Ford T M.M.G.S.Britische Kolonialtruppenvon Theo Peter (1:72 RPM)
Zum Modell:Dargestellt wird das Ford T-Modell M.M.G.S. (Mechanised Machine Gun Squadron). Während des ersten Weltkrieges wurde das Maschinengewehr massenproduktionstauglich gemacht und hergestellt. Um die neue Waffe effektiv und trotzdem flexibel einzusetzten wurde es kurzerhand auf einem PKW montiert und so die Gattung der "light patrol cars" erfunden. So konnte der PKW die Bodentruppen, die überwiegend mit Gewehren (Halbautomatik oder Repetierwaffen) ausgerüstet waren, unterstützen. Der Ford T-Modell M.M.G.S. stellt die ungepanzerte Version des Ford Tfc dar. Neben dieser Funktion wurde das Ford T-Modell außerdem als Sanitäts-, Truppentransport- und Transportfahrzeug eingesetzt. Das Modell-T war der erste in Großserie produzierte Kraftwagen der Welt, der mit Hilfe des Fließbands entstanden ist. Ebenso war der Ford T-Modell das am meisten gebaute Fahrzeug der Welt. Zumindest, bis der VW Käfer ihm diesen Rang viele Jahre später streitig machte. Dargestellt wird ein Fahrzeug der britischen Kolonialtruppen in Südafrika.
Zum Bau:Gebaut wurde das Fahrzeug eigentlich größenteils aus der Kiste. Doch nachdem alle Plastikteile verbaut waren, wurde kurzer Hand die hintere Sitzbank herausgerissen und durch eine Echtholzbank (aus Balsaholz und Streichhölzern) ersetzt, da die mitgelieferte Plastikvariante nicht meinen Vorstellungen entsprach. Die Scheinwerfer bekamen eine Verglasung aus weiß-gelber Farbe und Weißleim. Die großen Frontscheinwerfer bekamen außerdem noch Scheinwerferblenden, die den Lichtkegel auf ein Minimum reduzierten. Die Qualität und Passgenauigkeit der Teile waren in Ordnung, wobei manche Teile sehr dick geraten sind. Diese mussten in mühevoller Schleifarbeit dünn geschliffen werden. Die Qualität des Kühlergrills ist allerdings, wie auch die Qualität der Bauanleitung (Rückseite der Verpackung) nicht besonders gut. Leider fehlte der typische "FORD"-Schriftzug in der Mitte des Kühlergrills. Da, wie bei von mir gebauten anderen RPM Bausätzen auch, die Decals nicht brauchbar waren, musste auf Decals aus der Restekiste (Italeri und Academy) zurückgegriffen werden.
So entstand eine rein fiktive Beschriftung des Fahrzeugs. Der Innenboden des Fahrzeugs spendierte ein altes dünnes Plastikschild. Dieses versteckt die hässliche Plastikklebenaht, die die beiden Fahrzeughälften miteinander verbindet. Bemalt wurde das Modell mit einem kleinen Pinsel und matten Revellfarben. Nachdem alles getrocknet war, folgte eine Alterung mit einem dickeren Pinsel und dem Trockenmalverfahren. Die Holzbank wurde mit Holzbeize eingelassen, sodass die Holzstruktur nicht verloren geht. Das flache Lenkrad wurde durch Auftragen von etwas Weißleim in die typisch runde Form gebracht. Zur weiteren Detaillierung wurde noch ein Fass von Preiser auf die Ladefläche geklebt. Beim Montieren der Räder versuchte ich, die vordere Achse in eingelenktem Zustand darzustellen.
Das Diorama:Zeigen soll das Display eine Szene in einer afrikanischen Kolonie, bei der sich zwei britische Soldaten auf einer Patrouillienfahrt bzw. Erkundungsfahrt im Grenzgebiet zu Deutsch-Südwestafrika befinden. Die Soldaten sind äußerst angespannt, um nicht auf Kolonialtruppen des deutschen Kaiserreichs zu treffen. Das deutsche Kaiserreich hatte durch die schlechte Erreichbarkeit und die nicht zusammenhängenden Kolonien von vorne herein nicht die Absicht, den Krieg auf die Kolonienen auszuweiten. Die Truppen in den Kolonien waren darauf ausgelegt, die Lage innerhalb der Kolonien zu kontrollieren, Aufstände zu unterbinden und nicht um Angriffe von Außen abzuwehren oder selbst durchzuführen. Ebenso hat sich das deutsche Kaiserreich darauf verlassen, dass Kriege nicht in den Kolonienen, sondern in Europa entschieden werden (laut Vereinbarungen in der Kongoakte). Die Personen stammen aus der Restekiste. Leider kann ich nicht mehr sagen, von welchem Hersteller diese stammen.
Bemalt wurden die Figuren mit einem sehr dünnen Pinsel und Revellfarben. Zuvor wurden mit einem Feuerzeug und einem Teppichmesser die Fischhäute entfernt. Die Grundplatte (ca. 7x15cm) entstand aus Karton. Das afrikanische Lehmhaus mit Mauer wurde scratch gebaut. Grundmaterial stellte wieder einmal Styrodur dar. Der abgeplatze Lehm und die darunter hervorkommenden Steine wurden einfach in das Material geritzt und geschnitten. Die Balken enstanden aus Streichhölzern, die in das Styrodur gedrückt wurden. Die Türen entstanden aus echten Holzstücken. Das komplette Diorama wurde mit matten Revellfarben bemalt. Die Palme besteht aus einem gezogenen Gußast, der mit Watte und Weißleim beklebt wurde und Palmenblätter aus Papier, Wasserfarbe und Weißleim. Der Sand (Mischung aus Vogelsand, Revell-Afrikabraun, Nitroverdünnung und Weißleim) wurde mit einem Löffel auf das Display verteilt. Das komplette Display wurde mit einigen Stücken aus der Restekiste detailliert. Die Mistgabel stammt von Preiser, das Speichenrad von RPM und das Fass von Italeri.
Fazit:Wie ihr von mir bereits öfters gehört habt, bekommen bei mir auch die winzigsten Modelle die Chance Mittelpunkt eines kleinen Displays zu sein. Ebenso möchte ich RPM danken, dass diese auch 1:72 Fahrzeug-Modelle im Sortiment haben, die vor dem "Zweiten Weltkrieg" zu finden waren. In kürze wird das Ford T-Modell als Sanitätsfahrzeug folgen. Alles in allem machte der Bau des Modells und des Dioramas sehr viel Spaß und wird sicherlich nicht das letzte Fahrzeug in der Sparte "1:72 Fahrzeuge erster Welkrieg" sein. Ich hoffe es gefällt....
Theo Peter Publiziert am 02. Oktober 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |