Douglas AD-5 Skyraidervon Wilfried Eck (1:48 Matchbox)
Seit Jahren fragte ich mich, warum sich nach dem Sub-Standard Bausatz von Matchbox noch kein anderer Hersteller einer 1:48 Skyraider in der viersitzigen Version (AD-5, nach 1962 A-1E) angenommen hat. Schließlich ein nicht unbekannter Typ. Die Freude, sie nun bei eBay angeboten zu sehen (Revell-USA), weicht allerdings schnell ungläubigem Staunen: Das, was man da sieht, hat man doch schon bei Matchbox gesehen, insbesondere den tiefen Graben an den Rumpfseiten.
Eduard, Aires und andere Zurüstteil-Hersteller werden sich die Hände reiben. Denn aus diesem Bausatz wird ohne erheblichen Aufwand kein ernst zu nehmendes Modell. Und das zu einem Preis, der nicht eben spottbillig zu nennen ist. Ein Positivum – das vom Üblichen abweichende, korrekte Tragflächenprofil - verdient allerdings hervorgehoben zu werden.
Mein AD-5N Modell basiert zwar noch auf Matchbox und ist damit uralt, soll in diesem Fall also nur zeigen, was so an Arbeit angefallen ist, wenn man ein einigermaßen herzeigbares Modell haben will. Dies gilt insbesondere für die Motorhaube vorne und das hintere Ende der Cockpithaube, die zu stark gerundet sind und das Modell entstellen würden. Natürlich kann man heutzutage einige Ersatzteile der A-1H von Tamiya entnehmen, kommt dann aber, verwendet man auch zu erwartende Zurüstteile, schnell über 100 EUR.
Die viel zu tiefen Gravuren an den Rumpfhälften wurden mit verdünntem Spachtelkitt aufgefüllt, nach dem Trocknen verschliffen und graviert. Tragflächen und Höhenleitwerk wurden nach Verschleifen der erhabenen Detaillierung ebenfalls neu graviert. Das Seitenleitwerk musste erheblich dünner geschliffen werden, insbesondere der zu runde Übergang zum Rumpf. Im oberen Teil war der Lufteinlauf zu ergänzen. Der Motor wurde nachdetailliert, die Kühlluftklappen neu angefertigt sowie die Motorhaube vorne flacher geschliffen. Die Lufteinläufe oben und unten mussten ebenfalls nachgearbeitet werden. Die zu dicken Luftleitbleche hinter der Motorhaube habe ich durch solche aus Alublech ersetzt.
Die Cockpiteinrichtung wurde anhand von Fotos vorne komplett, hinten in Andeutung neu gefertigt. Die Cockpithaube ist selbst gezogen (vgl. Beitrag T2V Sea Star); vorne aus Klar-PVC, hinten aus blauem PVC. Der falsche Abschluss des Bausatzes hinten wurde dabei entfernt, die Eigenbauhaube entsprechend verlängert. Eine ESCI-Skyraider spendete Luftschraube, Fahrwerk und Landeklappenaufhängungen. Die Fahrwerksklappen wurden an den Seiten dünner geschliffen. Auch das Heckfahrwerk kam nicht ohne Überarbeitung aus. Landehaken Eigenbau. Der Scheinwerferbehälter ist aus Polyester mit Klarsichtteil aus gezogenem PVC, Scheinwerfer aus druckgeformtem Alu, Glühbirne aus gezogenem Gießast. Über einer Kerzenflamme dünn gezogene Wattestäbchen mit einem Kern aus Stahldraht fanden Verwendung beim Pitotrohr und den Kanonen (hinten zylindrisch, konisches Teil vorne aufgeschoben). Ebenfalls aus Stahldraht gefertigt wurden die Einstieghilfen. Für den Antennendraht verwendete ich den Faden aus einer Strumpfhose (heute noch flexibel!). Lackiert wurde mit Farben von Humbrol (Dunkelblau und Schwarz gemischt). Die Hoheitsabzeichen und Markierungen wurden aufgespritzt bzw. aus restlichen Abziehbildern zusammengesetzt. Einfassungen der Cockpithaube aus dünnen Decal-Streifen. Wilfried Eck Publiziert am 11. Februar 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |