Messerschmitt Me 609von Thomas Hannecke (1:72 Huma)Das Original1940 war ein spannendes Jahr für die Messerschmitt AG in Augsburg, in dem Weichen für die Zukunft der Firma gestellt werden sollten. Hatten sie doch im März dieses Jahres einen Auftrag für den Bau von drei Prototypen des Turbinenjägers P 1065, der späteren Me 262, erhalten. Gute Voraussetzungen, sich auf dem heiß umkämpften Rüstungsmarkt auch in Zukunft die Vormachtstellung im Bau von Jagdflugzeugen zu erhalten. Hätten da nur nicht diese nagenden Zweifel über die Realisierbarkeit, Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit des neuen Strahlantriebs die Freude über den Erfolg verdorben. Keine Frage, eine Rückversicherung musste her. So wurde ab Mitte 1940 eine stark „verbesserte" Version des Verkaufsschlagers Me 109, die Me 309, entwickelt, mit Bugfahrwerk, Vollsichtkanzel und Lufteinlauf unter dem Bauch. So wirklich hatte das Reichsluftfahrtministerium kein Interesse an der neuen Maschine, war sie doch kaum schneller als die Me 109 G und auch noch weniger manövrierfähig. Und auch Messerschmitt verlor jegliches Interesse an der Maschine, als sich die Verfügbarkeit der Strahltriebwerke abzeichnete. Nach nur vier Prototypen wurden Bau und Entwicklung eingestellt. Um aber wenigstens einen Teil der Entwicklungskosten wieder hereinzuholen, wurde angedacht, durch Zusammenbau zweier Me 309 über ein gemeinsames Flügelmittelstück und ein gemeinsames Leitwerk einen neuen Zerstörer / Jagdbomber zu kreieren, als Nachfolger der Me 110 / Me 410 Baureihe. So entstand die Me 609 - auf dem Papier. Es kam noch nicht einmal zum Bau eines Prototyps. Das Modell ist also reine Fiktion. Quelle: Wikipedia Das ModellDas Modell der Firma Huma ist - wie soll ich es am besten ausdrücken - schlicht. Überschaubare Anzahl von Teilen, mäßiger Detaillierungsgrad, teilweise massive Angüsse. Eine Pilotenfigur, die an die Frühzeit der Revell Bausätze erinnert. Abziehbilder minimalistisch (aber gut zu verarbeiten). Aber: Die Passgenauigkeit ist, von wenigen Stellen abgesehen, gut, und das Flugzeug ist ein wirklicher Exot. Für alle, die das Modell auch bauen wollen (es ist noch im Handel erhältlich, obwohl es sicher ein älterer Bausatz ist), zwei Tipps. Erstens: reichlich Gewicht im Bug nicht vergessen, die Maschine ist wirklich stark schwanzlastig. Und zweitens: Die Querstreben des Fahrwerks sind zu kurz. Am besten durch ein Messingrohr verlängern oder durch eine selbstgefertigte Strebe aus einem gezogenen Gussgrat ersetzen, um eine realistischere Neigung der Fahrwerkbeine zu erzielen. Thomas Hannecke Publiziert am 13. Dezember 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |