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Grumman F6F-5K Hellcat Drohnen – Teil 2

"Die richtige Farbe"

von Wilfried Eck (1:48 Otaki)

Grumman F6F-5K Hellcat Drohnen – Teil 2

Das Original:

In Zusammenhang mit den beiden Atombombenversuchen auf dem Bikini-Atoll im Sommer 1946 ("Operation Crossroads") wurde eine Reihe F6F Hellcats zu ferngesteuerten Drohnen umgebaut, um Nahaufnahmen der Explosion und Luftproben zu erhalten (Leider findet man nirgends, wo wie die Landung erfolgen sollte). Im Koreakrieg erfolgte 1952 ein weiterer Einsatz von der CV-21 "Boxer" aus mit Bomben gegen die Eisenbahnbrücke von Hungnam, gesteuert von AD-4Q Skyraiders. Weitere Einsatzmöglichkeiten waren Verwendungen als Ziel für die Schiffsartillerie, bemannt als Zielschlepper oder als sog. "station hack", meist, um höheren Offizieren ihr "flight pay" zu erhalten.

Nicht wenige F6F-5K ("K" für Drohne) hatten anstelle des üblichen Zusatztanks unter dem Rumpf Tanks an den Tragflächenspitzen erhalten. Warum ist leider nicht bekannt.

Grumman F6F-5K Hellcat Drohnen – Teil 2

Das Modell:

Wie bei so manchem Modellbauer, findet man irgendwann irgendwas, was man irgendwann einmal bauen wollte. In meinem Fall eine F6F-3 Hellcat von Otaki (Schachtel von Airfix) und eine weitere, auch nicht optimale, von Hasegawa. Verkauf erschien mir aussichtslos, aber Heft 36 von Squadron Signal erinnerte mich daran, dass es ja auch F6F-5K Drohnen gab. Die mit den Flügeltanks sollten es sein (s. hierzu auch das Parallelmodell).

Grumman F6F-5K Hellcat Drohnen – Teil 2

Da sich beide Bausätze auf eine F6F-3 bezogen, mussten die für die -5 passenden Cockpithauben mit der flachen Frontscheibe selbst gezogen werden (s. hierzu Beitrag T2V Sea Star). Rahmen aus passend eingefärbten Decal-Streifen. Ebenso galt es, das Heckfahrwerk zu überarbeiten, weil das der abgebildeten Maschine offenbar verlängert und nicht einziehbar war. Bei der Gelegenheit wurde es auch gleich vorbildähnlicher gemacht.

Grumman F6F-5K Hellcat Drohnen – Teil 2

Wie das Originalfoto zeigt, war der schräge Teil kein massiver Block mit Rundkopfnieten (Otaki), sondern setzte sich aus zwei schmal-trapezförmigen gelochten Blechen zusammen. Im Modell mittels Quarkbecherteilen mit vorab gebohrten Löchern erzeugt. Desgleichen die Scheren des Hauptfahrwerks. Die MG-Öffnungen wurden mit Pfropfen aus Gießastteilen versehen und verschliffen. Der Antennenmast besteht in beiden Fällen der besseren Haltbarkeit wegen aus PVC, auf Profil geschliffen. Die Abzeichen und Markierungen sind aus "alten Heeresbeständen" zusammengesucht bzw. selbst gefertigt.

Grumman F6F-5K Hellcat Drohnen – Teil 2

Wichtig, gilt auch für normale Hellcats: Die Schultergurte des Piloten liefen nicht über die Sitzlehne, sondern wie bei allen Navy-Typen dieser Zeit über die Querstange hinter/über dem Sitz. Über die Lehne gelegt wären sie wegen deren Rundung seitlich abgerutscht. Es sollte so aussehen wie auf dem Foto.

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F6F-5K Zielschlepper, VU-1, 1959:

Bei der Otaki-Hellcat mussten die seitlichen Beulen an der Motorhaube weg und die unteren Kühlklappen verspachtelt/verschliffen werden. Für die Tanks wurden die Randbögen entfernt, je eine Zunge eingesetzt und darauf mittels Polyester-Spachtelkitt die Form aufgebaut und zurecht geschliffen (Polyester hat den Vorteil, dass man es sukzessive aufbauen kann, ein Fehler also problemlos zu beheben ist). Der Rumpf-Zusatztank wurde im Original, anders als bei Bausätzen zu sehen, nicht mit massiven Kanthölzern gehalten, sondern mit dünnen Bändern. Ich habe schmale Streifen aus dünnem Alublech genommen (s. Fotos). Die merkwürdigen Schläuche, die aus den Tanks herausragen, sind aus dünn gezogenen Wattestäbchen gezogen. Rest wie oben beschrieben.

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Die Farben:

Problematisch war das Cockpit: Mitnichten war es immer "Interior Green" (ANA 611). Diese Farbe wurde offiziell zwar ab 21.12.1942 eingeführt, was aber nicht bedeutete, dass es auch sofort so zu sehen war. Was im Werk schon fertig war, konnte so bleiben, ebenso durften die schon vorhandenen Farben aufgebraucht werden. Das konnte bei Grumman noch einige Zeit "Dull Dark Green" oder auch "Bronze Green", ein dunklerer, braungrüner Farbton, sein. Ab 10.10.1944 (SR-15e) waren alle Partien, die oberhalb der Unterkante des Instrumentenbretts lagen, in "Instrument Black" (FS 37038) zu halten. Mir erschien die letztere Version am wahrscheinlichsten.

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Die Nr. 15, 1959 von der VU-1 auf Oahu als Zieldarsteller eingesetzt, hatte laut Squadron/Signal einen blauen Rumpf und Gelb für Tragflächen und Leitwerk. Was aber nur teilrichtig ist. Tatsächlich hatte diese Maschine den für Zielschlepper vorgeschriebenen Standardanstrich (MIL-C-18263.AER v. 23.02.1955): Rumpf "Engine Gray" (FS 16081), ein mittleres Dunkelgrau (der Blaustich auf dem einen oder anderen Modellfoto täuscht). Bei Tragflächen und Leitwerk kein beliebiges Gelb, sondern "Orange Yellow" (FS 13538), ein sattes Gelb, das auch für Trainer und für die Farbe der Luftschraubenspitzen üblich war. Dazu die für Instrumententrainer vorgeschriebenen roten Streifen in "Insignia Red", FS 11136. Die Nummer 1 der Farbbezeichnung bedeutet "glossy", glänzend, was im Modell aber nicht Hochglanz sein sollte.

Im Modell habe ich "Engine Gray" aus Revell 04 und 08 gemischt, für "Orange Yellow" SM 310 mit einer Winzigkeit Rot 36, letztere auch für die Streifen.

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Die Abgasspuren wurden mit Pastellkreide - Dunkelbraun, Mittelbraun, Hellgrau - aufgetragen und mittels Wattestäbchen miteinander vermischt. Was nicht passte, konnte mit einem feuchten Wattestäbchen abgewischt werden. Auf "die üblichen Alterungsspuren" habe ich verzichtet. Die Hellcat war überwiegend überlappend vernietet. Da kann sich kein Schmutz in Gräben festsetzen. Auch ansonsten orientiere ich mich lieber am Aussehen der echten Maschine. Konsequenterweise hätte ich dann jedes einzelne Fleckchen der auf dem Originalfoto sichtbaren Abriebspuren unterhalb des Cockpits auch exakt nachbilden müssen. Da ich das nicht überzeugend hinbekommen hätte, zeigt mein Modell eben die Maschine zu einem früheren Zeitpunkt.

Grumman F6F-5K Hellcat Drohnen – Teil 2

Web-Links:

Cockpithauben selbst ziehen: www.pmcn.deFarben der US Navy 1938-1945: www.pmcn.de

Wilfried Eck

Publiziert am 12. Juli 2014

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