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Jakowlew Jak-38M Forger-A

von Roland Sachsenhofer (1:48 HobbyBoss)

Jakowlew Jak-38M Forger-A

So ähnlich die Bausatzteile der ein- und der zweisitzigen Version der Yak-38 „Forger“ auf den ersten Blick scheinen, so unterschiedlich sind die dazugehörigen Bauprozesse verlaufen.

Habe ich nach Fertigstellung der zweisitzigen Version den zugrunde liegenden Hobby Boss Bausatz noch mit reinstem Gewissen in hohen Tönen gelobt, so muss ich nach der zweiten „Forger“ mein Urteil zum Teil revidieren.

Doch bevor ich dazu komme, ein paar Gedanken zum Vorbild.

Jakowlew Jak-38M Forger-A

Ab Mitte der 70er Jahre stand der Sowjet-Marine der erste einsatzfähige Senkrechtstarter zur Verfügung, ab Ende des Jahrzehnts wurden die von der Nato als „Forger“ benannten Kampfflugzeuge von den Trägern SNS Minsk und SNS Kiev aus eingesetzt. Der bald darauf folgende Einmarsch in Afghanistan verschaffte dem Flugzeugtyp die zweifelhafte Ehre, in einem tatsächlichen Kriegsgebiet erprobt zu werden. Die Yak-38 besaß jedoch keine überragenden Einsatzqualitäten, insbesondere die geringe mögliche Waffenlast wurde als Nachteil empfunden. Allerdings machte die Senkrechtstartfähigkeit den „Sowjet-Harrier“ zu einem einzigartigen Flugzeug, das in Zeiten des kalten Kriegs wohl auch propagandistische Ziele zu erfüllen hatte.

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Im Unterschied zum britischen Harrier wurde der Abgasstrahl des Hauttriebwerks auf nur zwei Schwenkdüsen geleitet. Für den Senkrecht-Flug besaß die „Forger“ zwei leicht schräg eingebaute Turbinen direkt hinter dem Cockpit, deren Zuluft und Abgasstrahl über ein Klappensystem an Rumpfober- und Unterseite geregelt wurde. An Bug und Heck sowie an den Flächenspitzen regelten Düsen, die mit Zapfluft versorgt wurden, die nötige Roll- beziehungsweise Nickstabilität.

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Bei den Piloten war der Einsatz auf der prestigeträchtigen Yak-38 angeblich nicht sonderlich beliebt - und dies rührte explizit nicht von den als durchaus angenehm charakterisierten Flugeigenschaften her.

Die Yak-38 wurde wegen ihrer Neuartigkeit ausschließlich bei Tageslicht und unter wenig anfordernden Bedingungen geflogen. Junge Piloten konnten sich auf diese Weise trotz vieler Flugstunden allerdings kaum für die höheren Weihen der Kampffliegerei qualifizieren, ihre Karrieren drohten so im Vergleich zu ihren an Land gebliebenen Kollegen zurück zu bleiben…

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Bis 1991 blieb die Yak-38 bei den schiffsgestützten Verbänden, 1983 erreichte deren Ausstattung mit 138 Yaks beider Versionen ihren Höchststand. Das vielversprechende Nachfolgeprojekt Yak-41 blieb allerdings im Prototypenstadium stehen; die Yak-38 ist so der einzige Senkrechtstarter der Sowjet-Marine geblieben.

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Aber jetzt zurück zur Eingangsbemerkung über die Bausatzqualität! Passprobleme habe ich vor allem in der Bugsektion des Einsitzers gefunden. HobbyBoss sieht vor, diesen in die Rumpfschalen einzufügen, allerdings wollte das bei mir nicht so recht gelingen. An allen Ecken und Enden hieß es zu schleifen und in Folge auch zu spachteln. Ich habe das als wirkliche Herausforderung empfunden, die noch durch den Einbau eines auch nicht so recht passenden Aires Cockpits verschärft worden ist.

Als weitere Resin-Teile habe ich einen Nachrüstsatz für die beiden Lufteinläufe erstanden, die durch die etwas verzogene Rumpfgeometrie auch nur mit Mühe zu einem befriedigenden Sitz an den Plastikteilen zu bringen waren.

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HobbyBoss sieht vier Bausatzteile vor, die für den Abschluss der abgesägten Tragflächen gedacht sind und so die beigeklappte Darstellung der Tragflächen ermöglichen sollten. So ganz habe ich deren Verwendung wohl nicht verstanden, denn wie ich es auch drehte und wendete, so richtig wollte sich das nicht einpassen lassen. Ich habe mich schließlich mit Kompromissen und etwas Eigeninitiative im Scratch-Bauen zufrieden gegeben.

Ein echter Gewinn stellt allerdings Eduards Flugkörper-Detailset dar. Die „Aphid“ Luft-Luft Raketen können so verfeinert in Resin dargestellt werden, ein netter Bonus ist dabei auch die Beigabe von „removebefore flight“- Teilen für die Flugkörper. Man erkennt diese am Modell als rote Abdeckkappen über Raketenruder und Sensorik.

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Zusammenfassend kann man die im Bau auftauchenden Probleme wohl als eine Mischung von Passungenauigkeiten und hausgemachtem Mehraufwand ansehen.

Ich empfehle diesen Bausatz - und übrigens auch die erwähnten Detailsets - jedem, der an diesem wichtigen und hochinteressanten Flugzeugtyp interessiert ist. In diesem Sinne auch mein Dank an Hobby Boss, sich solch seltener Flugzeug-Diven anzunehmen!

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Hier gibt es noch einen Link zur Galerie der zweisitzigen Version sowie einen Link zur Yak-38 „Baustelle“.

Wie immer stehe ich für Anregungen und Fragen offen: ro punkt sachsenhofer at gmx punkt at

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Roland Sachsenhofer

Publiziert am 17. Juni 2014

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