Lotus Elite Type 14von Bernd Wachter (1:18 Yat Ming)Zum Original:Der erste Lotus Elite (Typ 14) war ein sehr leichtes, zweisitziges Coupé. Das 1957 auf der London Motor Car Show vorgestellte Coupé wurde von 1957 bis 1963 hergestellt. Der Elite ist das erste serienmäßige Automobil mit einer selbsttragenden Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Die mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,29 recht strömungsgünstige Karosserie wurde von Peter Kirwan-Taylor und Frank Costin entworfen. Sie ist aus drei Schalen aufgebaut. Zwei davon bilden die Außenhaut und die dritte den Motor- und den Innenraum. Das Material war damals noch relativ neu, und die Elite-Bauteile wurden aus Glasvlies und Polyester von Hand laminiert. Der Windschutzscheibenrahmen und A-Säule waren mit einer gebogenen Stahleinlage verstärkt, der Motor und Vorderradaufhängung saßen an einem einlaminierten Hilfsrahmen. Die Karosserie gilt als anfällig für Brüche an den Krafteinleitungspunkten, daher bekam das Nachfolgermodell, der Lotus Elan, einen leichten Rahmen. Als der Elite 1957 auf der London Motor Show vorgestellt wurde, war er der einzige in England hergestellte Sportwagen mit obenliegender Nockenwelle. Der kurzhubige Vierzylinder-Reihenmotor hat trockene Laufbuchsen, drei Kurbelwellenlager und zwei parallel hängende, mit Tassenstößeln betätigte Ventile pro Zylinder bei einem Hubraum von 1216 cm³. Die Leistung reichte von 55 - 77 KW. Der Elite, von dem insgesamt nur 988 Stück hergestellt wurden, war als Sportwagen gedacht und wurde erfolgreich in Rennen gefahren. Er erreichte den ersten und den zweiten Platz seiner Klasse in Le Mans zwischen 1961 und 1963. Quelle: Wikipedia Das Modell:Die 18fache Verkleinerung aus dem Hause Yat Ming könnte man ohne Weiteres als "Nischenmodell" bezeichnen. Kein Hersteller sonst bietet dieses Modellauto im Maßstab 1:18 oder auch 1:24 an. Die Qualität dieses Modells liegt ungefähr auf dem Level eines Bburago oder Maisto Modellautos. Für einen Umbau bzw. Neuaufbau also genau das passende! Ich entschied mich bei meinem Neuaufbau für die blau/silberne Ausführung. Es gibt das Modell u. a. auch in Weiß, Gelb, Grün und Rot, und ebenfalls in einer Racing Version. Blau/silber deshalb, weil es das Original in dieser Farbkombination mit rotem Interieur gibt ... und das polarisiert! Die Lackierung des Modells ist für diese Preisklasse makellos, wäre da nicht ... das mattsilberne Dach. Hier Yat Ming glatt daneben gehauen! Der matte Silberlack ist sehr schlecht aufgebracht und streifig. Abgesehen davon ist beim Original das Dach in glänzendem Silber gehalten. Eine Neulackierung des Daches war also unumgänglich. Hierzu wählte ich Tamiya TS 30 Silber metallic, mit anschließendem Klarlacküberzug. Etwas aufwändiger dagegen gestaltete sich das "Aufmöbeln" des Gestühls im Innenraum. Hier war alles in einheitlichem Schwarz gehalten, mit Sitzen aus Hartgummi. Beim Original ist, bis auf Sitze und Türverkleidungen, alles in hellgrauem Kunststoff und hellgrauem Teppich gehalten.
Zunächst wurde die Innenwanne inHellgrau seidenmatt lackiert. Der Teppich besteht aus selbstklebendem d-c-fix Velour. Hierzu habe ich zuerst Papierschablonen erstellt, nach denen anschließend die einzelnen Teppichstücke geschnitten wurden. Die Sitze und Türverkleidungen sind in seidenmattem Rot lackiert. Der schöne kurze Schalthebel ist, wie bei vielen anderen meiner Umbauten, eine entsprechend gekürzte und bemalte Stecknadel. Vollkommen falsch wiedergegeben sind die Instrumente im Armaturenbrett. Viel zu klein und in Vertiefungen eingelassen, entspricht das ganz und gar nicht dem Vorbild. Das verchromte Inlett, in dem die Instrumente sitzen, habe ich zunächst mit BMF Alusilber beklebt. Die Instrumente selber entstanden am PC, mittels Photoshop und Adobe Illustrator. Den Armaturenträger an sich habe ich dann noch in Seidenmattschwarz lackiert.
Wesentlich mehr Aufwand erforderte das Herz des kleinen Lotus. Yat Ming hat hier auch nur halbe Arbeit geleistet, nämlich lediglich einen halben Motor ins Plastik-Chassis gesetzt. Diesen aber immerhin mit (viel zu dicken) Zündkabel nversehen. Wer meine Umbauberichte verfolgt, weiß was jetzt kommt ... Motortuning nach Vorbildfotos! Also erst mal alles in seine Einzelteile zerlegen und aussortieren, was weiterverwendet wird. Im Falle dieses Lotus wanderten lediglich die Verkabelung nebst Zündspule und der Chromvergaser in die Tonne. Eine Zündspule und der Verteiler entstanden aus Teilen der Restekiste, die beiden Webervergaser sind Resinteile von Uli Nowak, die ich an die Yat Ming Ansaugbrücke angepasst habe. Kühlschläuche und Leitungen bestehen aus Silikonschläuchen, Kupferlitze, Aderendhülsen und gebogenen Drahtstücken. Der Rest ist lediglich bemalt.
Durch die Modifizierungen des Motors stellte sich beim Zusammenbau heraus, dass sich durch das übergroße Scharnier der Motorhaube selbige nicht mehr schließen lässt. Hier musste entsprechend für Abhilfe geschaffen werden. Die neue Halterung entstand aus Kupferdraht, und wurde mittels Abstandhalter und Sekundenkleber an der Haube befestigt. Ein Öffnen und Schließen wie zuvor ist nun zwar nicht mehr möglich, die Motorhaube lässt sich aber problemlos geschlossen und geöffnet darstellen. Was noch bleibt sind die Räder. Hier griff ich wiederholt zu den schönen Metallspeichenrädern von scuderiamodelli.de. Selbige sind zwar gegenüber den Originalrädern etwas zu breit und auch im Durchmesser minimal kleiner, aber das verleiht dem Lotus Elite meiner Meinug nach einen Tick mehr Sportlichkeit. Die Reifen spendete übrigens wieder mal ein HotWheels Ferrari California. Die Bremsscheiben entstanden aus Ersatzteilen und BMF. Eine runde Sache Bernd Wachter Publiziert am 18. Februar 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |