Mil Mi-8T Interflug (Berliner Spezial Flug)

von Bernhard Schrock (1:72 Zvezda)

Einige der Leser werden sich vielleicht an die Vorstellung des Decalbogens von LimaOscar Decals für die Mil Mi-8T in Farben der Interflug/Berliner Spezial Flug (Mil Mi-8T Interflug/Berliner Spezial Flug) vor einigen Wochen erinnern. Hier ist nunmehr das "passende Modell" dazu.

Diese Variante der Mil Mi-8 lässt sich allerdings aus keinem der verfügbaren Bausätze direkt bauen. Es muss ein wenig improvisiert werden. Kombinieren von Zvezda und HobbyBoss scheint mir als die einfachste Lösung. 

Obwohl die Nieten bei Zvezda für 1:72 ein wenig zu dick und mit zu großen Abständen "gesegnet" sind, verbessern sie m.E. entscheidend das Erscheinungsbild des Modells. Der Mix mit selbst erstellten/restaurierten Nieten in versenkter Ausführung verstärkt diesen Effekt zusätzlich.

Weder der Bausatz von Zvezda noch von HobbyBoss beinhaltet das Lastengeschirr. Vor der Umsetzung aus Plastikrundstäben galt es zunächst, die Funktionsweise des Gebildes zu verstehen.

Beim Einsatz klappt das ganze Geschirr um 90° nach vorn, ist dank der Gelenke in beiden Ebenen beweglich und kann somit die Pendelbewegung der Last ausgleichen. Über das Kabel/den Schlauch bzw. die Haltevorrichtung kann die Last ausgekuppelt werden.

Man kann leider nicht "alles" haben: eine nicht ganz korrekte Bugverglasung (Zvezda) oder viel Arbeit beim Korrigieren des Triebwerks-Gehäuses (HobbyBoss) stand zur Wahl. Ich habe mich für das erstere entschieden und habe, so gut es ging, zumindest die unteren Fenster korrigiert.

Geradezu phänomenal ist HobbyBoss der Heckrotor gelungen. Verglichen mit Originalfotos stimmt jede Schraube. Das Teil von Zvezda errinert hingegen an Bausätze aus den 70ern...

Die Achse samt dem Getriebe stammt auch von HobbyBoss und passt erstaunlich gut an den Ausleger von Zvezda.

Die Fahrwerksbeine von HobbyBoss wurden ein wenig verkürzt, um das typische Erscheinungsbild einer "auf dem Hintern sitzenden" Mil Mi-8 wiederzugeben. Die Unterrumpf-Ausleger entstammen Zvezda und wurden mit den "Anschlussgelenken" von Hobbyboss kombiniert. Die "Beulen" auf der Unterseite beherbergen Scheinwerfer und wurden aus Plastik geschnitzt. 

Für das Verglasen der Fenster kam auch diesmal Bondic aus dem Hause Bauhaus zum Einsatz.

Auch der Hauptrotor von HobbyBoss kann begeistern. Er wurde durch die markanten Leitungen ergänzt. Typisch für die Maschinen von Berliner Spezialflug sind die Vibrationsdämpfer der neueren Bauart. Mangels Bausatzteilen wurden sie gescratcht.

Hierbei hatte ich mangels Geduld (ich wollte endlich fertig werden) den frühen Dämpfungstopf schon drauf, habe ihn aber doch gegen das richtige Gegenpart ausgetauscht.

Grundsäzlich empfiehlt es sich, alle Kleinteile wie den Hecksporn und die Pitotsonden für die Nase dem HobbyBoss-Bausatz zu entnehmen: diese sind ungleich besser als die von Zvezda.

Passend zum Einsatzzweck (fliegender Kran) wurde das Modell in einem kleinen Diorama in Szene gesetzt.

Bernhard Schrock, August 2013

Und so sieht das Diorama in "Wirklichkeit" aus.

Bernhard Schrock

Publiziert am 03. September 2013

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