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SMS Emden

Der kleine Held der Kaiserlichen Marine

von Wolfgang Hartung (1:350 Revell)

SMS Emden

Ein schöner Bausatz von Revell

Drei Gründe bewegten mich dazu, diesen im wahrsten Sinne des Wortes "kleinen Kreuzer" zu bauen: Der historische Hintergrund, die schönen Farben und der Maßstab in 1:350, der es mir erlaubte, das Schiff in einem Diorama mit einer Besatzung zum Leben zu erwecken. Als dann der Bausatz vor mir lag, war ich erfreut über die übersichtliche Bauanleitung, die in 21 Schritte gegliedert ist. Da ich mich schwerpunktmäßig mit Dioramenbau beschäftige, bin ich ganz froh, wenn sich der zeitliche Aufwand für das Plastikmodell in Grenzen hält. Nichtsdestoweniger waren da schon ein paar Hürden zu nehmen. Das waren insbesondere die Wasserlinie und die Kanten der Stahlplatten des Rumpfes, die mich bei der Farbgebung etwas länger beschäftigten. Ich musste dann noch ein paar Löcher im Deck für die Takelage anbringen (in der Bauanleitung wird nicht näher darauf eingegangen, wie man die sonst anbringen könnte). Da die Fäden sinnvoller Weise auf der Unterseite des Decks geklebt werden müssen, muss das Einfädeln logischer Weise vor dem Aufsetzen des Decks auf dem Rumpf stattfinden. Das war zwar auch nicht optimal, weil dann während der nächsten Arbeitsschritte dauernd die losen Fäden herumhingen, bis dann endlich die Masten angebracht waren. Aber mir fiel keine bessere Lösung ein. Die Schornsteine müssen ebenfalls für die Halterungen mit Bohrungen versorgt werden.

Beim Zusammenfügen des Rumpfes mit dem Deck ging es dann ziemlich eng her. Ich habe deshalb die beiden Rumpfhälften innen mit Molto Holz-Reparaturspachtel verstärkt, um das Auseinandersprengen der Teile zu vermeiden. Das war ein Versuch, denn ich hatte keine Ahnung, ob der Spachtel auf dem Plastik hält. Wider Erwarten hielt das wie der Teufel! Schnell stellte ich alsbald fest, dass dieser Maßstab nicht gerade mein Lieblingsthema für die Zukunft werden würde. Zu meinem Bedauern lagen dem Bausatz keine Foto-Ätzteile für die Relings bei (das wäre auch bei dem Kaufpreis von ca. € 16,-- etwas viel verlangt). Nach kurzer Recherche im Internet wurde ich dann bei Eduard fündig (Kriegsmarine railings 1/350, Art.Nr. 99010). Ich frage mich, ob der Plastikmodellbau bei dem vielen Spezialzubehör überhaupt noch ohne Internet funktionieren würde, nachdem ja Händler im richtigen Leben mittlerweile Mangelware sind. Nach der Pfriemelei mit der Takelage, die ja Gott sei Dank nicht allzu umfangreich ist, konnte ich dann endlich zum Dioramenbau übergehen. Ich habe versucht, mit ein paar Inseln und Palmen (Scratchbau) ein wenig "Indischer-Ozean-Feeling" einzubringen. Die Schiffsmannschaft wurde dann ebenfalls bei Eduard angeheuert (Kriegsmarine WW1 1/350, Art.Nr. 17529). 

Die Pfriemelei mit der Takelage. Hier sieht man, warum einige Löcher im Decksboden vorteilhaft sind. Allein die Nagelbänke könnten die Spannung nicht aushalten.Das Deck ist fertig und kann eingesetzt werden.Die Besatzung von EduardLöcher in den Schornsteinen für die Befestigung der Stahltrossen.Vorschattieren der RohlingeAuch die Palmen im kleinen Maßstab waren eine Pfriemelei.Das fertige Modell wird ins Diorama eingepasst.

Die Pfriemelei mit der Takelage. Hier sieht man, warum einige Löcher im Decksboden vorteilhaft sind. Allein die Nagelbänke könnten die Spannung nicht aushalten.

Die Pfriemelei mit der Takelage. Hier sieht man, warum einige Löcher im Decksboden vorteilhaft sind. Allein die Nagelbänke könnten die Spannung nicht aushalten. 

Kleiner Kreuzer - Große Helden

Die SMS Emden war ein kleiner Kreuzer der Deutschen Kaiserlichen Marine. Sie wurde nach der gleichnamigen Stadt Emden benannt und war das zweite Schiff der "Dresden-Klasse". Ihre Geschichte ist die eines Schiffes mit einem kurzen aber glänzenden Werdegang, das gegen die mächtigste Flotte der Welt antrat. Sie traf im September 1910 in Tsingtau (Ostasien) ein, von wo aus sie chinesische Gewässer befuhr. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges erhielt sie am 14. August 1914 den Befehl, einen Handelskrieg im Indischen Ozean zu führen. Unter geschickter Umgehung des Feindes kreuzte sie im Golf von Bengalen, zerstörte die Öltankanlage von Madras, versenkte viele Handelsschiffe und zwei kleine Kreuzer. Sie nahm schließlich Fahrt auf in Richtung Kokosinseln (Anfang November 1914), wo sie in einem Artilleriegefecht vom australischen Kreuzer Sidney kampfunfähig geschossen wurde. Kapitän zur See Karl v. Müller ließ die Emden auf die Klippen setzen, 116 Mann gerieten in Gefangenschaft. Der Verlust an Besatzung betrug 134 Mann, der Rest entkam. Alle überlebenden Besatzungsmitglieder durften später als Namenszusatz "Emden" tragen. Der Leidensweg der entkommenen Besatzung war  Leitmotiv für den schönen Film "Die Männer der Emden".

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Das Schiff habe ich mit einer leichten Krängung versehen, damit die schöne rote Farbe unter der Wasserlinie nicht ganz verloren geht
Das Schiff habe ich mit einer leichten Krängung versehen, damit die schöne rote Farbe unter der Wasserlinie nicht ganz verloren geht

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Wolfgang Hartung

Publiziert am 01. September 2015

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