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Junkers Ju 88 C-6

Im Schutze der Dunkelheit

von Christian Hagens (1:72 Revell)

Junkers Ju 88 C-6

Das Original

Die Junkers Ju 88 könnte man als das Mehrzweckflugzeug schlechthin im Zweiten Weltkrieg bezeichnen. Eine der zahlreichen Aufgaben des Musters war die des Nachtjägers, die sie in den C-Serien erstmals ausübte.

Junkers Ju 88 C-6

Das Modell

Ich bekam den Bausatz zu Weihnachten geschenkt und begann - Junge, hab ich mich darauf gefreut - sobald es ging mit dem Zusammenbau. So ging es also, wie so oft, mit dem Cockpit los. Dieses ist exzellent dargestellt, allein die Zahl an Details der 16-teiligen Baugruppe "Innenausstattung" ist in 1:72 wohl kaum zu übertreffen.

Junkers Ju 88 C-6

Die Seitenwände des Cockpits besitzen ebenfalls sehr feine Strukturen - verständlich, denn durch den "Wintergarten" der Ju 88 wird man später vieles erkennen können.

Junkers Ju 88 C-6

Beim Instrumentenbrett gibt es, meiner Meinung nach, den einzigen Abzug bei diesem Bausatz: Der große Kompass in der Mitte sollte eigentlich nach rechts versetzt sein - so, wie es auch der Decalbogen darstellt. Das Spritzgussteil aber zeigt den Kompass mittig. Bei der Entscheidung, ob nun Decal oder Plastik unters Messer sollten, fiel meine Wahl - wider besseren Wissens - auf das Nassschiebebild. Ich wollte nicht riskieren, dass mir ein eventuell schlecht geklebter Kompass nachher im Cockpit herumfliegt.

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Junkers Ju 88 C-6

 

Das Cockpit nahm nun langsam Form an: der "Fahrradsattel" des MG-Schützen wurde samt MG 151 eingesetzt.

Der "Wintergarten" wurde, zusammen mit der Bugsektion und der Bauchwanne, auf den Einbau vorbereitet. Dazu wurden in ca. 60 Minuten Arbeit alle Glassegmente maskiert. Anschließend trug ich eine Schicht grauer Farbe auf, sodass die Cockpitstreben von innen grau erscheinen. Schließlich kamen alle Baugruppen zusammen.

Nach dem unspektakulären Zusammenbau der übrigen Baugruppen wurde das Modell auf der Unterseite in "Schwarz seidenmatt" (Revell SM302) mittels Airbrush lackiert.

Es folgten zwei Schichten einer Mischung aus 90% "Himmelblau matt" (Revell 49) und 10% "Weiß seidenmatt" (Revell SM301), sowie die Wolkentarnung aus "Hellgrau matt" (Revell 79), verdünnt mit etwas Terpentinersatz. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, auch wenn das Original auf dem Karton weit kleinere Flecken aufweist.

Um das Ganze zu versiegeln, kam "Vollglanzpflege", vergleichbar mit Glänzer oder Klear, aus dem örtlichen Supermarkt zum Einsatz.

Zuvor wurden die restlichen Anbauteile - Fahrwerk, Klappen und Flammenvernichter - angebracht. Um den Rost der Flammenvernichter darzustellen, bot sich doch nichts Besseres an als: Rost! Ich schliff einfach ein rostiges Stück Eisen mit grobem Schleifpapier und sammelte den Staub in einem Behältnis. Mit etwas Kleber aufgetragen ergibt das ein sehr überzeugendes Aussehen.

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Junkers Ju 88 C-6

 

Doch der Rost fand noch an anderer Stelle Verwendung: Zuerst versuchte ich, mit ihm Abgasspuren herzustellen. Diese sind auf den Fotos leider nicht zu erkennen. Ganz im Gegensatz zur letzten Anwendung: Ich hatte ursprünglich geplant, an der Ju ein Washing mit Ölfarben aufzutragen. Doch der Rost eignete sich hierfür auch ganz hervorragend! Mit dem Pinsel wurde er - immer quer zu den Blechstößen - auf die Oberfläche aufgetragen. Anschließend wurde überschüssiger Staub mit einem feuchten Papiertuch abgewischt, was schöne Verfärbungen auf den Oberflächen erzeugte.

Der Antennendraht ist durchsichtige Angelschnur, mit dem Edding bemalt und angeklebt. Klappt super, kann ich jedem empfehlen!

Junkers Ju 88 C-6

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Dem aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein, dass auf das Anbringen des gelbes Bandes am Heck sowie vieler kleiner Decals verzichtet wurde. Grund hierfür: Teilweise rissige Decals und fehlende Muße für das Klitzeklitzekleine.

Und so wartet dieser Nachtjäger nun auf einem Flugplatz auf den Einbruch der Nacht, um in seinem Element auf die Jagd zu gehen: Im Schutze der Dunkelheit.

Junkers Ju 88 C-6

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Christian Hagens

Publiziert am 20. Februar 2014

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