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Arado Ar 196 A-3

Schwedische Zivilmaschine

von Roland Sachsenhofer (1:32 Revell)

Arado Ar 196 A-3

In jenen glücklichen Fällen, in denen ein faszinierendes Modellbau-Vorbild auf eine gelungene maßstäbliche Umsetzung trifft und dieses noch durch die Möglichkeit aufgewertet wird, eine ganze Menge interessanter Varianten zu gestalten, kann es geschehen, dass man gleich mehrfach zugreift.

Mir ist das zuletzt mit Revells Arado 196 geschehen. Dieses 1:32er Schwimmerflugzeug kannte ich von bis dahin drei Projekten, die sich alle in einem angenehmen Punkt glichen: der Bau ging jeweils unproblematisch und zügig von der Hand, jedoch ohne dabei so einfach gehalten zu sein, dass es schon wieder langweilig geworden wäre... All jene, denen dieser Satz zum Baugeschehen zu wenig ist, möchte ich auf eine meiner schon auf Modellversium gezeigten Baubeschreibungen verweisen, etwa diese hier.

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Der Bausatz wurde nur insofern verändert, als er „entmilitarisiert" worden ist. So sind natürlich alle Bordwaffen unverbaut geblieben, das Revi wurde weg gelassen und die offen liegende Lafette des MG 15 mit einer aus Metallfolie improvisierten Persenning verschlossen.

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Die Decals stammen aus dem Topdrawings- Band 14 „Arado Ar-196", der zu meiner großen Freude die Markierungen der einzigen mir bekannten zivil genutzten Arado enthielt. Die Decals selbst sind, wie sich beim Aufbringen schnell zeigen sollte, von allerfeinster Qualität und können nur empfohlen werden. Einmal bestimmen keine Kreuze, Kokarden oder überbordend viele Wartungs-Aufschriften das Aussehen! Die Markierungen bestehen aus dem an vier Positionen angebrachten Code „SE-AWY" und der Firmenbezeichnung „AB. Ahrensbergsflyg Stockholm", die auch schon den letzten zivilen Besitzer dieser ehemaligen Luftwaffenmaschine verrät.

Arado Ar 196 A-3

W.Nr. 1006 hatte schon eine interessante und bewegte Geschichte, bevor sie 1946 zur „SE-AWY" wurde. Anscheinend wurde sie bei einem ominösen Aufklärungsflug an der Küste des neutralen Staates von schwedischer Schiffsflak beschädigt und musste notwassern. Nachdem sie bis Jänner 1945 interniert blieb, erwarb sie die Firma „AB Industriediesel", um sie allerdings schon drei Monate später, als „SE-AOU" registriert, an die Briten weiter zu verkaufen. Diese verbrachten sie im Mai nach Norwegen, wo sie der 333 (Norwegian) Squadron zugeteilt wurde. Ihr letzter Besitzerwechsel brachte sie zurück nach Schweden, wo sie nach einer gründlichen Überholung und nachdem ihr ein eleganter Anstrich in Alu und Dunkelblau verpasst worden war, von „Ahrensbergsflyg" erworben wurde. Dieser Halter setze sie für Vermessungsflüge ein, weiters diente sie in dieser Zeit auch als Zielschleppmaschine in Unterstützung des schwedischen Militärs.

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Das Ende kam im August 1947 infolge einer unglücklich verlaufenen Wasserung. Die Besatzung konnte die havarierte Arado zwar unverletzt verlassen, das Flugzeug wurde jedoch als totaler Bruch aufgegeben, versank vor Karlskrona und geriet in Vergessenheit.

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Zum Abschluss möchte ich zwei Links anbieten: der eine führt zu einem umfassenden und informativen Artikel aus „Flugzeug Classics" über diese außergewöhnlichen Arado, der andere leitet zu einem Baubericht dieses Modells.

Eine Bemerkung zum Schluss: Vor kurzen wurde das Wrack wiederentdeckt. Würde sie gehoben und restauriert wäre sie eine von vier noch existenten originalen Arado 196.

Wie immer stehe ich für Anregungen und Fragen offen: ro punkt sachsenhofer at gmx punkt at

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Roland Sachsenhofer

Publiziert am 07. März 2014

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