Mit Elastolin in den Wilden Westenvon Wolfgang Hartung (1:25 Elastolin)
Mit Elastolin in den Wilden WestenHeute stelle ich einen kleinen Ausschnitt aus meiner Figurensammlung vor. Es handelt sich hier nicht um bemalte Originale sondern um Rohlinge von Figuren verschiedener Hersteller, deren Bemalung ich selbst vorgenommen habe und die ich zum Teil auch etwas umgebaut habe. Der Schwerpunkt liegt dabei bei den Elastolin-Figuren, der Rest dient dem Vergleich.
Das Zauberwort ElastolinSammler meiner Generation wissen, worüber ich schreibe, sobald sie nur das Zauberwort Elastolin lesen. Für die jüngere Generation dürfte das wohl größtenteils ein Fremdwort sein. Der Name Elastolin löst unweigerlich ein nostaligisches Wohlgefühl aus bei den Leuten, welche den wunderbaren Aufschwung der 50er Jahre miterleben durften und die einen Hang zu Spielzeugfiguren haben. Ich sage das nicht, weil das eine Vermutung von mir ist, sondern weil ich mich darüber schon mit vielen Fans dieser Kategorie auf diversen Figurenbörsen unterhalten habe. Darüber hinaus gibt es zu diesem Thema auch zahlreiche Literatur und einige Fanclubs.
Die Entwicklung von ElastolinElastolin ist ein Markenname, der von dem Spielwarenhersteller Hausser entwickelt wurde. Elastolin-Figuren gibt es schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie wurden von der Firma Hausser hergestellt und sind unterteilt in verschiedene Maßstäbe und Serien. Dabei gibt es die Oberbegriffe Masse- und Kunststoff-Figuren. Zuerst gab es die Masse-Figuren. Diese Figuren wurden aus einem Gips-ähnlichen Material (= Masse) hergestellt, das innen mit einem Draht verstärkt wurde. Gegen Mitte der 50er Jahre traten dann die Kunststoff-Figuren ihren Siegeszug an. Das war übrigens nicht nur bei der Firma Hausser, sondern auch bei anderen Herstellern der Fall. Die Figuren von Hausser waren in Sachen Design ihrer Zeit weit voraus. Die Konkurrenz-Produkte waren damals im Verhältnis noch wesentlich statischer und konnten bezüglich Dynamik und Ausdruck in keiner Weise mithalten. Das war damals wohl auch noch nicht so wichtig, da es sich ja nur um Spielzeug für Kinder handelte. Wer hätte damals schon gedacht, dass da schon eine Generation heranwuchs, die sich einmal im Erwachsenenalter ernsthaft mit diesem Thema befassen würde. Um so erstaunlicher ist es, dass der Qualitätsanspruch der Firma Hausser schon so hoch angesiedelt war. Es zeigt aber auch, dass man den Geschmack der Kinder nicht unterschätzen sollte, was der Erfolg der Elastolin-Figuren eindrucksvoll belegt. Elastolin in verschiedenen MaßstäbenElastolin in 1:25 Übernahmen und WünscheDie Qualität der Elastolin-Figuren kann heutigen Maßstäben durchaus noch gerecht werden und hat letztlich dazu geführt, dass nach dem Aus der Firma Hausser deren Sortiment von Preiser übernommen wurde und später sogar Revell den Versuch machte, die Figuren in 1:72 auf den Markt zu bringen. Leider wurde dieses Projekt schon sehr schnell eingestellt. Damals war der Markt wohl noch nicht reif für diesen Maßstab (der ja ohnehin schwierig ist mit Ausnahme von WW II). Wie schön wären doch insbesondere die Karl May-Figuren in 1:72! Was könnte man da für schöne Dioramen gestalten! Vielleicht greift ja eines Tages doch noch ein mutiger Hersteller dieses Thema auf. Auch die Prinz Eisenherz-Serie wäre sehr reizvoll. Doch davon mehr in einem anderen Bericht (Mittelalter). Karl May-Serie und andere FigurenWill Parker, Dick Stone, Intschu Tschuna, Old Shatterhand, Winnetou, Klekih Petra 1:25 Die BemalungDass sowohl von den Figuren in den Maßstäben 1:25, 1:45 und 1:72 bis heute noch Rohlinge auf dem Markt erhältlich sind, war für mich der Anlass, diese schönen Jugenderinnerungen mit eigener Bemalung und ein paar Umbauten auferstehen zu lassen und meiner Sammlung hinzuzufügen. Die Bemalung erfolgte mit Ölfarben und ich habe versucht, im Gegensatz zur Fabrikbemalung etwas Schattierung hineinzulegen, was auch die Firma Hausser in sehr schönen Sonderausführungen schon praktizierte, die aber heute relativ teuer sind. Es ging mir dabei nicht um eine absolute Spitzenbemalung, denn es sollte schon noch etwas vom Eindruck Spielfiguren mit Nostalgiecharakter übrig bleiben. Verschiedene MaßstäbeWinnetou in 1:25 und 1:45 Umbauten und Figuren anderer HerstellerUmbaufigur aus Elastolinteilen in 1:45 Umbauten und Figuren anderer HerstellerIndianer und Cowboys der Fa. Merten in 1:45 (w/Nostalgiecharakter naiv bemalt) Der Schlüssel zum DioramenbauEs gibt über das Thema Elastolin für Interessenten sehr schöne Bildbände aus dem Verlag Figuren Magazin in Berlin. Darin werden im Detail die einzelnen Figuren der Firma Hausser, deren Geschichte und dazugehörige wunderschöne Dioramen von Josef Tonn vorgestellt, welcher zu diesem Zweck viele Umbauten von den Originalfiguren fertigte. Leider kamen die nie in den Handel. Die Dioramen konnte man als Kind in den 50ern mit großen Augen in den Schaufenstern der Spielwarengeschäfte bewundern. Und so wurde der Eine oder Andere zu einem tollen Hobby inspiriert. Das war auch eines meiner Schlüsselerlebnisse, die mich zum Dioramenbau brachten. Ein paar Beispiele für die Dynamik der Elastolin-FigurenIndianer in 1:45
Ich wünsche nun den Nostalgikern ein Wohlgefühl und der jüngeren Generation viel Spaß bei der Betrachtung.
Mit Fotoshop in Arizona
Wolfgang Hartung Publiziert am 05. Juli 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |