Jagdpanzer IVBlick in die Entwicklungsabteilungvon Theo Peter (1:72 verschiedene Hersteller)
Das Original:Heute zeige ich euch meinen zweiten Versuch, einen deutschen Jagdpanzer IV (auch als Sd.Kfz.162 bezeichnet) darzustellen. Der Jagdpanzer IV gehörte zur Kategorie der "Panzerjäger". Charakteristisch für die Kategorie der deutschen "Panzerjäger" ist der fehlende Drehturm und die starr montierte Kanone. Aufgrund des fehlenden Turms hat der Panzer eine sehr niedrige Silhouette. Ziel der Panzerentwickler war es, einen noch niedrigeren Panzer mit noch größerer Bodenfreiheit zu entwerfen, als das bereits entwickelte Sturmgeschütz. Ebenso sollte die Panzerung des Panzerjägers IV stark erhöht werden. Als Bewaffnung des Jagdpanzer IV wurde auf die, bereits bei anderen Jagdpanzern verbaute, 7,5-cm-KwK Kanone zurückgegriffen. Als Unterbau des Jagdpanzer IV verwendeten die Erbauer das bereits vorhandene Panzer-IV-Fahrgestell. Das Endergebnis der Entwicklungen stellte letztendlich, der nur 1,85 Meter hohe, sehr gut gepanzerte und schwer bewaffnete Jagdpanzer IV dar.
Zum Bau:Der Panzer besteht aus dem bereits gezeigten "Jagdpanzer IV-Sd.Kfz.162-War-Taxi"-Modell. Dieser wurde komplett demontiert und neu bemalt. Zur Abwechslung nicht in Tarnfarben, sondern in Rot- und Rostbrauntönen sowie Olivgrün mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Die zahlreichen Markierungen der Mechaniker wurden mit Straßenmalkreide am Modell angebracht und mit Klarlack fixiert. Die Kette des Panzers wurde nicht montiert, da die Mechaniker noch an den Panzerlaufrollen arbeiten.
Beim Durchstöbern des Internets kam ich auf die Idee, eine Werkstatt zu bauen, in der sich ein Panzer im Aufbaustadium befindet. Kurze Zeit später sah ich mich am Computer sitzen und die Werkstattwände gestalten. Die Schiebetore wurden mit dem Computer angefertigt, in der entsprechenden Farbe gedruckt und auf Karton geklebt. Ebenso die kleine Türe. Die Backsteinwand entstand aus Strukturpapier von Faller. Die schwarzen Holz- und Stahlträger entstanden wiederum am Computer und wurden auf die Strukturpappe geleimt. Die mühsam angefertigten Einzelwände wurden in eine zurecht geschnittene Schuhschachtel geklebt (zwei Seiten der Schuhschachtel wurden mit dem Cuttermesser entfernt).
Um die Tiefe der Türen und Tore zu gewährleisten, wurde diese in drei Schichten in dem Schuhkarton angebracht (Erste Schicht = Türen und Tore, zweite Schicht = Balken und Stahlträger, dritte Schicht = Backsteingemäuer). Alle Kabel und Leitungen entstanden aus unterschiedlich dick gezogenen Gussästen, welche anschließend noch eingefärbt wurden.
Die Regale sind scratch gebaut und entstanden aus Balsaholz. Ebenso wurde der Schreibtisch aus Karton scratch angefertigt. Die Pläne und Bauzeichnungen sind verkleinerte Bau- bzw. Decalplatzierungsanleitungen diverser Modellbausatzhersteller. Das Wandregal mit Schraubenziehern und Schraubenschlüsseln spendierte der Drucker. Die restlichen Möbel stammen von Preiser (Unterschränke des Tisches sowie der Schrank beim Schiebetor). Die Kartonkisten wurden selbst angefertigt, während die übrigen Teile aus der Restekiste stammen. Durch Anbringung zahlreicher Warnschilder wurde der Werkstatt "Leben" engehaucht.
Die Ständerbohrmaschine wurde aus Gussästen, Plastikresten und Karton scratch erstellt. Das Rad, das die Bohrmaschine ans Werkstück heranführt, spendierte ein alter Italeri Bausatz. Die Metallspäne sind aus echtem Metall. Ebenso wurde ein 1:48 Wasserhahn an der Werkstattwand montiert. Die Fliesen unter dem Wasserhahn sowie die zahlreichen Kanaldeckel stammen aus einem Baumarktprospekt. Die Kette, die als Kran dienen sollte, wurde mit Zinkspray in der Farbe siber matt lackiert. Die Fässer, Werkstattkoffer, Autoteile, Laufrollen, Leitern, Podeste, Werkzeuge, Schweißgeräte, Kisten, Motoren und Ersatzteile stammen alle aus der Restekiste.
Die Soldaten stammen von CMK, Airfix, Revell und Ceasar Miniatures und sind bereits in anderen Dioramen gezeigt worden. Der Sicherungskasten entstand ebenfalls, wie auch die Lichtschalter, am Computer. Der Boden wurde mit Lineal und Fineliner bemalt. Anschließend wurden die "Karton-Beton"-Platten des Bodens mit zahlreichen Spritzern (Nitroverdünnung + Revellfarbe) verschmutzt. Die Hebebühne stellt eine Streichholzschachtel dar. Alles in allem ein sehr spannendes Projekt, das es erlaubte, mal etwas anderes als Natur zu basteln. Das Endergebnis ist nicht größer als ein handelsüblicher Schuhkarton. Der Bau hat sehr viel Spaß gemacht. Ich hoffe es gefällt und kann dem einen oder anderen als Inspiration für ähnliche Projekt dienen.
Die aus Plastikresten und Karton scratch erstelle Bohrmaschine Theo Peter Publiziert am 26. Juni 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |