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MiG-29S Fulcrum-C

mit Eduard-Teilen

von Alexander Jost (1:48 Great Wall Hobby)

MiG-29S Fulcrum-C

Das Original:

Die MiG-29, NATO-Codename "Fulcrum", wurde in den 1970er Jahren in der Sowjetunion im Konstruktionsbüro Mikojan als Luftüberlegenheitsjäger konzipiert und 1983 in die sowjetischen Luftstreitkräfte eingeführt. Der Westen bekam die Mig-29 erstmals im Juli 1986 in Finnland zu Gesicht, als sie dort, ebenso wie bei der Farnborough Airshow in Großbritanien im September 1988, von der Sowjetunion ausgestellt wurde.

Äußerlich ähnelt sie der älteren Mig-29 9-12, der gesamte Rumpfrücken hinter dem Cockpit bis hin zum Leitwerk ist aber deutlich dicker ausgeprägt als bei der Vorgängerin. Das "Fatback" dient der Aufnahme des neuen L203BE Gardenyia-1 ECM-System für ektronische Gegenmaßnahmen sowie für zusätzlichen Sprit. Die Mig-29 9-13 wird neben der russischen Luftwaffe auch von Nordkorea, Myanmar und Peru genutzt.

Quelle: GWH; Wikipedia

MiG-29S Fulcrum-C

MiG-29S Fulcrum-C

MiG-29S Fulcrum-C

Das Modell:

Vorweg sei gesagt: GWH bringt uns ein tolles Modell mit super Details und akkuraten Formen (GWH hatte Lufteinläufe und Lufthutzen unter dem Rumpf formentechnisch modifiziert, nachdem es im I-Net Klagen darüber gegeben hatte...). Ich habe allerdings festgestellt, dass es mit der Passgenauigkeit nicht sooo klappt, wie erwartet. Speziell unter dem Rumpf entstanden relativ auffällige Spalten an den Lufteinlässen und Fahrwerkschächten. Man kriegt das geregelt, aber die Spalten bedeuten mir definitiv zu viel Spachtel- und Schleifaufwand für einen Bausatz in dieser Preislage.

Spalten, leider. Man erkennt aber auch die von GWH (im Vergleich zum Vorgängerbausatz) korrekt nach hinten verlagerten Scoops.Auch im Fahrwerksschacht passt was nicht......ebenso am linken Intake......dito rechts.Kleiner, aber feiner Unterschied: Der Schleudersitz befindet sich nach Einbau zu weit vorn......und muss bis zum Anschlag an die Cockpitrückwand versetzt werden.

Spalten, leider. Man erkennt aber auch die von GWH (im Vergleich zum Vorgängerbausatz) korrekt nach hinten verlagerten Scoops.

Spalten, leider. Man erkennt aber auch die von GWH (im Vergleich zum Vorgängerbausatz) korrekt nach hinten verlagerten Scoops. 

Eduard sei Dank gibt es auch an diesem Modell ein paar sinnvolle Detaillierungsmaßnahmen, die sich insbesondere auf Fahrwerk und Triebwerke konzentrieren. Im Cockpit kamen GWHs eigene Ätzteile zum Einsatz. Am schönsten sind jedoch die Eduard-Verfeinerungen für die Luftbremsen, die kommen echt gut.

Bis auf die des Sitzes stammen alle hier zu sehenden Ätzteile von Eduard.
Bis auf die des Sitzes stammen alle hier zu sehenden Ätzteile von Eduard.

Der Arbeitsplatz des Piloten lässt sich mit den Bausatzteilen und Decals bereits ootb ansprechend herrichten.
Der Arbeitsplatz des Piloten lässt sich mit den Bausatzteilen und Decals bereits ootb ansprechend herrichten.

Die Lackierung:

Ich hatte mich für die "rote 29" der russischen Luftwaffe entschieden, 31. GVIAP, 51st Air Corps, 4th Air Army, deren Kennzeichnungen im GWH-Bausatz bereits "aus der Schachtel" heraus vorgesehen sind.

Bei der Tarnbemalung stimmen allerdings die von GWH vorgeschlagenen Farben ebensowenig wie der Farbverlauf. Ich habe mich deshalb an Originalfotos der "roten 29" orientiert, von der es einige schöne Aufnahmen im Netz gibt. Dabei wurde deutlich, dass kein "russisches Grüngrau" wie bei vielen MiGs, sondern Dunkelgrau (ähnlich FS 36118) und Hellgrau ähnlich FS 36320 (vergleichbar F-16 etc.) zum Einsatz kommen. Ich habe die Farbtöne (Revell Enamels) mit ca. 15% Weiß aufgehellt und die Tarnung nach dem Preshading des Modells mit seidenmatter schwarzer Acrylfarbe (Revell Aqua 301) aufgetragen.

MiG-29S Fulcrum-C

Ich verfeinerte die Triebwerke mit Ätzteilen von Eduard (Innenraum der Schubdüsen) und  grundierte die Teile als Vorbereitung für die Metallic-Oberfläche mit glänzendem Gunze H326 dark blue, dann kam Revells Blaumetallic 98 darauf.

Die Naturmetall- (NMF-) Bereiche wurden mit glänzender schwarzblauer Acrylfarbe (Gunze H326) als Basis für die Metallicfarben grundiert.Nach dem Auftragen von Revells Blaumetallic wird Maskol Flüssigkautschuk mit einem Schwämmchen aufgetupft und mit Alclad Steel Silver besprüht...Das Ergebnis nach dem Entfernen der Kautschukmasse...Dann erneutes Abdecken mit Maskol und Alclad Exhaust darüber - mit diesem Ergebnis......und so......und zum Schluss leichtes Einnebeln mit Gunze Metallicfarben und mit dem Pinsel und Metallicblau nacharbeiten. Fertig!

Die Naturmetall- (NMF-) Bereiche wurden mit glänzender schwarzblauer Acrylfarbe (Gunze H326) als Basis für die Metallicfarben grundiert.

Die Naturmetall- (NMF-) Bereiche wurden mit glänzender schwarzblauer Acrylfarbe (Gunze H326) als Basis für die Metallicfarben grundiert. 

Um dem vielschichtigen Erscheinungsbild der Nozzles gerecht zu werden, musste ich verschiedene Metallictöne benutzen und übereinander sprühen bzw. voneinander abgrenzen. Hierzu behandelte ich die metallicblauen Nozzles mit einem in Maskol getränkten Schwämmchen, darüber kam Alclad Steel Silver. Daraufhin wurde die Maskierung "abgepiddelt"/entfernt, so dass, oh Wunder, die metallicblauen Bereiche sichtbar wurden. Danach wieder Maskol auftupfen, Alclad 113 Jet Exhaust drüber, demaskieren, und dann freihändig Polier-Farben von Gunze (Iron H 212 und H 214 Dark Iron) aufnebeln.

MiG-29S Fulcrum-C

Zum Abschluss des Prozederes wurde eine "Metallicblue" Acryl Mischung aus Revell Aqua Color Alu 99 und Schmincke preußischblau mit dem Pinsel aufgemalt. Ich denke, für 1:48 kommt man dem Original insgesamt recht nahe. Es geht vielleicht noch besser; ich werde das bei meiner nächsten MiG oder der Su-27, bei der die Nozzles ähnlich kurios verfärbt sind, ausprobieren.

MiG-29S Fulcrum-C

MiG-29S Fulcrum-C

Fazit:

Die GWH-MiG ist ein guter Bausatz, und die vermutlich beste derzeit erhältliche MiG-29 jeden Maßstabs, aber Passungsschwierigkeiten und auffällige Spaltmaße am Rumpf und im Cockpit und nicht zuletzt recht widerspenstige Decals lassen das Preis-Leistungsverhältnis wackeln. Naja - so lange man die Schwierigkeiten beim Bau in den Griff bekommen kann, buchen wir die notwendigen Modifikationen mal unter "Friemel-Modellbau" ab...

Ätzteile von Part ergänzten den GWH-Bausatz um die typisch 'kunstvoll' geformten, roten Radkeile der russischen Luftstreitkräfte.
Ätzteile von Part ergänzten den GWH-Bausatz um die typisch 'kunstvoll' geformten, roten Radkeile der russischen Luftstreitkräfte.

Quellen:

Die Statikentlader entstanden aus Zahnbürsten-Nylon und Weißleimtupfern, die am Ende kantig abgeschnitten wurden.
Die Statikentlader entstanden aus Zahnbürsten-Nylon und Weißleimtupfern, die am Ende kantig abgeschnitten wurden.

Weiter Bilder und Infos:

Die fein detaillierte Raketenbewaffnung liegt dem GWH-Bausatz 'serienmäßig' bei.Der Tarnverlauf wurde anhand von Originalfotos der 'roten 29' bestimmt.Die Radkeile entstammen den Ätzteilsets No. S48-020 ('Typ A') und -037 ('Typ B') von Part aus Polen.Ich habe mittels einer 2mm Bohrung das kleine, runde Sichtfensterchen für das Manometer des Feuerlöschbehälters am Rumpfrücken freigelegt und mit Bondic 'verglast'.Was tut man seinem Modellchen nicht alles an, um Klebespalten zu bekämpfen...Obacht am Bugfahrwerk- es ist sehr dünn. Meines brach auseinander, so dass ich es mit Stahldraht gestiftet habe.

Die fein detaillierte Raketenbewaffnung liegt dem GWH-Bausatz 'serienmäßig' bei.

Die fein detaillierte Raketenbewaffnung liegt dem GWH-Bausatz 'serienmäßig' bei. 

In der Montageanleitung der Ed-Ätzteile hat sich ein Fehler eingeschlichen - die 'kleine' Fahrwerksklappe des HFW sollte mit dem Eduard-Ätzteil (Scharnier) wie auf dem Bild angegeben versehen sein.In der GWH-Bauanleitung fehlt der Hinweis auf ein Buggewicht, welches aber zwingend eingeklebt werden sollte, um einen 'Tailsitter' zu verhindern.Das schlanke und wohlgeformte Pitotrohr an der Flugzeugnase sollte durch ein stabiles Metallteil ausgetauscht werden. Ich spreche aus leidiger Erfahrung, weil meines nach dem Fotoshooting des Modells irgendwo anstieß und die Spitze abbrach.Die Trikolore an den Leitwerken wurde aufgesprüht. Die widerspenstigen GWH-Decals waren hier - auch farblich - völlig unbrauchbar.Der Popo der Lady mit ausgefahrenen Speedbrakes. Ich musste diese einfach aus ästhetischen Gründen geöffnet darstellen, die Eduard-Ätzteile lassen einem 'keine andere Wahl' :-)Das Staurohr links unterhalb des Blendschutzes habe ich aus Ätzteilresten und Draht scratchgebaut.

In der Montageanleitung der Ed-Ätzteile hat sich ein Fehler eingeschlichen - die 'kleine' Fahrwerksklappe des HFW sollte mit dem Eduard-Ätzteil (Scharnier) wie auf dem Bild angegeben versehen sein.

In der Montageanleitung der Ed-Ätzteile hat sich ein Fehler eingeschlichen - die 'kleine' Fahrwerksklappe des HFW sollte mit dem Eduard-Ätzteil (Scharnier) wie auf dem Bild angegeben versehen sein. 

Das beigefarbene Dichtungsgummi ist angemaltes und hauchdünn zurechtgeschnittenes KIP-Klebeband (gelb). MiG-29S Fulcrum-CDas Ätzteil für das Head-Up Display steht nach dem Einbau zu hoch, so dass der mittlere Rückspiegel bei geschlossenem Canopy dagegen stößt. Ich habe das Ätzteil um etwa 1,5mm gekürzt, damit ich die Cockpithaube schließen konnte. MiG-29S Fulcrum-CDas Bugfahrwerk wurde mit Ätzteilen von Eduard und Bleidraht detailliert.MiG-29S Fulcrum-C

Das beigefarbene Dichtungsgummi ist angemaltes und hauchdünn zurechtgeschnittenes KIP-Klebeband (gelb).

Das beigefarbene Dichtungsgummi ist angemaltes und hauchdünn zurechtgeschnittenes KIP-Klebeband (gelb).  

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MiG-29S Fulcrum-C

 

Juli 2014

Alexander Jost

Publiziert am 17. Juli 2014

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