Iljuschin Il-2 StormovikBegutachtung deutscher Flugzeugteilevon Theo Peter (1:72 Academy)Heute zeige ich euch das russische Schlacht- und Kampfflugzeug Iljuschin Il-2 Sturmowik. Am meisten fürchteten russische Bodentruppen die Sturzkampfbomber vom Typ Junkers Ju-87 Stuka. Das russische Gegenstück hierzu stellt die Il-2 dar, die unter den deutschen Soldaten für Angst und Schrecken sorgte. Entwickelt wurde die Il-2 von Sergey Iljuschin und seinem Team. Das Flugzeug bestand komplett aus Metall und wurde von einem AM-38 Motor angetrieben. Eigentlich war die Il-2 als zweisitziges Flugzeug (wie auch die Ju-87 mit einem Bordschützen und einem Piloten) geplant, doch aufgrund von Materialengpässen wurde zuerst eine einsitzige Version gebaut und an die Truppen ausgeliefert. Die Il-2 wurde schnell zu einem wichtigen Rückhalt der russischen Luftwaffe. Bei den deutschen erhielt die Il-2 aufgrund der großen Opferzahlen den Beinamen "Der Schwarze Tod". Daher, dass die Il-2 so erfolgreich war, wurde das Flugzeug ständig weiterentwickelt. So hatte die Il-2M einen stärkeren Motor, war wieder zweisitzig und hatte eine bessere Panzerung sowie Bewaffnung erhalten. Insgesamt wurde die Il-2 ungefähr 36.000 mal gebaut und ist somit das am meisten gebaute Kampfflugzeug der Welt. Das hier dargestellt Flugzeug (mit der Aufschrift: Valery Chkalov) operierte im Herbst 1944 in Estland und gehörte einer unbekannten Einheit an. Quelle: Academy Bauanleitung und Verpackung Gebaut wurde das Flugzeug größtenteils aus der Kiste. Besonderes Lob muss Academy für die Passgenauigkeit, Detaillierung und Qualität des Bausatzes ausgesprochen werden. Weder Fischhäute noch Gussnasen waren an den einzelnen Teilen zu finden. Ebenso ist die Bauanleitung nicht nur übersichtlich, informativ und logisch aufgebaut, sondern enhält auch zahlreiche Fotos von einzelnen Baugruppen. Der Bausatz gibt dem Modellbauer die Möglichkeit zehn verschiedene Versionen zu bauen (davon sogar eine deutsche und eine rumänische Version). Ebenso liegen dem Bausatz Reifen mit und ohne Abflachung bei. Alleine das Cockpit ist für einen 1:72 Bausatz extrem gut detailliert, auch ohne Zurüstteile. Die Gurte wurden mit Klebeband und einem feinen schwarzen Filzstift dargestellt. Die Abziehbilder für die Instrumententafel können einzeln auf das Brett geklebt werden. Auch die übrigen Abziehbilder sind von sehr guter Qualität. Bemalt wurde der Bausatz mit Revellfarben und dem Pinsel. Gealtert wurde das Modell ebenfalls mit Revellfarben. Der Bau der Maschine dauerte ca. vier Wochen. Das Diorama soll eine Szene in Estland im Jahre 1944 darstellen. Einige der Piloten feiern einen gerade gelandeten Il-2 Piloten, dem es gelang eine deutsche Messerschmitt Bf 110 abzuschießen. Einer der anderen Piloten betrachtet das Seitenruder der abgeschossenen Maschine, welches das Bodenpersonal mit dem LKW vom Schlachtfeld geborgen hat. Gebaut wurde das Diorama auf einer Holzplatte aus dem Baumarkt. Die Oberfläche wurde mit Kartonplatten beklebt, um eine Betonplattenlandebahn darzustellen. Die Markierungen auf der Landebahn wurden mit einem Korrekturroller aufgebracht (kostengünstige aber sehr einfache Methode Landebahnen zu beschriften). Das Gras stammt von NOCH und wurde auf Styrodurreste aufgestreut, um nicht eine ebene Graslandschaft zu erhalten. Der ZiL-157 LKW (bereits auf MV vorgestellt) stammt von ICM und hat eingentlich einen Katjusha-Aufbau, der für dieses Diorama entfernt wurde. Fässer, Holzlatten, Auspuffanlagen, Flugzeugteile und Kanister stammen aus der Restekiste. Die Piloten stammen von Revell, der Wachsoldat von Zvezda und der verletzte Pilot ebenfalls von Revell (glaube ich zumindest) und wurden mit Revellfarben und dem Pinsel bemalt. Das ausgelaufene Öl ist matte Revellfarbe und wurde mit einer Pipette auf das Diorama getropft. Alles in allem ein sehr empfehlenswerter Bausatz, allerdings nicht für Modellbauneulinge geeignet. Das Diorama gibt dem Flugzeug den letzten Schliff und zeigt es in einer so oder so ähnlich bestimmt statt gefundenen Szene. Sicherlich nicht der letzte Academy-Bausatz, den ich mir gönnen werde. Ich hoffe es gefällt.
Theo Peter Publiziert am 21. März 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |