leichte Ziele für angreifende Feinde waren. Dennoch wurden die Fahrzeuge von deutschen Befehlshabern gerne verwendet.

Volkswagen Typ 87

Zum Bau:

Hierfür wurde das bereits auf Modellversium gezeigte Modell "VW Typ 87" demontiert und nochmals komplett aufgebaut bzw. neu detailliert. Da der Bausatz von sehr schlechter Qualität war und meine damaligen Modellbauleistungen auch nicht die besten waren, war das Ergebnis damals nicht besonders überzeugend. Als erstes wurden die Decals, Stoßstangen, Reifen, Sitze, Lenkrad und Fensterscheiben entfernt. Anschließend wurde der Innenraum neu bemalt. Das Armaturenbrett wurde mit Decals eines alten Fujimi und Italeri Bausatzes detailliert. Das Lenkrad spendierte ein alter Dragonbausatz, da das MW-Lenkrad nicht zu gebrauchen ist. Das Lenkrad wurde mit Hilfe eines gezogenen Gussastes montiert. Ebenso wurde ein MG42 mit MG-Ständer (Revell und Italeri) im Modellinneren befestigt.

Nachdem der Innenraum neu gestaltet war, wurde die Dachverstrebung entfernt und durch Plastikreste neu aufgebaut. Diese Teile wurden anschließend verspachtelt und verschliffen. Die Räder stammen ebenfalls aus einem Dragon Bausatz, da die mitgelieferten Reifen zu klein sind und keine Sandreifen darstellen und ich ein Fahrzeug des DAK darstellen wollte. Da die neuen Reifen nicht unter die alten Kotflügel passten, wurden diese kurzerhand mit Schleifpapier und der Raspel angepasst. Außerdem wurde das ganze Fahrzeug ein "wenig" höher gelegt, um die militärische Typ 87 Version darzustellen, welche im Gegensatz zur zivilen Version eine größere Bodenfreiheit aufwies.

Volkswagen Typ 87

Am Fahrzeugäußeren wurden ein Kanister (Academy), eine Schaufel (Preiser), ein Beil (Italeri), eine Zange (Caesar Miniatures) und ein Verdeck (aus dem Bausatz selbst, aber mit Weißleim und Papiertaschentuch überzogen) angebracht. Nachdem alle Gegenstände am Fahrzeug angebracht waren, wurde das komplette Modell von vorne bis hinten neu verspachtelt und anschließend mit matten Revellfarben bemalt. Die Rücklichter wurden durch Auftupfen von Weißleim plastischer gestaltet. Die Abziehbilder stammen von Italeri und Revell und konnten ohne Probleme am Fahrzeug angebracht werden. Als letztes wurden die Stoßstangen wieder am Fahrzeug angebracht. Und siehe da, ein komplett neuer Anblick, auch wenn die Räder im Nachhinein ein wenig wuchtig wirken (Was mich aber nicht weiter stört :-) ).

Volkswagen Typ 87

Das Display:

Das Deutsche Afrika Korps DAK stellte einen Großverband der deutschen Wehrmacht unter Leitung des später als Wüstenfuchs bezeichneten späteren Generalfeldmarschall Erwin Rommels dar. Zusammen mit italienischen Panzerverbänden gelang es den Truppen des DAK Tunesien, Libyen und später auch Ägypten zu erobern. Die Briten wurden von Rommels Afrikakorps immer weiter zurückgedrängt. Erst im Jahre 1942 wendete sich das Blatt, als anglo-amerikanische Truppen in Marokko und Algerien landeten und das DAK in einen Zweifrontenkrieg zwangen. Nun rächte sich der lange und materialintensive Kampf um die Festung Tobruk mit den Briten und Australiern. Die Nachschubwege rissen ab und die Soldaten wurden "kriegsmüde". Aufgrund der aussichtslosen Situation kapitulierten die Italiener und die Deutschen im Mai 1943, während Erwin Rommel kurz zuvor nach Deutschland zurückkehrte, um nicht mit der Niederlage des DAK in Verbindung gebracht zu werden. Das Diorama soll eine Szene im Jahre 1942 in der Nähe von El Alamein zeigen, bei der mehrere hochrangige Militärs über die noch wenigen Nachschubreserven für den Kampf gegen die britische 8. Armee, unter Leitung von General Montgomery, streiten. Weder Ersatzteile, Wasser, Treibstoff, Munition, Panzer und auch Soldaten waren gegen Ende 1942 in ausreichender Menge vorhanden.

Die Grundplatte (ca. 7x15cm) entstand aus Karton. Das afrikanische Lehmhaus mit Mauer wurde scratch gebaut. Grundmaterial stellte wieder einmal Styrodur dar. Der abgeplatze Lehm und die darunter hervorkommenden Steine wurden einfach in das Material geritzt und geschnitten. Die Balken entstanden aus Streichhölzern, die in das Styrodur gedrückt wurden. Die Türen entstanden aus echten Holzstücken. Das komplette Diorama wurde mit matten Revellfarben bemalt. Die Palme besteht aus einem gezogenen Gussast, der mit Watte und Weißleim beklebt wurde und Palmenblätter aus Papier, Wasserfarbe und Weißleim. Der Sand (Mischung aus Vogelsand, Revell-Afrikabraun, Nitroverdünnung und Weißleim) wurde mit einem Löffel auf das Display verteilt. Das komplette Display wurde mit einigen Stücken aus der Restekiste detailliert. Die Mistgabel stammt von Preiser, das Speichenrad von RPM, das Fass von Italeri, das Propagandaplakat aus dem Drucker und die Wasserkisten von Preiser. Die Soldaten stammen alle von Revell, einige aus dem Bausatz "Deutsches Afrikakorps" und der Rest aus dem Bausatz "Deutsche leFH18". Die Personen wurden mit matten Revellfarben und dem Pinsel bemalt.

Das Fazit:

Manchmal dauert es ein wenig, bis man einen alten Bausatz nochmals auf den Tisch holt. In diesem Falle bin ich froh, den Bausatz nochmals hervorgeholt zu haben. Denn meine damalige Modellbauerfahrung war nach heutigem Wissensstand nicht wirklich zufriedenstellend. Alles in allem hat der Bau des Dioramas und auch des Modells sehr viel Spaß gemacht. Es wird sicherlich nicht das letzte Modell sein, das demontiert und neu aufgebaut wird und euch in neuem Farbkleid präsentiert wird. Ich hoffe es gefällt...

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Theo Peter

Publiziert am 22. August 2015

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